Oberthur Technologies gehört. Eine Verwechslungsgefahr im Umlauf besteht jedoch nicht.
Konkurrenz für Yuan, Dollar und Rubel
Entwickelt wurde das lilafarbene Kuriosum vom Franzosen Richard Faille. Sein Timing war gut. Urlaubsmitbringsel erlebten sowieso gerade eine Art Renaissance und der Euro war bei aller Währungsnostalgie eine sehr bekannte Marke. Trotz oder gerade auch wegen der Eurokrise. Die sogenannten Euro-Souvenir-Scheine mit dem Nennwert null Euro schwappten, beinahe wie ein Sommer-Ohrwurm, 2016 von Frankreich ins übrige Europa und von dort aus 2018 in die ganze Welt. Der Euro als Konkurrenz für Yuan, Dollar und Rubel? Na ja, ja. Zumindest im Souvenir-Business, denn auch China, die USA und Russland haben den Null-Euro-Schein für sich entdeckt. Was als simples Souvenir begann, ist unter Hobbynumismatikern und Münzsammlern längst kein Geheimtipp mehr. Karl Marx hat einen, Helmut Schmidt auch, genau wie Albert Einstein, und selbst Max und Moritz.
Positive Kettenreaktion
Ursprungsgedanke hinter den Null-Euro-Scheinen war es, den darauf abgebildeten europäischen Touristenattraktionen und Städten ein höheres Aufmerksamkeitslevel zu verschaffen – der Beginn einer positiven Kettenreaktion: Mehr Werbewirkung bedeutet fast immer mehr Besucher. Die wiederum generieren mehr Umsatz und helfen so, das kulturelle Erbe zu schützen und zu erhalten. Mancherorts hat der Null-Euro-Schein den klassischen Postkarten schnell den Rang ablaufen können. In den letzten Monaten ist dann ein wahrer Hype um die Scheinchen, die übrigens etwas größer als die 20-Euro-Banknote sind, entstanden. Laut der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung wurden allein 2015 60 Millionen Null-Euro-Scheine verkauft. Die meisten Scheine bekommt man für zwei bis sieben Euro – inzwischen nicht mehr nur lokal, sondern häufig auch online.
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![Der 0-Euro-Schein ist nur minimal größer als eine 20-Euro-Banknote](https://blog.mdm.de/wp-content/uploads/2018/08/4_.jpg)
Der 0-Euro-Schein ist nur minimal größer als eine 20-Euro-Banknote[/caption]
Null-Euro-Schein wird Sammlerthema
Plötzlich waren die Banknoten der etwas anderen Art ein echtes Sammlerthema. Damit kam es auch zu einer Erweiterung der Motive. Während die Rückseite inzwischen eine Collage europäischer Sehenswürdigkeiten zeigt, reicht die Bandbreite auf der Vorderseite von Abbildungen einzelner Baudenkmäler und Museen über solche von Persönlichkeiten und historischen Ereignissen bis hin zu Motiven großer Sportveranstaltungen. Deutschlands erster Null-Euro-Schein kam 2016 aus dem Zoo Duisburg. Dabei gibt es jedes Thema und Motiv nur einmal. Selbst Veränderungen in der europäischen Gemeinschaft finden ihren Weg auf die Scheine: Seit 2017 ersetzt der
Torre de Belém aus Lissabon den Londoner Big Ben in der rückseitigen Collage – zweifelsohne eine Reaktion auf den Brexit.
Die Auflage eines Null-Euro-Scheins liegt oft nur bei 5.000 bis 10.000 Stück. Auch das schraubt den Sammlerwert nach oben. Je nach Motiv und Auftraggeber kann eine Auflage aber auch mal sechsstellig werden. Mit Anlagemünzen sollte man die Souvenirscheine keinesfalls gleichsetzen. Und dennoch: Auf eBay sind Verkaufspreise von um die 100 Euro für manche Exemplare keine Seltenheit mehr.
Jagd auf Fehldrucke
Seit die Scheine sich als eigenständiges Sammelgebiet in der Numismatik etablieren konnten, bekommen auch deren Fehldrucke – für Sammler immer ein besonderes Bonbon – mehr Aufmerksamkeit. Die Scheine HA 2018-4 aus dem
Miniatur Wunderland Hamburg beispielsweise, gelangten aufgrund eines simplen Buchstabens zu Ruhm und Ehre: Hier hieß es „MINIATUR
E“ statt „MINIATUR“. Rund 2.400 Exemplare des Scheins mit dem überflüssigen „E“ sollen in Umlauf gekommen sein und haben heute einen entsprechend höheren Wert.
Leitgedanke bleibt
Wer jetzt insgeheim schon den Plan gefasst hat, das nächste Geburtstagskind oder Hochzeitspaar mit einem eigenen Null-Euro-Schein zu überraschen, wird nach einem anderen Geschenk suchen oder mit einem existierenden Schein vorliebnehmen müssen: Der Leitgedanke zur Förderung der europäischen Kultur soll unbedingt erhalten bleiben, somit scheiden Privatpersonen und Unternehmen als Auftraggeber aus.
Abgesang auf den Euro
Trotz rasant wachsender Motivzahl und vieler ausverkaufter Serien ist der Null-Euro-Schein auch vor Hohn und Spott nicht ganz gefeit. Manche belächeln ihn zynisch als Abgesang auf die europäische Währung. Zwei Euro in den Automaten vorm Museum werfen und dafür null Euro rausbekommen? Klingt in der Tat verrückt. Aber genau da liegt vielleicht der Reiz des Null-Euro-Phänomens: Im Kuriosen. In der Ähnlichkeit zum vertrauten Euro-Schein. Und in dem doch so markanten Unterschied zum Original mit Nennwert. Es ist ein bisschen, wie wenn Kinder im heimischen Kaufladen Miniaturen bekannter Produkte in die Regale einsortieren – ein sympathischer Mix aus Realität und Spiel. Für Freunde bestimmter Sehenswürdigkeiten, Themen oder Persönlichkeiten ist der Schein wohl vor allem ein Art Fanartikel – und eben eine willkommene Abwechslung zum Holzschuh-Schlüsselanhänger oder Gips-Eiffelturm.
