2016 durfte die Nachtigall von einer 20-Euro-Gold-Gedenkmünze herab trällern, im vorigen Jahr der Pirol. Heute ist der Uhu dran. Mit seiner Ausgabe am 21. Juni 2018 feiert die Serie "Heimische Vögel" zudem Bergfest. Die bundesdeutschen Achtelunzen beerben die Sechser-Reihe "Deutscher Wald", die zwischen 2010 und 2015 die heimischen Bäume in Gold prägte.
Bildhauerin Adelheid Fuss aus Schwielowsee-Geltow zeigt den Uhu, wie man ihn kennt: aufmerksam, aufrecht, alles beobachtend. Das überzeugte die Jury des Gestaltungswettbewerbs und brachte ihr den ersten Preis. In der Beurteilung heißt es: "Der Vogel hockt auf einem Felsen oder Totholz und fixiert gespannt den Betrachter, mit aufgestellten Federohren und der sorgfältig modellierten Augenpartie. Der flaumige Körper ist in seiner Oberflächenwirkung ebenso gut getroffen wie der bis zu einzelnen Federn plastisch modellierte Flügel. Der feingliedrig gestaltete Schriftzug ist im Verhältnis zum Umriss des Vogels und dem Münzrund gut ausgespannt." Konkrete Vorgaben zur Gestaltung gab es diesmal – im Gegensatz zur Wald-Serie – nicht. Die teilnehmenden Gestalter und Münzdesigner konnten sich nach Herzenslust austoben.
Auch die Wertseite, die sich alle Goldvögel der Reihe teilen, wurde nach einem Entwurf von Adelheid Fuss geprägt. Für die Jury bringe der schlichte Bundesadler genug Neutralität mit, um seinen "Artgenossen" auf den einzelnen Motivseiten keine Konkurrenz machen.
[caption id="attachment_1078" align="aligncenter" width="651"]

Die 20-Euro-Gold-Gedenkmünze "Heimische Vögel – Uhu" erscheint am 21.06.2018, Künstlerin: Adelheid Fuss[/caption]
Gold-Uhu mit großem Vorbild
Der Uhu als drittes Motiv der aktuellen
20-Euro-Gold-Gedenkmünzenserie hat in natura ein massiges Vorbild: Bis zu 70 Zentimeter misst der Körper der größten aller Eulen, dazu kommt eine Flügelspannweite von 1,60 Metern. Seine charakteristische Erscheinung verdankt der Uhu vor allem seinem Gesichtsschleier, den wachsamen Augen und den Federohren, passend zum überwiegend braun-schwarzen Gefieder. Ebenso markant und einprägsam, wenn auch auf den Goldmünzen nicht zu hören: sein lautmalerischer Balzruf, der sowohl den deutschen Namen "Uhu" als auch den lateinischen Gattungsnamen "Bubo" prägte.
Anders als Zugvögel bleibt der Uhu seiner Heimatregion treu und verzichtet auf saisonale Wanderungen. Wie Spatz, Habicht oder Elster gehört er damit zu den Standvögeln. In unseren Gebieten brütet der Uhu bevorzugt in den Felswänden und Steilhängen der Alpen oder der Mittelgebirge, seltener an Gebäuden oder auf dem Boden.
Seriencharakter gewahrt
Mit seiner realitätsnahen Erscheinung auf der Münze fügt der Gold-Uhu sich perfekt in die Münzserie ein. Denn obwohl insgesamt drei Künstler für die sechs Motivvorlagen verantwortlich zeichnen, wirken sie erstaunlich geschlossen. Feine Unterschiede zeigen sich eher in der Typografie: Zwei Münzen – Weißstorch und Uhu von Adelheid Fuss – bilden den Namen des Vogels in großen, gesperrten Buchstaben ab. Pirol und Schwarzspecht, deren Gestaltung Frantisek Chocholla realisierte, zeigen eine enge, erhabene Schrift, während Nachtigall und Wanderfalke von Bodo Broschat mit vertieften Lettern arbeiten.
Dank der motivgleichen Adlerseite und der einheitlichen technischen Spezifikationen der Münzen, wird der Seriencharakter jedoch gewahrt. Der Durchmesser von 17,5 Millimetern und 1/8 Unze (= 3,89 Gramm) Gewicht bedeuten, dass man der Vorgängerserie "Deutscher Wald" treu geblieben ist. Ebenfalls unverändert sind der 20-Euro-Nennwert, der Riffelrand und der sehr hohe Edelmetall-
Feingehalt von 999,9/1000. Die Gesamtauflage betrug im Vorjahr 168000 Exemplare, die zu gleichen Teilen in allen fünf deutschen Münzstätten gefertigt wurden. Für 2018 liegt die Stückzahl bei 40.000 pro Prägestätte, die Gesamtauflage wurde also etwas erhöht.
