Serie „Münzwissen to go“
So machen Sie Langfingern das Leben schwer
Im Zeitalter der Nullzinsen gewinnen Sachwerte als Investment-Alternative wieder an Bedeutung. Münzen und Barren stehen bei den Deutschen hoch im Kurs. Beides möchte entsprechend gut gesichert werden. Doch weil kaum jemand in den eigenen vier Wänden ein „Fort Knox“ einrichten möchte, sind Alternativen gefragt. Wir haben fünf schnelle Tipps für Edelmetall-Besitzer zusammengestellt.
1. Verhaltensregeln: Reden ist Silber, Schweigen ist Gold
Das alte Sprichwort „Gelegenheit macht Diebe“ ist eine goldene Regel für Edelmetall-Anleger und Sammler. Es kommt nicht selten vor, dass Diebstähle im direkten persönlichen Umfeld begangen werden. Deshalb: Reden Sie nie über ihre Goldbestände und platzieren Sie nichts in ihrem Haus, was auf ihr persönliches Interesse für Gold und Silber hindeutet. Einzelne Anleger sind sogar dazu übergegangen, gefälschte Goldmünzen oder Barren offen sichtbar in der Wohnung zu platzieren – sozusagen als Köder für Einbrecher. Hierbei handelt es sich wohl um den einzig sinnvollen Einsatzzweck für moderne Fakemünzen. Unser Video zeigt, wie das aussehen kann.
Ein Fake-Barren als Köder für Einbrecher.
2. Tresor: Investieren nicht nur in Gold, sondern auch in Sicherheit
Die meisten Sammler möchten ihre Schätze in den eigenen vier Wänden verwahren und jederzeit griffbereit haben. In diesem Fall gilt: Der Tresor muss die nötige Sicherheitsklasse aufweisen – auf viele Baumarkt-Modelle trifft das leider nicht zu. Außerdem sollte der Wertschrank möglichst an einem Ort platziert werden, den Langfinger nur schwer erreichen können. Meistens steuern Einbrecher zuerst das Schlafzimmer und dann das Büro an. Wer einen Keller oder ein Dachgeschoss hat, sollte hier nach einem möglichst abgelegenen Standort für den Tresor suchen und diesen idealerweise fest mit dem Boden oder der Wand verankern.
Dosentresore helfen nicht weiter
Sogenannte „Dosentresore“ sind übrigens keine ernstzunehmende Alternative. Hierbei handelt es sich um Gefäße, deren Erscheinung an eine Bier- oder Suppendose erinnert. Jedoch wird keine Versicherung diese Gimmicks als sichere Aufbewahrungsarten akzeptieren. Und was passiert, wenn ein Hausgast völlig zufällig auf eine solche präparierte Dose stößt?
3. Externe Lagermöglichkeiten: Ruhig schlafen für wenig Geld
Weil die Angst vor einem Einbruch in den eigenen vier Wänden wohl bei jedem Menschen hoch ist, sind externe Schließfachanlagen eine geeignete Alternative. Die Lagerung in einem Bankschließfach sollte allerdings nach Möglichkeit vermieden werden, da die Banken im Falle von staatlichen Repressionen leicht geschlossen werden können und der Zugriff auf das Gold dann nicht mehr möglich ist. Als Alternative gelten Schließfächer bei seriösen Edelmetallhändlern, da diese nicht Teil des offiziellen Bankensystems sind.
Schließfächer und Edelmetalldepots
Wer sich um die sichere Lagerung seiner Schätze nicht selbst kümmern möchte, kann auf eines der vielen Edelmetalldepots zurückgreifen, die in den letzten Jahren von Edelmetallhändlern aufgebaut wurden. Hierbei handelt es sich um eine Sammelverwahrung, bei der Investoren jederzeit über das Internet ihre Edelmetall-Bestände verwalten und Käufe sowie Verkäufe vornehmen können. Die Ware ist zudem jederzeit physisch auslieferbar. Für die Lagerung in dem Hochsicherheitslager wird eine vergleichsweise geringe jährliche Gebühr fällig.
Zollfreilager als Alternative
Als unkomplizierte Lagermöglichkeit hat sich in den vergangenen Jahren zudem das sogenannte Zollfreilager etabliert. Eigentlich wurde diese Lagerstätte als Transitlager konzipiert, in dem Waren zollfrei zwischengelagert werden können. Der Vorteil für Anleger: Die Weißmetalle Silber, Platin und Palladium können über ein Zollfreilager vollkommen steuerfrei gehandelt werden, solange sie im Zollfreilager belassen werden. Erst bei einer Auslieferung würde die Umsatzsteuer fällig werden.
4. Optimaler Versicherungsschutz: Kleingedrucktes lesen
Egal ob beim heimischen Tresor oder mit einem externen Schließfach, Sammler müssen jederzeit den Versicherungsschutz für ihre Lagermöglichkeit im Blick behalten. Während bei Edelmetalldepots und Zollfreilager der Versicherungsschutz automatisch gewährleistet ist, besteht bei Schließfächern lediglich eine Basisversicherung. Bei der Lagerung in den eigenen vier Wänden sollte unbedingt die vorhandene Hausratversicherung überprüft und gegebenenfalls angepasst werden.
5. Vorsicht vor selbstgebauten Verstecken: Murphys Gesetz ist auf der Seite der Einbrecher
Im Internet gibt es unzählige Vorschläge für die vermeintlich sichere Lagerung von Edelmetallen und Münzen außerhalb der eigenen vier Wände, insbesondere in speziellen Vorrichtungen unter der Erde. Doch auch wenn diese Möglichkeiten auf den ersten Blick sicher wirken, schlägt der Zufall häufig an der ungünstigsten Stelle zu. Schon häufig ist es vorgekommen, dass solche Goldverstecke zufällig entdeckt und geplündert wurden.
Wenn diese fünf Tipps beherzigt werden, ist ein optimaler Schutz für die Münzsammlung oder die Edelmetall-Anlagen gewährleistet.
Anlagemünzen
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Weitere Fotos/Grafik: Sebastian Wieschowski
Tags: Anlagemünzen Gold Goldbarren Investment Kriminalität