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Münze Österreich ist "Guest of Honor" der
World Money Fair 2019 und feiert mit der Münzensammlergemeinde aus aller Welt den 825. Geburtstag der Münze Wien. Und so wird die Almhütte am Stand des Gastgebers zu einem beliebten Anlaufpunkt für Münzfreunde, egal ob sie nun sammeln oder anlegen wollen. Zu sehen gibt es unter anderem eine Bullion-Premiere: Erstmals seit 2008 gibt die Münze Österreich eine
Anlageprägung mit neuem Motiv heraus: Leopold V. ist auf der ersten von drei Edelmetall-Anlagemünzen zu sehen, die in diesem Jahr auf den Markt kommen. Zudem hat die Münze Österreich diverse Sonderaktionen geplant, unter anderem einen
Münzgestaltungsworkshop für Kinder. Entsteht hier vielleicht eine zukünftige Gedenkprägung der Münze Österreich? Oder kommt gar ein zukünftiger Münzgraveur hier auf seinen Berufswunsch? (
Link zur Anmeldung)
Verkaufsstelle für Sammlermünzen: Polymer-Premiere
Die Bundesrepublik Deutschland hat im vergangenen Jahr auf numismatischer Ebene einen Überraschungs-Coup gelandet: Nach den weltweit preisgekrönten 5-Euro-Polymermünzen erscheint in diesem Jahr eine 10-Euro-Gedenkprägung, zwei weitere folgen in den Jahren 2020 und 2021. Im November fand die
Anprägung der Münzen statt. Es wird spannend, wie die Sammlergemeinde auf diese neue Gedenkmünze reagiert. Auf der World Money Fair sind die ersten Exemplare zu bestaunen – und am Stand der Verkaufsstelle für Sammlermünzen wird es sicher so manche Diskussion um die innovativen Gedenkmünzen "Made in Germany" geben.
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![](https://blog.mdm.de/wp-content/uploads/2018/11/mdm-muenzenblog_anpraegung_10-euro-polymer_in-der-luft_karlsruhe-8.jpg)
Künstler: Bildseite: Natalie Tekampe; Wertseite: André Witting[/caption]
Royal Dutch Mint: Messe-KMS mit Käse
Die
niederländische Münzprägestätte ist ein beliebter Treffpunkt für Raritätenjäger, denn für die World Money Fair wird seit mehreren Jahren ein Sonder-Kursmünzensatz herausgegeben. Die Mini-Auflage ist meist nach kürzester Zeit ausverkauft und die Preise sind kurz nach der Messe in die Höhe gegangen. In diesem Jahr würdigen die Niederlande ein weiteres Export-Produkt: "Käse" ist das Thema des Kursmünzensatzes, der sprichwörtlich jedoch alles andere als Käse ist – er zählt zu den begehrten Messe-Raritäten.
South African Mint: Seltener Krügerrand
Apropos Messe-Raritäten: Als die
South African Mint 2017 das große
Jubiläum des Krügerrand in Berlin feierte, hatten die Südafrikaner wohl kaum mit dem Ansturm gerechnet, der sich dann vor ihrem Messestand ereignete. Hnderte Sammler wollten sich den ersten Silber-Krügerrand in "Polierte Platte" sichern, der mit einer Auflage von nur 15.000 Stück und einem Erstverkaufspreis von nur 55 Euro beste Chancen auf Wertsteigerungen bot. Und tatsächlich: Bereits während der Messe stieg der Marktpreis auf über 200 Euro. Im Jahr 2018 kühlte der Hype ein wenig ab, doch die "PP"-Ausgaben des Krügerrand in Silber sind weiterhin begehrte Sammlerstücke auf der World Money Fair.
Swissmint: Die erste Farbmünze der Schweiz
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![](https://blog.mdm.de/wp-content/uploads/2019/01/knie-20-franken-swissmint-1-300x298.jpg)
Foto: Swissmint[/caption]
Qualität und Seriosität – so lässt sich das
Münzprägeprogramm der Schweiz beschreiben. Die Eidgenossen haben in den vergangenen Jahrzehnten wiederholt innovative Münzgestaltungen umgesetzt und wagen sich nun auch an das Thema "Farbmünzen". Dafür wurde ein passender Anlass gefunden: Der 100. Geburtstag des weltberühmten Schweizer Zirkus Knie wird auf einer 20-Franken-Münze mit einem bunten Clown gewürdigt. Auch hier wird escspannend, wie die Münzensammler in Berlin auf solche Special Effects reagieren." rel="gallery" href="https://blog.mdm.de/?p=3182">
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Deutschen Bundesbank in Bielefeld. Ein paar Wochen zuvor hatte ich sie beim Aufräumen gefunden, fein säuberlich gestapelt in einer knallig-orangefarbenen Plastikröhre, wie Kinder sie in den Neunziger Jahren völlig selbstverständlich als Aufbewahrungsmittel für Bares um den Hals trugen. Damals waren die
5-Mark-Münzen ein kleiner Schatz – heute sind sie Altmetall. Oder etwas höflicher formuliert: Schlafmünzen. Weil in fast allen anderen europäischen Ländern die Umtauschfrist für die Vor-Euro-Währungen abgelaufen ist, fasse ich einen Entschluss: Der Münzfund muss in Euro getauscht werden, bevor es auch hierzulande zu spät ist.
"Je weiter sich die orangefarbene Geldbombe um meinen Hals füllte, desto freier wurde ich."
5-Mark-Münzen als Eintrittskarte in die Welt
Die 5-Mark-Münzen waren seinerzeit für mich die Eintrittskarte in die große weite Welt. Nun, zumindest den Teil der großen weiten Welt, der einem Kind damals offenstand. Eben der Teil, den man mit fünf Mark kaufen konnte: Drei Kugeln Eis für 1,80 Mark, eine Tüte mit Klebebildchen für 50 Pfennig oder ein Überraschungsei für 79 Pfennig. Jeder Kauf wurde zu einem Erlebnis, denn es war das eigene Geld. Und was am Ende der Woche übrig blieb, wurde natürlich gespart. Denn während meiner Kindheit waren Begriffe wie "negative Realverzinsung" oder "finanzielle Repression" noch nicht erfunden. Keine Frage: Je weiter sich die orangefarbene Geldbombe um meinen Hals mit Münzen füllte, desto schwerer und unbequemer wurde sie, doch desto freier wurde ich.
