Serie „Bullion-Klassiker vorgestellt“
Lunar-Münzen
Edelmetall-Fans bevorzugen häufig Investmentmünzen nah am aktuellen Metallpreis – mit einer Ausnahme: Für die Lunar-Münzen aus Australien zahlen Sammler und Anleger gern einen Aufpreis, denn sie bekommen dafür Münzen in Spitzenerhaltung mit attraktiver Renditechance jenseits des Marktpreises für Gold und Silber.
In der Welt der Edelmetalle ist die Unze das Maß aller Dinge – und besonders im Bereich der Silbermünzen hat die Zahl der Sammler und Anleger in den vergangenen Jahren massiv zugenommen. Das ist nicht wirklich verwunderlich, denn: Bullionmünzen sind ein faszinierender und preiswerter Einstieg in das Edelmetall-Investment: Anfang Februar 2019 – übrigens das Jahr des Schweins – lag der Preis für eine Feinunze auf dem Weltmarkt bei etwa 14 Euro. Beim Blick in die Webshops von Edelmetall- oder Münzenhändlern fällt jedoch eine Serie aus dem Rahmen: die Lunar-Serie aus Australien. Einzelne Lunar-Exemplare werden für bis zu 100 Euro pro Stück gehandelt. Sogar neuere Jahrgänge liegen deutlich oberhalb des Silberpreises. Woraus resultiert dieser Aufschlag? Und lohnen sich die Extrakosten?
Geringe Nachfrage von damals sorgt heute für Seltenheitswert
Die Lunar-Münzen der Perth Mint haben sich in den vergangenen Jahren zu einem gefragten Sammelgebiet entwickelt. Im Jahr 1999 legte die australische Prägestätte erstmals eine Lunar-Silbermünze auf. Damals zeigte sie den Hasen. Doch weil vor der Jahrtausendwende kaum jemand zu Investmentzwecken sein Geld in Silber steckte, war die Nachfrage nach dem silbernen Hasen gering. Nur 63.644 Stück wurden geprägt. Jetzt, zwanzig Jahre später, ist dieser Jahrgang zu einer gesuchten Rarität geworden.
Vom Exoten zum Verkaufsschlager
Mit der Lunar-Serie in Silber hat die Perth Mint im Jahr 1999 ihr Bullion-Programm, das damals noch in den Kinderschuhen steckte, ergänzt. Neben dem Kookaburra, der 1990 erstmals veröffentlicht wurde, gab es keine klassischen Anlageprodukte. Nach dem schleppenden Start entwickelte sich die Lunar-Serie jedoch innerhalb kürzester Zeit zu einem Riesenerfolg. Die Nachfrage war so gewaltig, dass die Perth Mint im Jahr 2007 zu einer numismatischen Kuriosität gezwungen war: Weil die Goldversion der Lunar-Serie bereits im Jahr 1996 mit der Maus begonnen wurde und 2007 endete, wollte die Perth Mint beide Serien synchronisieren. Kurzerhand wurden die fehlenden Silbermotive – also Maus, Ochse und Tiger – allesamt im Jahr 2007 herausgegeben.
Zweite Lunar-Serie bringt 2008 den Durchbruch
Spätestens seit dem Jahr 2008 zählen die Lunar-Serien in Gold und Silber der Perth Mint zu den begehrtesten Bullion-Motiven. Mit einer Auflage von nur 300.000 Stück in Silber sowie 30.000 Stück in Gold und einer weltweiten Nachfrage sind die Lunare meistens bereits nach kurzer Zeit ausverkauft und haben je nach Motiv und Jahr unterschiedlich starke Sammleraufschläge entwickelt. Besonders selten ist der Tiger aus dem Jahr 2010. Gesucht sind neben der Ein-Unzen-Standardvariante auch die sonstigen Stückelungen zwischen einer halben Unze und einem Kilogramm – einzelne Ausgaben wurden nur wenige hundert Mal geprägt.
Kultureller Hintergrund fasziniert in aller Welt
Die Faszination „Lunar“ resultiert allerdings nicht ausschließlich aus den niedrigen Prägezahlen. Die sagenumwobenen Tiere des chinesischen Mondkalenders bilden eine exotische Alternative zu konservativ gewählten Bullion-Motiven wie dem Krügerrand oder dem Maple Leaf. Einer Legende zufolge soll es ein Rennen zwischen verschiedenen Tieren gegeben haben und die Reihenfolge des Eintreffens der Tiere bestimmte deren Platz im Lunar-Zyklus. Aus diesem Grund beginnt der Mondkalender mit der Maus und endet mit dem Schwein, welches es bei dem Rennen lieber gemütlich angehen ließ.
Mondkalender: 12 Jahre, 12 Tiere
Bis heute zählen die chinesischen Tierkreiszeichen, auch als „shengxiao“ bezeichnet, zu den bekanntesten Bestandteilen der chinesischen Kultur. So werden jeweils 12 Jahre durch 12 Tiere repräsentiert, wobei jedem Tier bestimmte Eigenschaften zugewiesen sind. Der vollständige Zyklus besteht aus Ratte (gelegentlich auch als Maus bezeichnet), Ochse, Tiger, Hase, Drachen, Schlange, Pferd, Ziege, Affe, Hahn, Hund und Schwein.
Sammeln und Anlegen: Lunar-Münzen verbinden beide Interessen
Die australische Lunar-Serie gilt wie kaum eine andere Produktreihe im Edelmetallbereich als Musterbeispiel für den Siegeszug der Bullionmünzen: Niedrige Auflagen, hochwertige Verarbeitung und ein Erstverkaufspreis mit einem geringen Aufschlag auf den reinen Silberwert sorgen dafür, dass viele Anleger gern ein paar Euro pro Münze draufzahlen. Profi-Investoren legen ihre Lunar-Münzen rollenweise für ein paar Jahre in den Tresor. Denn wie bei einem guten Whiskey oder anderen Genuss-Investments hat sich in der Vergangenheit meistens schon nach einem Jahr ein Wertzuwachs oberhalb des Silberpreises gezeigt.
Blick in die Zukunft: Was kommt nach „Lunar II“?
Mit Spannung erwarten Sammler und Anleger das Jahr 2020: Die zweite Lunar-Serie der Perth Mint ist 2019 mit dem Schwein zu Ende gegangen und die Nachfolge-Serie steht schon in den Startlöchern. Üblicherweise werden die neuen Motive im Spätsommer präsentiert, einen ersten Einblick gab die Perth Mint aber bereits hinter den Kulissen der World Money Fair in Berlin. Und Lunar-Fans werden aller Voraussicht nach von dem Facelift, das für die Lunar III-Serie zwischen 2020 und 2031 zu erwarten ist, nicht enttäuscht sein: Die Perth Mint bleibt ihrer gestalterischen Handschrift (naturgetreue Tiermotive, eingebettet in einen passenden Hintergrund) auch für die dritte Lunar-Auflage treu.
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