In den Jahren 2019 bis 2021 wird die 20-Euro-Gold-Gedenkmünzenserie "Heimische Vögel" dann mit Wanderfalke, Weißstorch und Schwarzspecht komplettiert.
Spezifikationen
Uhu (Serie "Heimische Vögel"), 2018, 20 Euro, 999,9/1000 Gold, Stempelglanz, ø 17,5 mm, 3,89 g (1/8 Unze), Auflage 200.000. Prägestätten A, D, F, G und J (je zu gleichen Teilen).
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Die neue 2-Euro-Münze, im Ausgabekalender die zweite Münze des Jahres 2019, sorgte bei Bekanntgabe zunächst für einige Verwirrung: Ursprünglich war "Sachsen-Anhalt" als Ausgabe der 2-Euro-Bundesländerserie vorgesehen. Stattdessen erscheint nun das Motiv "Bundesrat" zum 70-jährigen Bestehen der Länderkammer. Da der Bundesrat Vertretungsorgan aller 16 Bundesländer ist, bleibt die numismatische Widmung immerhin in der Bundesländer-Familie. Das Bundesfinanzministerium betont zudem, dass die eher ungeplante Ausgabe als vollwertiger teil der Bundesländer-Serie gilt.
Hintergrund der Verschiebung ist aber nicht etwa das Jubiläum des Bundesrats, sondern vielmehr eine Neuordnung der Präsidentschafts-Reihenfolge. Die richtet sich nach der Einwohnerzahl der Bundesländer und gibt gleichzeitig den Kurs für die Münzreihenfolge vor. 2019 liegt die Präsidentschaft bei Schleswig-Holstein, das aber mit dem "Lübecker Holstentor" 2006 bereits die Erstausgabe der 2-Euro-Bundesländerserie markierte. Ab 2020 folgen nach der neuen Reihenfolge die letzten, noch fehlenden Bundesländer: Brandenburg (2020), Sachsen-Anhalt (2021) und Thüringen, mit dem die Serie 2022 endet.
[accordion title="Numismatische Details" close="1"]Künstler: Michael Otto
Erstausgabe: 29. Januar 2019
Material: Bimetall (Kupfer-Nickel)
Prägestätte: Berlin (A), Karlsruhe (G), Stuttgart (F), München (D), Hamburg (J)[/accordion]
[caption id="attachment_1637" align="aligncenter" width="389"]
Die 2-Euro-Gedenkmünze 2019 würdigt das 70-jährige Bestehen des Bundesrates[/caption]
(Quelle: BVA)
5-Euro-Gedenkmünze "Gemäßigte Zone“
Als mit "Planet Erde" 2016 erstmals eine 5-Euro-Münze mit blauem Polymer-Ring erschien, ging ein wahrer Ruck durch die internationale Münzsammler-Szene. Numismatisch gelang den Staatlichen Münzen Baden-Württemberg und dem Bayerischen Hauptmünzamt ohne jede Übertreibung eine echte Innovation, die gleichzeitig eine neue Bestmarke in Sachen Fälschungssicherheit erreicht.
Als Nachfolger folgte ab 2017 die Reihe "Klimazonen der Erde", deren bisherige Ausgaben ("Tropische Zone", 2017, und "Subtropische Zone", 2018) rote und orangefarbene Polymer-Ringe mitbrachten. Mit der dritten 5-Euro-Münze der Reihe kommt 2019 heimatliche Atmosphäre auf: Abgebildet und ummantelt von einem grünen Polymer-Ring wird die "Gemäßigte Zone", in der auch Deutschland sich befindet. Im Dezember 2018 hat das Bundesministerium der Finanzen bekanntgegeben, den Ausgabetermin um eine eine Woche vorzuziehen - die 5-Euro-Münze erscheint somit bereits am 19. September 2019.