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![](https://blog.mdm.de/wp-content/uploads/2019/04/B55442AE-34B5-4F0A-8AD3-983CDC2F73E5.jpeg)
Vorher: 210 DM in Münzen und Banknoten.[/caption]
Geistiges Streitgespräch
Auf dem Weg zur Filiale der Deutschen Bundesbank in Bielefeld entwickelt sich in meinem Kopf ein Streitgespräch, wie man es bei Maybritt Ilner im ZDF noch nie gesehen hat: Da schimpft mein Numismatiker-Ich über die Abschaffung des Bargeldes, über die schleichende Enteignung von Sparern durch die Notenbankpolitik, über die minderwertige Gestaltung des Euro-Bargeldes, das mich bis heute an Spielgeld erinnert. Und zwischen den Zeilen fällt immer wieder die Bemerkung, dass doch früher im Hinblick auf das Geld alles besser war. Nach einer fünfzehnminütigen Straßenbahnfahrt klingt die Stimme in meinem Kopf wie ein verbitterter alter Griesgram. 5-Mark-Münzen, diese wuchtigen, großen Münzen. Das fühlte sich nach einem echten Wert an. Das 2-Euro-Stück sei dagegen ein Leichtgewicht.
Die Realität sieht anders aus
Dass dieser Vergleich einer nüchternen Betrachtung nicht Stand hält, verrät Wikipedia: Während 5-Mark-Münzen ein Gewicht von zehn Gramm aufweisen, kommen die 2-Euro-Stücke auf 8,50 Gramm und sind somit nur geringfügig leichter. Und so mischt sich in die numismatische Nostalgie auch ein Funken an Realismus und Pragmatismus: Es ist schon eine Erleichterung, bei meinen regelmäßigen Reisen zu Freunden nach Österreich, in die Niederlande oder nach Frankreich nicht ständig frische Schilling, Gulden oder Francs wechseln zu müssen.
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![](https://blog.mdm.de/wp-content/uploads/2019/04/59A7426B-BA2C-486F-91B2-C9A3CDA1BBF9.jpeg)
Nachher: Der numismatische Totenschein über 107,37 Euro.[/caption]
![Illustration: Abschied von Schlafmünzen (D-Mark, Heiermann, Bundesbank Bielefeld)](https://blog.mdm.de/wp-content/uploads/2019/04/illustration_mdm-muenzenblog-2.jpg)
Die Eingangshalle der Bielefelder Bundesbank-Niederlassung ist die perfekte Kulisse für mein schlechtes Gewissen. Nüchtern in Weiß gehalten, kalter Marmor überall. Ich fühle mich wie in einem Bestattungsinstitut. Noch schlimmer: wie in einem Schlachthof. Das Gebäude stammt aus einer Zeit, in der man vor einer Zentralbank Respekt hatte. Einer Zeit, in der Zentralbanken nicht durch Niedrigzinsen das Vermögen von Sparern schleichend enteigneten. Die Markstücke und Banknoten in meiner Hand fühlen sich an wie die letzten Relikte aus der "guten alten Zeit".
5-Mark-Münzen: Ikone mit Symbolkraft
Beim Warten lasse ich mein numismatisches Vorleben im Zeitraffer an mir vorbeifliegen. Es beginnt irgendwann im Kindergartenalter, als meine Großeltern mir ein Sparbuch bastelten mit Vertiefungen für die einzelnen Münzen. 5-Mark-Münzen waren mein erstes Taschengeld und haben bis heute eine geradezu ikonenhafte Symbolkraft für mich. Das Sparschwein, prominent im Kinderzimmer platziert, wurde regelmäßig befüllt und einmal im Jahr zum "Weltspartag" auf die Bank gebracht.
Schluss mit der numismatischen Nostalgie: "Es kann jetzt losgehen"
Eine Stimme reißt mich aus meiner morgendlichen Gedankenreise. Aus einem Lautsprecher dröhnt es. "Es kann jetzt losgehen", sagt ein Bundesbank-Mitarbeiter aus dem Off. Ich verlasse das Atrium der Bundesbank-Filiale in Bielefeld und betrete die Wechselkabine, die etwas größer ist als eine Telefonzelle. Der eigentliche Akt dauert nur wenige Augenblicke: Ein "Geldbearbeiter" (so werden die Beamten an der Kasse im feinsten Behördendeutsch tatsächlich bezeichnet) nimmt meine Münzen entgegen und lässt sie in den breiten Trichter eine Maschine fallen. Nun heißt es: Abschied nehmen von den Heiermännern.
Abschiedsschmerz versüßt
Der Abschiedsschmerz wird mir ein wenig versüßt: durch einen druckfrischen 100-Euro-Schein und etwas Kleingeld, das ich nur wenige Augenblicke später entgegennehme. 210 Euro ergeben 107,37 Euro – so steht es fein säuberlich und korrekt auf der Abrechnung, die in diesem Moment wie ein Totenschein wirkt. Auf den Umtausch von zusätzlichen 2,56 Euro habe ich verzichtet. Stattdessen lege ich eine der 5-Mark-Münzen zurück. Meinem kleinen Sohn, der womöglich ganz ohne Taschengeld, aber dafür mit virtuellen Bezahldiensten aufwachsen wird, kann ich meine numismatische Leidenschaft so vielleicht etwas lebhafter vermitteln.
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![](https://blog.mdm.de/wp-content/uploads/2019/04/4F2FDBEA-680B-4B8B-8477-A0ACC6ED19EA.jpeg)
Letzte Ruhestätte für meine Schlafmünzen: Die Bundesbank-Niederlassung in Bielefeld.[/caption]
Illustrationen: Bianca Müller
Fotos/Grafik: Sebastian Wieschowski" rel="gallery" href="https://blog.mdm.de/?p=3770">
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Anprägung in Karlsruhe begleitet der MDM-Blog auch die Erstausgabe und sammelt vor Ort einige Stimmen zur Münze:
Noch um 8 Uhr versammelt sich Donnerstagmorgen erst eine Handvoll Leute vor der Bundesbank-Filiale am Georgsplatz in Hannover. Dabei steht im numismatischen Kalender durchaus ein historischer – weil erstmaliger – Anlass: der Ausgabetermin der ersten deutschen 10-Euro-Münze (Kupfer-Nickel) mit transparentem Polymerring.
