Höchster Dollar-Goldpreis seit 2013
Der Handelsstreit zwischen China und den USA erwies sich am Wochenende mal wieder als Pulverfass für die Aktienkurse. So viel politische Unsicherheit treibt den Goldpreis erneut zu Rekordwerten.
Wenn Zwei sich streiten, freut sich der Dritte. Wir stellen kurz vor: Besagte Zwei, das sind China und die USA. Deren Handelsstreit hält vor allem die Aktienmärkte seit Monaten wachsam. Ein weiteres Sprichwort besagt, Verlässlichkeit ist eine Tugend – und Gold erfüllt diesen Vorzug seit Jahrhunderten vorbildlich. Was an der Börse an Verlusten anfällt, ist für den sicheren Hafen Gold der ideale Nährboden. Denn der symbolische Dritte – das sind jene, die ihr Geld (auch) in Gold investieren. Zuletzt kannte der Goldpreis fast nur einen signifikanten Weg: den nach oben. Mitte Juni markierte er sein Jahreshoch, schon Ende des Monats wurde das Sechs-Jahres-Hoch geknackt. Letzteres wurde nun erneut überboten: Über Nacht wurde die Feinunze – ein Standardgewicht von 31,1 Gramm – zeitweilig für 1.555,07 US-Dollar gehandelt. Beim Euro notierte der Goldpreis sogar ein neues Allzeithoch: 1.393,68 Euro je Feinunze standen hier zu Buche.

Die Goldpreis-Hausse geht weiter (Quelle: goldpreis.de)
Unterschiedliche Währungen, unterschiedliche Rekorde
Spricht man beim Goldpreis von Rekorden – seien sie besonders hoch oder doch eher tief angesiedelt –, gilt es, genau auf die Währung zu achten. Bedingt durch die Schwankungen im Wechselkurs, bedeutet ein Allzeithoch in Euro nicht zwangsläufig auch eines in Dollar. Dort steht nach wie vor das historische Hoch von 1.920 Dollar je Feinunze aus dem September 2011 ganz oben. Damals pendelte der Euro-Dollar-Wechselkurs bei etwa 1,40 Dollar je Euro. Wohingegen wir uns aktuell, gut 30 Cent darunter, bei 1,11 Dollar bewegen.
Goldpreis-Rallye geht weiter
Die jüngsten Rekordnotierungen kommen nicht von ungefähr: Erst am Freitag kam es zur jüngsten Eskalation im amerikanisch-chinesischen Handelsstreit. Zuerst kündigte China neue Strafzölle auf US-Importe an, ehe US-Präsident Donald Trump gleichzog und abermals höhere Strafzölle auf chinesische Produktionen androhte – ein neuerliches Twitter-Gewitter inklusive:

Twittert wie Dynamit: US-Präsident Donald Trump (Quelle: twitter.com/realdonaldtrump)
Inzwischen sind die Wogen wieder etwas geglättet, bereits am Rande des G7-Gipfels im französischen Biarritz zeigten sich beide Parteien etwas diplomatischer und verwiesen auf die Fortsetzung ihrer Verhandlungen. Das ist auch dem Goldpreis anzumerken, der aktuell bei 1.532,33 Dollar bzw. 1.378,15 Euro rangiert (Stand 26. August 2019, 13:05 Uhr). Dennoch scheint eine wirkliche Einigung in weiter Ferne. Damit dürfte die Hausse – also der Anstieg des Kurses – fleißig weitergehen. So hat der Goldpreis alle Chancen, bald auch in amerikanischer Währung ein neues Allzeithoch einzufahren.
Goldmünzen
Goldbarren
Künstlerin der Goldmünze im Titelbild: Agatha Kill, Köln („UNESCO Weltkulturerbestadt – Quedlinburg“, 2003)
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