Serie „Bullion-Klassiker vorgestellt“
Australian Kookaburra als Investment-Tipp
Ein kleiner Vogel wird zum Schwergewicht auf dem Bullion-Markt: Der Kookaburra aus Australien zählt zu den beliebtesten Anlagemünzen der Welt und begeistert nicht nur durch eine niedrige Auflage, sondern auch durch eine prächtige Gestaltung und Design-Überraschungen im Jahrestakt. Anlass genug, den Kookaburra in unserer Reihe „Bullion-Klassiker vorgestellt“ mal genauer unter die Lupe zu nehmen.
Die Welt der Anlagemünzen ist zweifelsohne ein spannendes Investment-Gebiet. Genauso gut könnte sie aber auch als Zoo im Hosentaschenformat bezeichnet werden. Denn viele Ausgabeländer nutzen ihre Bullionmünzen, um die heimische Tierwelt in den Mittelpunkt zu rücken. So waren auf Kanadas Silber-Bullionmünzen diverse Wildtiere zu sehen, die USA verewigen ihren Weißkopfseeadler auf den Edelmetallmünzen und Niue prägt eine Karettschildkröte auf ihre Bullion-Produkte.
Besondere Auflage-Strategie
Einer der Superstars der Silberszene kommt aus Australien: Der Kookaburra hat sich in den vergangenen Jahren zu einer beliebten Investment-Alternative für Silberfans entwickelt und ist gleichzeitig ein begehrtes Sammlerstück. Dazu trägt in erster Linie die Auflage bei: Als Investment-Produkt wird für den Kookaburra jährlich eine maximale Prägemenge festgelegt. Wird diese aufgrund von mangelnder Nachfrage nicht erreicht, werden nur so viele Exemplare geprägt, wie verkauft werden können.
Kookaburra-Jahrgänge: erst Flop, heute Top
Diese Regelung hat allerdings eine kuriose Folge: Insbesondere die Jahrgänge, die zum Zeitpunkt ihres Erscheinens nicht stark nachgefragt wurden, entwickeln sich inzwischen zu modernen Raritäten. Während in den ersten beiden Prägejahren noch die damals geltende Maximalmenge von 300.000 Stück ausgeprägt wurde, ging die Auflage der Kookaburra-Münzen in den neunziger Jahren stark zurück und pendelte sich um die Jahrtausendwende bei rund 100.000 Stück pro Jahr ein. Erst seit 2006 zogen die Auflagezahlen wieder an. Seit 2007 wurde die Maximalzahl jedes Jahr erreicht. So wurden zwischen 2007 und 2009 jeweils 300.000 Stück geprägt. Seitdem liegt die Obergrenze bei 500.000 Stück.
Zusätzliche Rendite schon bei jüngeren Jahrgängen
Die unterschiedlichen Auflagezahlen sorgen dafür, dass der Kookaburra nicht nur für Anleger interessant ist: Auf dem Sammlermarkt sind insbesondere die Jahrgänge 2004 und 2006 begehrt. Für sie muss inzwischen ein Vielfaches des aktuellen Silberpreises bezahlt werden. Und auch für die Ausgaben der neunziger Jahre wird ein leichter Sammleraufschlag fällig. Sogar die neuesten Jahrgänge entwickeln meist nach kurzer Zeit einen leichten Wertzuwachs oberhalb des Silberpreises, sodass Anleger mit dem Kookaburra eine zusätzliche Rendite erzielen können.
Jährlich neue Designs aus der Perth Mint
Der Kookaburra hat seit seinem erstmaligen Erscheinen im Jahr 1990 viele Fans gewonnen – nicht nur wegen seiner limitierten Verfügbarkeit. Das Motiv zählt zu den schönsten Bulliondesigns und wird jedes Jahr neu gestaltet. Den Graveuren der ausgebenden Perth Mint gelingt es immer wieder aufs Neue, den Kookaburra in einen optisch ansprechenden Rahmen zu setzen.
Lachender Hans: Exotischer Botschafter der australischen Natur
Inzwischen zählt der Kookaburra neben dem Koala und dem Känguru zu einem der bekanntesten Vertreter der australischen Fauna und einem numismatischen Botschafter für Australien. In Deutschland ist das Tier aus der Familie der Eisvögel auch als „Jägerliest“ oder umgangssprachlich als „Lachender Hans“ bekannt. Auffällig ist nicht nur auf dem Münzbild, sondern auch in der freien Wildbahn, der kräftige Schnabel sowie ein Kopf, der im Vergleich zum restlichen Tierkörper unverhältnismäßig groß wirkt. Der Kookaburra greift seine Beute üblicherweise in einer seitlich gedrehten Haltung an und jagt vor allem Ratten und Schlangen.
Stempelglanz in PP-Qualität
Für Pluspunkte sorgt insbesondere bei Sammlern die hochwertige Verarbeitung des Kookaburra: Obwohl die Münze offiziell als „BU“, also „Brilliant Uncirculated“ oder „Stempelglanz“, verkauft wird, erreicht ihre Prägequalität durchaus „Polierte Platte“-Niveau. Zudem wird die Münze standardmäßig in einer Hartplastikkapsel ausgegeben. Damit ist sie optimal geschützt und kann trotzdem aus nächster Nähe bewundert werden.
XXL-Kookaburras als Investment-Geheimtipp
Spezialisierte Anleger und Sammler sollten neben der Kookaburra-Standardausführung von einer Unze auch die weiteren Nominale näher betrachten: Bis 2008 wurde der Kookaburra zusätzlich in einer XXL-Ausführung zu zwei Unzen geprägt. Bis heute sind zudem Ausgaben zu 10 Unzen und einem Kilogramm auf dem Markt. Und weil auch diese Kookaburras entsprechend der Nachfrage geprägt werden, sind in diesem Segment weitaus seltenere Münzen zu finden als bei der Ein-Unzen-Standardmünze. Der 10-Unzen-Kookaburra bringt es beispielsweise zwischen 2001 und 2005 auf Prägezahlen zwischen 2.000 und 3.000 Stück – ein extrem niedriges Niveau für eine Anlagemünze. Damit zählen diese Kookaburras zu den seltensten Anlageprodukten der Welt.
Kookaburra im Shop
Fotos/Grafik, wenn nicht anders ausgewiesen: Sebastian Wieschowski
Tags: Anlagemünzen Australien Bullionmünzen Investment Kookaburra Perth Mint Silbermünzen