10-Euro-Münzen? Das gab es bereits. Polymerringe in Münzen? Kennt man seit der 5-Euro-Münze „Planet Erde“ 2016 dank zahlreicher Pressemeldungen sogar außerhalb der Münzensammlerschaft. Die Kombination beider Bereiche jedoch ist neu. Bereits fünf Minuten später wandelt sich das Bild vor dem Bankgebäude in Hannover. Wenngleich die Warteschlange nicht ganz so lang,
wie zuletzt bei den 5-Euro-Münzen ist: Gut 30 Leute reihen sich binnen weniger Minuten ein, um das besondere Sammlerstück mit Namen „In der Luft“ zu ergattern.
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Bundesbank-Filialen erleben weiteren Ansturm
Noch sind es fast 30 Minuten, bis die Türen sich öffnen und 10 Euro für 10 Euro getauscht werden können. Laut diverser Zeitungsberichte verzeichnen andere der
35 Bundesbank-Standorte einen größeren Andrang.
So etwa Leipzig oder Chemnitz. In Nürnberg dagegen bot sich ein ähnliches Bild wie in Hannover. Dirk Gerlach, Sprecher der Bundesbank-Hauptverwaltung in Bremen, Niedersachsen und Sachsen-Anhalt, rechnet damit, dass man „in einer guten Woche ausverkauft“ sei und nennt „Münzen im hohen vierstelligen Bereich“, die zur Verfügung stünden.
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![Ansturm zur Erstausgabe der 10-Euro-Münze mit Polymer-Ring | MDM-Münzenblog](https://blog.mdm.de/wp-content/uploads/2019/04/mdm-muenzenblog_erstausgabe_10-euro-muenze_2.jpg)
Schlangestehen für den Polymerring-Zehner 2019[/caption]
Zufriedene Sammler
Beim Anblick der Warteschlange ist Alexandra aus Celle sichtlich irritiert. Dass heute eine Sammlermünze erscheint, ist ihr neu – sie hat 93 D-Mark aus einem Erbe in der Tasche, die sie bei der Bundesbank in Euro eintauschen will. Gert aus Hannover, bereits seit Mitte der 1960er Jahre Münzensammler, kommt als einer der ersten „Tauschkandidaten“ mit zufriedenem Gesicht aus der Bank. Schön ist sie, sagt er, aber: „Die 5-Euro-Münzen sind noch schöner“. Jan von den Briefmarken- und Münzenfreunden Garbsen und einige seiner Vereinskameraden verbinden die Münzausgabe gleich noch mit einer guten Tat: Im Laufe der nächsten Tage werden sie regelmäßig wieder in die Bundesbankfiliale kommen, um auch älteren, weniger mobilen Münzsammlern aus ihrem Verein ein Exemplar zu sichern.
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![](https://blog.mdm.de/wp-content/uploads/2019/04/mdm-muenzenblog_erstausgabe_10-euro-muenze_4.jpg)
Jan Gonsior nutzt die 10-Euro-Münze gleich noch fürs eigene Karma[/caption]
10-Euro-Münze: Geringe Auflage verspricht Wertsteigerung
Insgesamt beträgt die Auflage der 10-Euro-Münzen
1,75 Millionen Stück – 250.000 Exemplare davon in der höherwertigen Sammlerqualität Spiegelglanz. Keine der bisherigen Münzen mit dem Kunststoffring bot eine kleinere Auflage. Bei der 5-Euro-Ausgabe 2018 waren es noch beinahe doppelt so viele Exemplare.
Gründe für die Auflagensenkung dürften vor allem im zusätzlichen Schaffen einer weiteren Sammlermünze bei gleichzeitig höherem Nominal liegen. Zudem könne man so einer allmählichen Sättigung wertsteigernd entgegenwirken. Denn: Je geringer die Auflage, desto höher die Wertsteigerungschancen – das hat vor allem „Planet Erde“ seinerzeit bewiesen. Damals lag die Gesamtauflage mit 2,25 Millionen Stück aber noch mal eine halbe Million höher
„Natürlich versuchen manche zu tricksen.“
Kunden wissen zu tricksen
Die Regeln sind deshalb klar: Pro Tag und Person gibt es nur eine Münze. „Natürlich versuchen manche zu tricksen“, weiß Gerlach. In den Vorjahren seien Kunden schon mit „Hut und anderer Jacke einige Stunden später wiedergekommen“. Per Ausgabeschein o.ä. regulieren werde man das aber nicht. Seitens Bank sei man jedenfalls vorbereitet: Wer, wie Alexandra, fürs Tagesgeschäft da ist, nimmt den Gang rechts neben der Trennlinie, Münzenjäger halten sich links. Auch auf Ampelsystem und Ticketnummer verzichtet man – im Sinne einer möglichst kurzen Wartezeit – für die 10-Euro-Kunden. Jens aus Peine ist ebenfalls für einen Besuch am Standard-Schalter da, nimmt aber nach entfachter Neugier anschließend spontan Kurs auf die andere Warteschleife. Zwei Minuten später hält er die erste Sammlermünze seines Lebens in den Händen. Die meisten haben jedoch eine klare Mission, davon zeugt auch die Vorbereitung: Nicht wenige neu erworbene Zehner werden umgehend in eigens mitgebrachten, staubabweisenden Tüchern oder Münztaschen verstaut.
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![Erstausgabe der 10-Euro-Münze mit Polymer-Ring lockt Münzenjäger zur Bundesbank | MDM-Münzenblog](https://blog.mdm.de/wp-content/uploads/2019/04/mdm-muenzenblog_erstausgabe_10-euro-muenze_3.jpg)
Leuchttest bestanden, Urteil: tatsächlich lichtdurchlässig[/caption]
5-Euro-Münze bleibt Favorit
Fragt man sich durch die altersmäßig relativ gut gemischte Sammlerschaft, schneidet die neue Münze in Summe gut ab – wird aber häufig eine Nasenlänge hinter der kleinen Schwester mit 5-Euro-Nominal genannt: „Mit dem farbigen Ring gefällt es mir noch besser“, meint etwa Rainer aus Garbsen. Dung hingegen mag die schlichte Optik des transparenten Polymerrings. Die Serie – 2020 und 2021 folgen weitere Ausgaben zum Thema „Luft bewegt“ –, ergänzt Rainer, will er „natürlich trotzdem vollständig haben“.
Fans der bunten Ringe können sich derweil schon mal auf September 2019 freuen: Dann erscheint mit
„Gemäßigte Zone“ die dritte Ausgabe der Polymer-Fünfer – diesmal mit grünem Ring, wobei wieder jede der fünf deutschen Prägestätten eine eigene Farbnuance zugeteilt bekommt. Die Farbpalette wächst also.