[accordion title="Numismatische Details" close="1"]
Künstler: Peter Lasch (Bildseite), Stefanie Radtke (Wertseite)
Erstausgabe: 19. September 2019
Material: Bimetall (Kupfer-Nickel) mit Polymer-Ring in Grün
Prägestätte: Berlin (A), Karlsruhe (G), Stuttgart (F), München (D), Hamburg (J)[/accordion]
[caption id="attachment_1651" align="aligncenter" width="295"]

2019 wird's heimisch: Auch Deutschland liegt in der gemäßigten Klimazone[/caption]
(Bildquelle: BVA; Fotograf: Hans Wuthenow, Berlin)
10-Euro-Gedenkmünze "In der Luft"
Dank der großen Beliebtheit der 5-Euro-Serie "Klimazonen der Erde" darf sich jetzt auch die 10-Euro-Münze auf ein Comeback freuen. Anders als im abgeschlossenen Sammelgebiet von 2002 bis 2015 erscheint auch der Zehner jetzt mit Polymer-Ring. Die
Ausgabe "Luft bewegt" mit transparentem Polymer-Ring bildet gleichzeitig den Auftakt zur neuen, dreiteiligen 10-Euro-Serie "Luft bewegt", die jährlich bis 2021 ausgegeben wird.
[accordion title="Numismatische Details" close="1"]
Künstler: Natalie Tekampe (Bildseite), Andre Witting (Wertseite)
Erstausgabe: 4. April 2019
Material: Bimetall (Kupfer-Nickel) mit Polymer-Ring
Prägestätte: Berlin (A), Karlsruhe (G), Stuttgart (F), München (D), Hamburg (J)[/accordion]
[caption id="attachment_1642" align="aligncenter" width="295"]

Comeback als Trimaterial-Prägung: 10-Euro-Gedenkmünze[/caption]
(Bildquelle: BVA; Fotograf: Hans Wuthenow, Berlin)
20-Euro-Silbermünzen
•
100 Jahre Frauenwahlrecht (Erstausgabe 17. Januar 2019, Künstlerin Bildseite: Anne Karen Hentschel)
•
100 Jahre Bauhaus (Erstausgabe 14. März 2019, Künstler Bildseite: Bastian Prillwitz)
• Das tapfere Schneiderlein (Erstausgabe 16. Mai 2019, Serie "Grimms Märchen", Künstlerin Bildseite: Marianne Dietz)
•
100 Jahre Weimarer Reichsverfassung (Erstausgabe 8. August 2019, Künstler: Frantisek Chochola)
•
250. Geburtstag Alexander von Humboldt (Erstausgabe 5. September 2019, Künstler: Carsten Theumer)
Bei den 20-Euro-Silbermünzen dominieren vor allem große politische Jahrestage die Motivwahl - und eine absolute gestalterische Neuerung:
Erstmals wird eine offizielle Euromünze mit Farbveredelung ausgegeben. Das Ende des Ersten Weltkriegs jährt sich 2018 zum 100. Mal. Das Jahr 2019 markiert das gleiche Jubiläum für den politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Neustart nach dem Krieg. Nach dem Ende der Monarchie in Deutschland entsteht die Weimarer Reichsverfassung als erste praktizierte demokratische Verfassung des Landes. Ähnlich bedeutend wie der Anlass ihres Motivs, ist auch die Gestaltung der 20-Euro-Gedenkmünze – ihr Zentrum wird ausgefüllt mit der farbigen Nationalflagge. Mit der Verfassung kommt auch das Frauenwahlrecht. Die Kunst als ewig inspirierte Überlebende, auch in Schicksalszeiten, findet 1919 ebenfalls zu ganz neuen Kräften: Das Bauhaus fängt in Weimar den veränderten Zeitgeist ein. Gesellschaftspolitische Tendenzen, Industrie und Handwerk fließen künstlerisch zu einer, auch international wegweisenden, akademischen Lehre zusammen, die bis heute nachhallt. Numismatisch kam die berühmte Kunstschule übrigens schon einmal zu Ehren – 2004 mit der 10-Euro-Münze „Bauhaus Dessau“ aus Sterlingsilber.
Die Serie „Grimms Märchen“ erlaubt mit "Das tapfere Schneiderlein" derweil wieder einen entschleunigenden Blick zurück in Kindheits- und Märchenbuchtage. Der letzte Silber-Zwanziger des Jahres 2019 wird zu Ehren Alexander von Humboldts verausgabt – der Geburtstag des Wissenschaftlers und Naturforschers jährt sich dann zum 250. Mal.
