Faszinierendes und wertvolles Sammelgebiet auch für den schmalen Geldbeutel
130.000 Euro für ein paar Gramm Gold? 70.000 Euro für eine Münze, die einst nur einen Wert von drei Mark hatte? Das Höchstgebot für eine 20-Mark-Goldmünze aus Sachsen-Coburg und Gotha im Jahr 2011 und der Spitzenwert für die 3-Mark-Silbermünze „Friedrich der Weise“ machen deutlich: Deutsche Münzen aus dem Kaiserreich sind noch lange nicht out. Ganz im Gegenteil. Sammlerstücke in Spitzenerhaltung erzielen weiterhin Rekordpreise und sind bei Numismatikern nicht nur in Deutschland begehrt. Und auch ohne ein Budget im fünf- oder sechsstelligen Bereich gibt es prächtige Prägungen aus diesem spannenden Sammelgebiet.
Breite Münzpalette mit Einsteigerqualitäten
Wer sich für deutsche Geschichte und Münzen interessiert, sollte sich die Münzen aus dem Deutschen Kaiserreich genauer ansehen. Viele Numismatik-Neulinge sind über die Münzen ab 1871 zu passionierten Sammlern geworden und haben ihre Kaiserreich-Sammlung Stück für Stück ausgebaut. Denn dieses Sammelgebiet hält für jeden Geschmack etwas bereit: Neben den Kleinmünzen zwischen 1 und 50 Pfennig sowie 1 Mark gibt es diverse Silbermünzen aus dem Umlauf mit Nennwerten zu 2, 3 und 5 Mark. Sie zeigen Monarchen oder Länderwappen des Herkunfts-Bundesstaates. Außerdem wurde der Reichsadler abgebildet, bis 1888 in einer kleinen, danach in einer deutlich breiteren Ausführung. Die Krönung jeder Kaiserreich-Sammlung ist zweifelsohne eine Goldmünze. Hiervon gab es Varianten zu 5, 10 und 20 Goldmark.
Geographie entscheidet über Münzpreis
Bevor der erste Münzkauf ansteht, ist es allerdings sinnvoll, sich einen Überblick über die Geographie des Kaiserreichs zu verschaffen. Denn damit zusammen hängt die Preisgestaltung der Sammlermünzen: Das Reich bestand aus 25 Gliedstaaten, darunter die Hansestädte Hamburg, Bremen und Lübeck. Im Hinblick auf Einwohnerzahl und Fläche war das Königreich Preußen der größte Teilstaat. Aus diesem Grund sind die Prägezahlen der preußischen Umlauf- und Gedenkmünzen vergleichsweise hoch. Gut erhaltene Silberprägungen sind heutzutage mit etwas Glück für unter 100 Euro zu haben. Die Kleinmünzen aus dem Umlauf werden auf Flohmärkten bereits für Cent-Beträge gehandelt. Wo gibt es ein Zeitdokument wie einen Glückspfennig aus Urgroßmutters Portemonnaie sonst so preiswert?
Kleine Länder, große Nachfrage
Entsprechend ihrer Größe gab es im Deutschen Reich noch diverse andere Länder, die je nach Einwohnerzahl und historischer Entwicklung als Großherzogtum, Herzogtum oder Fürstentum bezeichnet wurden. Mit nur knapp 32.000 Einwohnern war das Fürstentum Schaumburg-Lippe mit der Hauptstadt Bückeburg das kleinste Land. Und grundsätzlich gilt: Je kleiner das Territorium, desto weniger Münzen durften geprägt werden. Ein Verteilungsschlüssel legte die Relation fest und sorgt dafür, dass heute vor allem gut erhaltene Prägungen kleiner Fürstentümer hoch gehandelt werden. Doch sogar Stücke aus den großen Königreichen in Spitzenerhaltung können vier- bis fünfstellige Preise erzielen.
Start vor der eigenen Tür
Der erste Schritt in die aufregende Welt der Kaiserreich-Münzen hat bei vielen Sammlern einen geographischen Bezug. Sie finden heraus, in welchem kaiserlichen Bundesstaat sich ihr heutiger Wohnort befunden hätte und sichern sich eine Prägung aus dieser Region. Erschwinglich sind insbesondere die Münzen aus Preußen, Bayern, Württemberg und Sachsen. Sie bilden ein solides Fundament für jede Kaiserreich-Sammlung.
Günstiges Gold aus dem Kaiserreich
Wegen des anhaltenden Runs auf Edelmetalle ist auch ein Investment in eine Goldmünze aus dem Kaiserreich empfehlenswert. Preußische 20-Mark-Goldmünzen wurden millionenfach geprägt und werden nah am reinen Edelmetallpreis gehandelt. Sie dienen also als besonders einfacher Einstieg in eine goldene Sammlung dieser Epoche.
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