Künstler: Bildseite: Natalie Tekampe; Wertseite: André Witting
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Mitte Juni markierte er sein Jahreshoch, schon
Ende des Monats wurde das Sechs-Jahres-Hoch geknackt. Letzteres wurde nun erneut überboten: Über Nacht wurde die Feinunze – ein Standardgewicht von 31,1 Gramm – zeitweilig für
1.555,07 US-Dollar gehandelt. Beim Euro notierte der Goldpreis sogar ein neues
Allzeithoch: 1.393,68 Euro je Feinunze standen hier zu Buche.
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![](https://blog.mdm.de/wp-content/uploads/2019/08/goldpreis-chart_goldpreis.de_.jpg)
Die Goldpreis-Hausse geht weiter (Quelle:
goldpreis.de)[/caption]
Unterschiedliche Währungen, unterschiedliche Rekorde
Spricht man beim Goldpreis von Rekorden – seien sie besonders hoch oder doch eher tief angesiedelt –, gilt es, genau auf die Währung zu achten. Bedingt durch die Schwankungen im Wechselkurs, bedeutet ein Allzeithoch in Euro nicht zwangsläufig auch eines in Dollar. Dort steht nach wie vor das historische Hoch von 1.920 Dollar je Feinunze aus dem September 2011 ganz oben. Damals pendelte der Euro-Dollar-Wechselkurs bei etwa 1,40 Dollar je Euro. Wohingegen wir uns aktuell, gut 30 Cent darunter, bei 1,11 Dollar bewegen.
Goldpreis-Rallye geht weiter
Die jüngsten Rekordnotierungen kommen nicht von ungefähr: Erst am Freitag kam es zur jüngsten Eskalation im amerikanisch-chinesischen Handelsstreit. Zuerst kündigte China neue Strafzölle auf US-Importe an, ehe US-Präsident Donald Trump gleichzog und abermals höhere Strafzölle auf chinesische Produktionen androhte – ein neuerliches Twitter-Gewitter inklusive:
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![Twitter_Donald Trump im Handelsstreit mit China](https://blog.mdm.de/wp-content/uploads/2019/08/tweet_trump.jpg)
Twittert wie Dynamit: US-Präsident Donald Trump (Quelle: twitter.com/realdonaldtrump)[/caption]
Inzwischen sind die Wogen wieder etwas geglättet, bereits am Rande des G7-Gipfels im französischen Biarritz zeigten sich beide Parteien etwas diplomatischer und
verwiesen auf die Fortsetzung ihrer Verhandlungen. Das ist auch dem Goldpreis anzumerken, der aktuell bei 1.532,33 Dollar bzw. 1.378,15 Euro rangiert
(Stand 26. August 2019, 13:05 Uhr). Dennoch scheint eine wirkliche Einigung in weiter Ferne. Damit dürfte die Hausse – also der Anstieg des Kurses – fleißig weitergehen. So hat der Goldpreis alle Chancen, bald auch in amerikanischer Währung ein neues Allzeithoch einzufahren.
[button href=" https://www.mdm.de/anlagemuenzen/goldmuenzen?wk=1787777&utm_medium=social&utm_source=mdmblog&campaign=socialmedia/blog" target="_blank" rel="noopener color="blue"]Goldmünzen[/button]
[button href=" https://www.mdm.de/anlagemuenzen/goldbarren?wk=1787777&utm_medium=social&utm_source=mdmblog&campaign=socialmedia/blog" target="_blank" rel="noopener color="blue"]Goldbarren[/button]
Künstlerin der Goldmünze im Titelbild: Agatha Kill, Köln („UNESCO Weltkulturerbestadt – Quedlinburg“, 2003)
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Goldpreis auf Euro-Basis einen neuen Allzeitrekord verbuchen. Seitdem geht es weiter nach oben. Wenngleich der Goldpreis in US-Dollar ein neues historisches Hoch erst noch erreichen will, war das Überwinden der 1.500-Dollar-Marke ein ambitioniertes Signal.
Politik und Wirtschaft halten Goldpreis den Rücken frei
Der Goldpreis glänzt weiter! Nachdem es schon Ende August tägliche gute Nachrichten aus dem Goldsektor gab, bewegte sich der Kurs in Euro-Dimensionen zuletzt bei 1.413,07 Euro. Beste Rahmenbedingungen sind nach wie vor gegeben: Der amerikanisch-chinesische Handelsstreit soll zwar in weiteren Verhandlungen einem möglichst friedlichen Ende zugeführt werden. Bisher sind genau die aber noch nicht mal terminiert. Im britischen Parlament hingegen wurde der Brexit-Showdown bereits heute eingeläutet. Premierminister Boris Johnson und die Gegner eines No-Deal-Brexits zum 31. Oktober 2019 buhlen jetzt energischer denn je um die Konditionen, unter denen Großbritannien die Europäische Union verlassen wird.
200-Tage-Linie gibt Auskunft
„Langfristig geht beim Krisenklassiker noch weit mehr“, schreibt etwa
Focus Money. Eine Meinung, die Finanzexperten bestätigen. Dabei hilft auch die 200-Tage-Linie. Hierbei werden jeweils die Schlusskurse der letzten 200 Handelstage genommen und in ihrem Durchschnitt miteinander verbunden. Ein Gradmesser für den Goldpreis, der zuletzt vergleichsweise steil aufwärts zeigt. Überdies gilt die
200-Tage-Linie erfahrungsgemäß als valider Indikator. Aktuell verläuft diese magische Trendlinie bei 1.330 US-Dollar. Infolgedessen wird ein weiträumiges Unterschreiten der 200-Tage-Linie auch als Verkaufssignal gedeutet. Derzeit geht es jedoch rasant in die andere Richtung.
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![Glänzende Aussichten beim heutigen Goldkurs](https://blog.mdm.de/wp-content/uploads/2019/09/goldpreis.de_kurs_20190903.jpg)
Glänzende Aussichten beim heutigen Goldkurs (Quelle: goldpreis.de)[/caption]" rel="gallery" href="https://blog.mdm.de/?p=4677">
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Anprägung im April 2019. Egal, ob spontan oder längst eingeplant, ob bei der Bank oder beim Händler: Wir beantworten die wichtigsten Fragen zum Ausgabetag.
