Viele Wege führen zum Dom
Mit der 100-Euro-Goldmünze „UNESCO Welterbe – Dom zu Speyer“ läuft das erfolgreiche Münzprogramm nach 16 Jahren aus. Nun wurde das Motiv veröffentlicht, die Ausgabe erfolgt im Herbst 2019.
Im August veröffentlichte das Bundesfinanzministerium eine Übersicht über die deutschen Sammlermünzen 2019. Seitdem stand fest, dass die Goldmünzen-Serie „UNESCO Welterbestätten in Deutschland“ auch 2019 fortgesetzt und um die Ausgabe „UNESCO Welterbe – Dom zu Speyer“ ergänzt wird. Wenige Tage später kam die Nachricht, dass diese 100-Euro-Goldmünze zugleich die letzte Emission dieser Serie sein werde. Nun wurde das Motiv veröffentlicht, das die Sammler und Investoren mit der Ausgabe am 1. Oktober 2019 erwartet.
Entwurf von Bodo Broschat
Der Entwurf zur Bild- und Wertseite stammt von einem der berühmtesten zeitgenössischen Münzgraveure Deutschlands: Bodo Broschat. Der Berliner inszenierte das romanische Bauwerk in seiner ganzen Monumentalität, umsäumt von den zahlreichen charakteristischen Türmen und Kuppeln. Die Architektur scheint so die ganze Motivseite für sich einzunehmen. Sie schließt erst mit der Darstellung eines Kreuzgratgewölbes aus der romanischen Hallenkrypta. Die neue 100-Euro-Münze führt dabei den detailreichen Stil der bisherigen Ausgaben zweifelsfrei fort und verzichtet aufeine abstrahierte Darstellung des Welterbe-Motivs. Schon einem anderen UNESCO-Welterbe konnte Broschat seinen Stempel aufdrücken: Auch der Entwurf zur 2007 verausgabten 100-Euro-Goldmünze „UNESCO Welterbe – Hansestadt Lübeck“ stammt von ihm.

Viele Türme führen zum Dom
Brandstiftung im 17., Rekonstruktionen im 18., Umbauten im 19. und erneute Rekonstruktionen im 20. Jahrhundert – bis heute hat der Dom zu Speyer eine bewegte Geschichte hinter sich.
Geweiht im Jahr 1061, ist er noch heute ein Musterbeispiel der Romanik. 1981 wurde der Dom – nunmehr stolze 920 Jahre alt – von der UNESCO indie Welterbe-Liste aufgenommen – eine Würdigung, die in Deutschland zuvor nur der Aachener Dom erfuhr. Der Speyerer Dom ist die größte noch erhaltene Kirche der romanischen Bauzeit. Seinen Spitznamen hat der „Kaiserdom“ nicht von ungefähr: Er beherbergt die Gräber von vier Kaisern, drei Kaiserinnenund darüber hinaus von Königen der Häuser Habsburg, Staufen und Nassau – das macht ihn zweifelsfrei zur bedeutendsten mittelalterlichen Grablege Deutschlands.
Spezifikationen
Die 100-Euro-Goldmünze 2019 reiht sich in die Spezifikationen ihrer Vorgänger-Ausgaben ein: Die halbe Unze Feingold (999,9/1000) bringt 15,5 Gramm auf die Waage und erhält einen geriffelten Münzrand. Ihre Wertseite zeigt einen Adler, den Schriftzug „BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND“, Wertziffer und Wertbezeichnung, die Jahreszahl 2019, die zwölf Europasterne sowie das jeweilige Münzzeichen der Prägestätte –„A“ für Berlin, „D“ für München, „F“ für Stuttgart, „G“ für Karlsruhe oder „J“ für Hamburg.

Die Goldmünze „Schlösser Augustusburg und Falkenlust“ wurde im Oktober 2018 emittiert, Künstler: Bastian Prillwitz
100-Euro-Goldmünze beendet UNESCO-Münzprogramm
Mit dem Speyerer Dom haben dann 16 von aktuell 44 deutschen Welterbestätten ihre eigene 100-Euro-Goldmünze erhalten – Numismatik trifft Geschichte und Kultur. Diese 16. Ausgabe wird gleichzeitig die Abschlussmünze der 2003 gestarteten Serie bilden, wie bereits im Spätsommer bekannt wurde. Die diesjährige 100-Euro-Goldmünze aus der Serie, „UNESCO Welterbe – Schlösser Augustusburg und Falkenlust“, wurde vor rund zwei Monaten verausgabt. Inzwischen zählt sich die UNESCO-Reihe zu den weltweit erfolgreichsten Goldmünzenprogrammen im Sammlerbereich. Der Überblick unter diesem Beitrag listet alle Goldmünzen der Serie noch ein mal auf. Bisher noch unklar ist, ob es eine neue Serie geben wird, die dieses Nominal auf Halbunzen-Goldstücken weiterführt.
Was sagen Sie – ist die Münze ein würdiger Abschluss der UNESCO-Serie? Mit welchen Motiven würden Sie die Gold-Hunderter gern fortgeführt wissen?
Überblick 100-Euro-Goldmünzen: UNESCO Welterbestätten in Deutschland
2003 „UNESCO Weltkulturerbestadt – Quedlinburg“
2004 „UNESCO Weltkulturerbestadt – Bamberg“
2006 „UNESCO Welterbe – Klassisches Weimar“
2007 „UNESCO Welterbe – Hansestadt Lübeck“
2008 „UNESCO Welterbe – Altstadt Goslar – Bergwerk Rammelsberg“
2009 „UNESCO Welterbe – Römische Baudenkmäler Dom und Liebfrauenkirche in Trier“
2010 „UNESCO Welterbe – Würzburger Residenz und Hofgarten“
2011 „UNESCO Welterbe – Wartburg“
2012 „UNESCO Welterbe – Dom zu Aachen“
2013 „UNESCO Welterbe – Gartenreich Dessau-Wörlitz“
2014 „UNESCO Welterbe – Kloster Lorsch“
2015 „UNESCO Welterbe – Oberes Mittelrheintal“
2016 „UNESCO Welterbe – Altstadt Regensburg mit Stadtamhof“
2017 „UNESCO Welterbe – Luthergedenkstätten Eisleben und Wittenberg“
2018 „UNESCO Welterbe – Schlösser Augustusburg und Falkenlust“
2019 „UNESCO Welterbe – Dom zu Speyer“
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