[caption id="attachment_2028" align="aligncenter" width="389"]

Die fünf 20-Euro-Gedenkmünzen 2019 aus Sterlingsilber wird Deutschlands erste Farbmünze[/caption]
(Bildquelle: BVA)
Goldmünzen
• 20-Euro-Goldmünze "Wanderfalke" (Erstausgabe 19. Juni 2019, Serie "Heimische Vögel")
• 50-Euro-Goldmünze "Hammerflügel" (Erstausgabe 20. August 2019, Serie "Musikinstrumente")
• 100-Euro-Goldmünze "UNESCO Welterbe - Dom zu Speyer" (Erstausgabe 1. Oktober 2019, Serie "UNESCO Welterbestätten in Deutschland")
Im Bereich der Goldmünzen finden drei Serien 2019 ihre planmäßige Fortsetzung. Nach Nachtigall, Pirol und
Uhu zeigt die 2016 begonnene 20-Euro-Goldmünzen-Reihe "Heimische Vögel" 2019 das Motiv "Wanderfalke". Vergleichsweise jung ist dagegen die Serie "Musikinstrumente". Die 50-Euro-Goldmünze "Hammerflügel" markiert nach dem 2018er Kontrabass die zweite Ausgabe. Noch bis 2022 wird das goldene 50-Euro-Orchester jährlich komplettiert, es folgen: das Orchesterhorn, die Pauke und die Konzertgitarre. Nach dem Nesthäkchen unter den Goldeuros folgt im Oktober der Oldie: Bereits seit 2003 läuft die streng limitierte Serie "UNESCO Welterbestätten in Deutschland". Mit der 100-Euro-Goldmünze "UNESCO Welterbe – Dom zu Speyer", der 16. Ausgabe, findet die Reihe ihren Abschluss.
[accordion title="
Münzausgabeprogramm nach Ausgabedatum" close="1"][table id=1 /][/accordion]
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Motiv des Diplom-Designers Bastian Prillwitz ziert das außergewöhnliche Architektur-Ensemble die neue 100-Euro-Goldmünze der Bundesrepublik Deutschland. Der Gold-Hunderter ist die vorletzte deutsche Münzausgabe in 2018. Das Finale bestreitet am 11. Oktober 2018 die 20-Euro-Silbermünze "100. Geburtstag Ernst Otto Fischer".
Europäisches Gesamtkunstwerk
Wirft man einen Blick auf die bedeutendsten Bauwerke des Spätbarocks und Rokokos in Deutschland, führt an Augustusburg und Falkenlust kein Weg vorbei. Gerade das Schloss Augustusburg ist untrennbar mit der Architektur des frühen 18. Jahrhunderts Europas verknüpft. Architekten, Bildhauer, Maler, Stuckateure und Landschaftsgestalter aus Deutschland, Frankreich und Italien schufen mit dem Brühler Ensemble ein europäisches Gesamtkunstwerk. Herzstück des Areals ist die berühmte Prunktreppe von Balthasar Neumann. In den 1730er Jahren ließ der Kölner Kurfürst und Erzbischof Clemens August I. von Bayern (Dynastie Wittelsbach) das Jagdschloss Falkenlust als sein privates Refugium errichten. Die Parkanlage gestaltete der Franzose Dominique Girard.
Doppelsieg für Prillwitz
Dass der 41-jährige Prillwitz den offiziellen Münzwettbewerb für den Gold-Hunderter für sich entschied, ist insoweit bemerkenswert, als dass der Absolvent der Kunsthochschule Berlin-Weissensee – Deutschlands inoffizielle Kaderschmiede für Münzdesigner – bereits die 2017er Ausgabe zu den „Luthergedenkstätten“ gewann. Mit seinem „Doppelerfolg tritt er schon in jungen Jahren in die Fußstapfen seines erfahrenen Kollegen Friedrich Brenner“, findet das
Deutsche Münzen Magazin. Brenner, 1939 geboren, gestaltete die Gold-Euros 2015 und 2016. Die zweit- und drittplatzierten Motive stammen in diesem Jahr von Ulrich Böhme und Heinz Hoyer.
Voluminöse Bauwerke, voluminöse Münze
Prillwitz‘ Entwurf stellt das Neumann’sche Treppenhaus ins Zentrum. Umrandet wird es oben und unten von den Außenansichten beider Schlösser. Die Ornamente als Rahmen zwischen Kernmotiv und Schrift symbolisieren die Parkanlagen. Für die Jury ist es „trotz einer Vielzahl gestalterischer Elemente im Stile des Rokoko gelungen, die prägenden Details gut erkennbar wiederzugeben“. Gestalterisch sah man den Entwurf dank seiner räumlichen Gestaltung „auf höchstem technischem Niveau“. So gelinge es, den Betrachter – ganz im Sinne des Bauherrn Clemens August – zu überwältigen und in den Raum zu ziehen. Auf der dezenten Wertseite erhält die Form- und Motivfülle der Bildseite den nötigen Ausgleich und Kontrast. Sie zeigt einen Adler, den Schriftzug „BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND“, Wertziffer und Wertbezeichnung, die Jahreszahl 2018, die zwölf Europasterne sowie das Münzzeichen der jeweiligen Prägestätte (A Berlin, D München, F Stuttgart, G Karlsruhe, J Hamburg).