Wo kann man die 5-Euro-Münze „Gemäßigte Zone“ erwerben?
Es gibt viele Möglichkeiten, die neue 5-Euro-Münze zu erwerben: bei einer Erstausgabe idealerweise im Versandhandel (z. B. MDM oder Verkaufsstelle für Sammlermünzen) oder direkt bei der Bank.
Bekomme ich die 5-Euro-Münze wirklich bei jeder Bank?
Nein. Als Braunschweiger Unternehmen haben wir hier vor einiger Zeit den Test gemacht und nachgefragt. Weder die Landessparkasse, noch eine der vielen Banken in Braunschweig gibt noch Sammlermünzen aus. Selbst für vergleichsweise populäre Ausgaben wie die 5-Euro-Münzen mit Polymerring wird keine Ausnahme gemacht. Auch ein Bestellservice wird hier inzwischen nicht mehr angeboten. Lediglich eine Bank verwies darauf, dass man „gelegentlich ein oder zwei Anlagemünzen aus Gold, wie den Maple Leaf oder Krügerrand“ ausgeben könne. In anderen Städten dürfte es ähnlich aussehen. Deshalb: Lieber vorher nachfragen, bevor man einen Weg umsonst macht. Eine Ausnahme bilden in der Regel die
Filialen der Deutschen Bundesbank.
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BVA; Fotograf: Hans-Joachim Wuthenow; Künstler: Bildseite: Peter Lasch, Wertseite: Stefanie Radtke[/caption]
Wie viel kostet die 5-Euro-Münze 2019?
Bei der Bank können Stempelglanz-Exemplare zum Nominalwert von 5 Euro eingetauscht werden. Spiegelglanz-Münzen sind vor allem unter Sammlern gefragt und werden nicht von den Banken ausgegeben. Aufgrund ihrer aufwendigeren Herstellung werden Sie stets zu einem Verkaufspreis über dem Nennwert von fünf Euro verkauft.
Wie hoch ist die Auflage der 5-Euro-Münze 2019?
Insgesamt wurde die 5-Euro-Münze 2019 in einer Auflage von 3,4 Millionen Stück geprägt. Der größte Teil davon – genau Millionen Exemplare – wurden in Stempelglanzqualität geprägt. Dabei hat jede der fünf deutschen Prägestätten die Prägung von 600.000 Münzen übernommen. Die restlichen 400.000 Münzen wurden – wieder gleichwertig verteilt – in der höherwertigen Spiegelglanzqualität (alias Polierte Platte) geprägt.
Rechnet die Bank mit erhöhtem Aufkommen?
Darauf sollte man sich einstellen – die vergangenen Ausgaben der 5-Euro-Serie sorgten teilweise für lange Warteschleifen vor den Banken. Idealerweise ist man direkt zur Schalteröffnung dort.
Kann ich bei der Bank beliebig viele 5-Euro-Münzen erwerben
Nein. Zudem ist nicht gewährleistet, dass Banken Prägezeichen ausgeben, deren Prägestätten sich in der Nähe des Bankstandorts befinden. Da auch bei der 5-Euro-Münze "Gemäßigte Zone" mit einer hohen Nachfrage rechnet, wird pro Person und Tag voraussichtlich nur eine Münze ausgegeben. Inwieweit aus Kulanzgründen auch mehr Münzen abgegeben werden, ist nicht absehbar. Vollmachten akzeptieren zumindest die Bundesbank-Filialen jedoch nicht.
Bekomme ich bei der Bank auch Komplettsätze mit allen 5 Prägezeichen?
Nein. Zudem ist nicht gewährleistet, dass Banken Prägezeichen ausgeben, deren Prägestätten sich in der Nähe des Bankstandorts befinden. Gleichzeitig besteht kein Anspruch auf ein bestimmtes Prägezeichen.
Kann ich mit der 5-Euro-Münze auch bezahlen?
Theoretisch: Ja. Praktisch: Na ja. Zwar ist die 5-Euro-Münze in Deutschland gesetzliches Zahlungsmittel und könnte daher grundsätzlich auch zum Bezahlen in Geschäften, Supermärkten etc. genutzt werden. Praktisch ist das jedoch wenig sinnvoll, da es sich um eine limitierte Sammlermünze handelt. Gleichzeitig muss man damit rechnen, auf irritierte Kassierer zu stoßen. Fakt ist: Im Zahlungsverkehr finden diese und auch alle anderen deutschen Euro-Sammlermünzen kaum Verwendung.
Gibt es ein Echtheitszertifikat für die 5-Euro-Münze?
Das Bundesfinanzministerium gibt die 5-Euro-Münze ohne Echtheitszertifikat aus. Im Versandhandel – so auch bei MDM – wird die Echtheit der Münze gewöhnlich mit einem Zertifikat bestätigt. Von Bundseite sind Echtheitszertifikate nur für die Goldmünzen der Nominale 20 Euro, 50 Euro, 100 Euro und 200 Euro vorgesehen.
Kann ich auch die anderen 5-Euro-Münzen noch bei der Bank erwerben?
Da die Bundesbank-Filialen bei allen Ausgaben der Serie mit einer enormen Nachfrage konfrontiert war, sind dort keine Kontingente der älteren 5-Euro-Münzen (Planet Erde, 2016; Tropische Zone, 2017; Subtropische Zone, 2018) mehr verfügbar. Diese sind nur noch über die VfS, den Versand- und Münzhandel oder privaten Ankauf zu erwerben.
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Abbildung im Text:
BVA; Fotograf: Hans-Joachim Wuthenow; Künstler: Bildseite: Peter Lasch, Wertseite: Stefanie Radtke
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5-Euro-Münzen "Klimazonen der Erde") oder 1,5 Millionen Stück (die 10-Euro-Münze "In der Luft") birgt nun mal nicht das beste Wertsteigerungspotenzial. Dies gilt leider auch für die Gold- und Silber-Gedenkmünzen aus Deutschland. Oft waren die Neuausgaben nach kurzer Zeit im Internet deutlich günstiger zu bekommen, als bei der Erstausgabe durch die offizielle Verkaufsstelle. Wenn Sammler für ihre Treue regelrecht bestraft werden, läuft etwas gewaltig falsch. Aus diesem Grund halte ich es dringend für nötig, dass die Auflagen der deutschen Gedenkmünzen massiv zusammengestrichen werden.
2. Polymer ins Portemonnaie
Die Bundesrepublik Deutschland hat mit den Polymer-Gedenkmünzen eine numismatische Innovation vorgestellt, die weit mehr ist, als ein nur ein Special Effect für Sammler. Durch den Plastikring, der die metallenen Bestandteile der Münze voneinander trennt, wird eine neue Stufe der Fälschungssicherheit erreicht. Automatenbetreiber lieben die 5-Euro-Münzen, weil sie von der hochspezialisierten Technik leicht erkannt werden können. Doch welcher Automat schluckt heutzutage die Fünfer? Und haben Sie jemals eine Polymer-Münze als Wechselgeld an der Kasse bekommen? Bisher sind die Prägungen ja doch eher fürs Münzensammeln konzipiert.
So könnte eine Etablierung als Umlaufmünzen klappen
Es ist nicht nachvollziehbar, warum die Bundesregierung nicht verstärkt dafür sorgt, dass 5-Euro-Münzen im Zahlungsverkehr ankommen, Umlaufgeld-Charakter bekommen. Möglicherweise ist dies nur durch einen großen Wurf erreichbar: Wie wäre es, wenn die Europäische Zentralbank den 5-Euro-Schein abschafft und stattdessen eine 5-Euro-Münze ausgibt, die in der gesamten Währungsunion gültig ist? Immerhin werden vor allem die kleinen Nominale der Euro-Banknoten gefälscht. Mit einer Münze, die einen hohen Nennwert und eine hohe Fälschungssicherheit aufweist, könnte verlorengegangenes Vertrauen in das Bargeld zurückgewonnen werden.
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![Münzensammeln 2020: 5 numismatische Wünsche | 10-Euro-Münze oder -Schein? | MDM-Blog](https://blog.mdm.de/wp-content/uploads/2019/04/mdm-muenzenblog_ausgabe_10-euro-polymer_in-der-luft_hannover-8.jpg)
10-Euro-Münze "In der Luft", Künstlerin der Bildseite: Natalie Tekampe[/caption]
3. Mut beim Münzenmachen
Vögel, Bäume, Blätter, Musikinstrumente – was die Bundesrepublik Deutschland seit Jahren im Bereich der Gedenkmünzen abliefert, ist aus meiner persönlichen Sicht, höflich gesagt, schön und gut, aber sicher nicht innovativ. Die meisten Themen und Motive erinnern an alte deutsche Hausmannskost, die man bereits in den sechziger Jahren auf deutschen Gedenkmünzen erwartet hätte oder gar gesehen hat. Die deutschen Münzprägestätten müssen sich aus meiner Sicht nicht an jedem Hype beteiligen und alle erdenklichen Comic-Figuren oder Spezialeffekte auf eine Münze bringen, doch etwas mehr Mut beim Münzenmachen täte den Verantwortlichen im Bundesverwaltungsamt durchaus gut.
An anderer Stelle sind sie ja erst kürzlich einen mutigen Schritt Richtung Zukunft gegangen.
Viele europäische Länder haben in den vergangenen Jahren vorgemacht, wie zeitgemäße Münzprägung aussieht: Ich denke nur an die Münzen aus
Frankreich und
Österreich, die nach der Vorlage einer Kinderzeichnung gestaltet wurden. Fasziniert hat mich auch die Idee der
Royal Mint aus Großbritannien, auf jede einzelne Umlaufmünze nur einen Teil des Staatswappens zu platzieren. Wenn man alle Münzen in einer bestimmten Weise anordnet, entsteht das vollständige Wappen. Münzen müssen nicht langweilig sein. Dabei ist durchaus auch mehr Demokratie angebracht. Denkbar wäre es beispielsweise, dass nicht ein Preisgericht über das Motiv für eine Münze entscheidet, sondern die Sammlergemeinde. Falls nun jemand im Finanzministerium laut "Geht nicht" ruft, entgegne ich: "Geht ja wohl!"
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![Multifaceted Animal Head Royal Canadian Mint](https://blog.mdm.de/wp-content/uploads/2019/10/ehr_set.png)
Tierköpfe schauen uns von 6-mm-Relief entgegen (Bild: Royal Canadian Mint)[/caption]
4. Münzensammeln ist Teamsport – online und offline
Am meisten ärgert mich bei der öffentlichen Wahrnehmung der Numismatik das Klischee vom alten und einsamen Mann, der sich im Keller hinter seiner Münzensammlung versteckt. Das Münzensammeln ist für mich und viele andere Numismatiker jeden Alters eine willkommene Gelegenheit, mich mit Geschichte und Geographie auseinanderzusetzen, mit Kunst und Kultur und anderen Dingen, die das Leben spannend und schön machen. Besonders großen Spaß macht dies natürlich in Gemeinschaft. Wenn die vielen traditionsreichen Sammlervereine einen Mitgliederschwund beklagen, wäre ein Blick in die neuen Medien durchaus angebracht. Hier tummeln sich zehntausende Sammler und tauschen sich rege aus. Ich bin der festen Überzeugung, dass nicht nur Vereine, sondern auch Verlage, Messeveranstalter und Münzenhändler neue Plattformen der Interaktion schaffen müssen. Ich denke beispielsweise an die
World Money Fair. Sie ist einmal pro Jahr der Treffpunkt schlechthin in der Münzwelt. Aber über elf Monate des Jahres verschwindet diese starke und anerkannte Marke jedoch im Nirgendwo. Aus meiner Sicht besteht die ernste Gefahr, dass ein Großteil der professionellen Numismatik den Medienwandel schlicht verschläft und den Anschluss an neue Communities, die sich längst gebildet haben, verpasst.
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![100-Euro-Goldmünzen: Neue Serie „Säulen der Demokratie"| MDM-Blog](https://blog.mdm.de/wp-content/uploads/2019/10/mdm-blog_ankuendigung-100-euro-gold_2020_header.jpg)
100-Euro-Goldmünzen: Neue Serie „Säulen der Demokratie"| MDM-Blog[/caption]
5. Bullion für die Bundesrepublik
Kanada, China und Australien haben eine, Österreich und Großbritannien auch und zwischenzeitlich sogar Tschechien: Wer in der Numismatik etwas auf sich hält, spielt auch in der Welt der Edelmetall-Anlagemünzen mit. Inzwischen gehört es für die großen Prägestätten zum guten Ton, (mindestens) eine Bullionmünze für Anleger zu prägen. Dieses Produktsegment ist nicht nur eine gute Möglichkeit, den Jahresumsatz in ganz neue Dimensionen zu katapultieren (man denke an die Münze Österreich, die erst mit dem Wiener Philharmoniker die Milliarden-Grenze knacken konnte), sondern um neue Sammler und Anleger an Münzen heranzuführen.
Bullion is the gateway drug to numismatics.
Wann immer sich Münzenhändler, Vereine und Verlage mal wieder darüber Gedanken machen, wie sie die nächste Generation der Numismatik erreichen können, denke ich an einen Satz: "Bullion is the gateway drug to numismatics", pflegt
mein Freund Jeff Starck von der US-Münzzeitschrift Coin World zu sagen. Und er hat Recht: Mit Münzen aus Gold und Silber, die nah am aktuellen Metallpreis gehandelt werden, können Einsteiger nichts falsch machen. Sie verbinden das Nützliche (die Vermögenssicherung) mit dem Schönen (dem Aufbau einer prächtigen Sammlung). So kam schon mancher Anleger zum Münzensammeln.
Ganz nebenbei sind Edelmetall-Anlagemünzen auch vorzügliche Werbeflächen für die Ausgabeländer, ihre Nationalsymbole sowie faszinierende Details aus Flora und Fauna oder Geschichte und Geographie in die Welt hinaus zu posaunen. Ob hierzulande so viele Menschen mit dem Namen "Paul Kruger" etwas anfangen könnten, wenn es den
Krügerrand nicht gäbe? Oder mit dem Ahornblatt aus Kanada auf den
Maple-Leaf-Münzen? Insbesondere afrikanische und asiatische Länder werden durch ihre Anlageprägungen auf die numismatische Landkarte gehoben. Es würde Deutschland gut zu Gesicht stehen, in der Welt der Edelmetalle ebenfalls sichtbar zu werden." rel="gallery" href="https://blog.mdm.de/?p=5222">
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Schlange stehen für eine moderne Münzrarität
Hunderte Meter lange Schlangen? Menschen, die bereits seit dem frühen Morgen bei Wind und Wetter warten? Und alle wollen von der ersten Minute an dabei sein? Was nach der Markteinführung eines neuen Smartphones oder dem Einlass vor einem Popkonzert klingt, ist seit 2016 ein jährlich wiederkehrendes Ritual vor den Filialen der Deutschen Bundesbank. Immer dann, wenn die Erstausgabe einer Polymer-Gedenkmünze ansteht. Vor der Bundesbank-Filiale in Magdeburg hatte die Warteschlange im Jahr 2017 einmal um das komplette Gebäude herumgereicht, an anderen Standorten wie Berlin mussten die Sammler über eine Stunde warten – und das Warten hat sich gelohnt: Beide Polymer-Münzen aus 2016 und 2017 werden bis heute zu einem Vielfachen des Nennwertes gehandelt.
Deutschland im Sammelfieber
Mit der 5-Euro-Sammlermünze "Planet Erde" hat die Bundesrepublik nicht nur eine numismatische Weltneuheit präsentiert, sondern auch einen neuen Sammlerboom in Deutschland eingeläutet. 2018 gab es dafür den Coin of the Year-Award, den Oscar der Numismatik. Die Farbauswahl erfolgte entsprechend der jeweiligen klimatischen Verhältnisse der einzelnen Zonen. Der Prägevorgang war in jahrelanger Forschung ausgiebig entwickelt worden.
Auflage erhöht
Auch in diesem Jahr waren überall in Deutschland wieder münzbegeisterte Frühaufsteher unterwegs, um sich die nunmehr dritte Polymer-Münze "Subtropische Zone" und die zweite Ausgabe der fünfteiligen Serie "Klimazonen der Erde" zu sichern. Um die massive Nachfrage nach den 5-Euro-Gedenkmünzen zu befriedigen, hatte die Bundesregierung in diesem Jahr einer Erhöhung der Auflage von zwei auf drei Millionen Stück zugestimmt. Zudem soll die Ausgabe auf ein Stück pro Person beschränkt werden, damit möglichst viele Münzliebhaber wenigstens ein Exemplar zum Nennwert erstehen können. Es ist jedoch anzunehmen, dass auch in diesem Jahr wieder viele Sammler zu spät gekommen sind – denn die Polymer-Münzen sind nicht nur in Deutschland beliebt, auch aus dem Ausland gehen bei Münzhändlern täglich Bestellungen ein.
Polymer-Spezialeffekt ärgert Fälscher
Die 5-Euro-Sammlermünzen aus Deutschland sind viel mehr als "nur" ein numismatischer Spezialeffekt - sie erschweren Fälschern auch massiv die Arbeit. Das Ringmaterial enthält nicht-metallische Makromolekül-Polymere, der innere Kern und äußere Ring besteht aus einer Kupfernickellegierung. In den Polymer-Ring können sogar verdeckte und latente Sicherheitsmerkmale eingearbeitet werden, sodass eine Münze so sicher wie eine moderne Banknote wird. Der Polymer-Ring wird gemeinsam mit dem Metall geprägt, die gesamte Münze weist somit ein einheitliches Relief auf. Die Zusammenprägung von metallischen und nicht-metallischen Materialien war bislang eine Herausforderung, die nun jedoch durch deutsche Spitzentechnologie gelöst wurde.
Blick in die Zukunft
Bei der Präsentation der neuen Polymer-Münze "Subtropische Zone" im vergangenen Jahr machten die Vertreter der deutschen Münzprägestätten deutlich, dass es sich bei dieser Innovation lediglich um den Anfang der Zukunft der Münzprägung handelt. Polymer-Münzen könnten auch als reguläre Umlaufprägungen genutzt werden und in Geldautomaten oder Verkaufsautomaten zum Einsatz kommen. Bestehende Hardware-Systeme müssten nicht ersetzt, sondern lediglich neu programmiert werden. Allerdings ist anzunehmen, dass diese Innovation nicht in Deutschland, sondern zuerst in einem der vielen anderen Länder, welche die Staatlichen Münzen Baden-Württemberg zu ihren Kunden zählt, eingeführt wird.
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Künstler: Patrick Niesel (Motivseite), Künstlerin Stefanie Radtke (Wertseite)
Fotos: Sebastian Wieschowski
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