Die
Feingold-Münze (999,9/1000) mit geriffeltem Rand wiegt bei einem Durchmesser von
28,00 Milimetern 15,5 Gramm und ist in Stempelglanzqualität geprägt. Die Prägung oblag zu gleichen Teilen allen fünf deutschen Münzprägestätten.
UNESCO-Goldserie endet 2019
Das nordrhein-westfälische Motiv läutet wohl auch das Ende der UNESCO-Welterbe-Serie auf 100-Euro-Goldmünzen ein.
Laut Bundesfinanzministerium soll die 2019er Ausgabe „Dom zu Speyer“ die letzte der Reihe sein. Damit würden die Gold-Hunderter zu einem abgeschlossenen Sammelgebiet werden. Ob und wie es dann mit der 100-Euro-Serie auf Halbunzen-Goldstücken weitergeht, ist momentan noch unklar. Als eine von drei deutschen Goldserien – daneben gibt es noch 20- und 50-Euro-Münzen – genießt sie seit 2003 jedenfalls außerordentlich große Beliebtheit.
Weltweiter Erfolg seit 2002
Seit der Euro-Einführung 2002 – zum Start mit entsprechendem Euro-Motiv – erscheinen die 100-Euro-Goldmünzen ununterbrochen und verzeichnen bisher eine gute Wertsteigerung. Gestalterisch widmete sich die Serie ab 2003 – bis auf eine weitere Ausnahme – stets den deutschen UNESCO-Welterbestätten. Trier, Würzburg, Aachen, Dessau-Wörlitz – die Münzmotive gleichen einer kulturellen Fahrt quer durch die ganze Republik. Mit Blick auf die WM im eigenen Land gab es 2005 ausnahmsweise ein Fußball-Motiv. Auflagen von anfangs 400.000 und inzwischen etwa 150.000 bis 200.000 Exemplaren machen die Serie zum erfolgreichsten Gold-Gedenkmünzen-Programm der Welt. Getoppt werden diese Dimensionen nur von unlimitierten Bullion-Münzen, wie zum Beispiel den
Krügerrand aus Südafrika.
[accordion title="Überblick 100-Euro-Goldmünzen:
UNESCO Welterbestätten in Deutschland" close="1"]2003 „UNESCO Weltkulturerbestadt - Quedlinburg“
2004 „UNESCO Weltkulturerbestadt - Bamberg“
2006 „UNESCO Welterbe - Klassisches Weimar“
2007 „UNESCO Welterbe - Hansestadt Lübeck“
2008 „UNESCO Welterbe - Altstadt Goslar - Bergwerk Rammelsberg“
2009 „UNESCO Welterbe - Römische Baudenkmäler Dom und Liebfrauenkirche in Trier“
2010 „UNESCO Welterbe - Würzburger Residenz und Hofgarten“
2011 „UNESCO Welterbe - Wartburg“
2012 „UNESCO Welterbe - Dom zu Aachen“
2013 „UNESCO Welterbe - Gartenreich Dessau-Wörlitz“
2014 „UNESCO Welterbe - Kloster Lorsch“
2015 „UNESCO Welterbe - Oberes Mittelrheintal“
2016 „UNESCO Welterbe - Altstadt Regensburg mit Stadtamhof“
2017 „UNESCO Welterbe - Luthergedenkstätten Eisleben und Wittenberg“[/accordion]
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British Numismatic Trade Association“ die 40. Auflage der traditionsreichen Messe am 28. und 29. September 2019 in der so genannten „County Hall“ ausgerichtet. Das Gebäude wurde einst als Rathaus für die Großregion London genutzt und wurde 1922 von König George V. eingeweiht. Draußen wurde der Glanz des britischen Empire wieder lebendig, drinnen überwog britische Gediegenheit: Schummriges Licht, holzvertäfelte Wände und dunkle Teppiche, soweit das Auge reicht. Auch in touristischer Hinsicht war die Location ein Volltreffer: Ihre Münzen konnten die Besucher der Messe mit Blick auf die Themse kaufen und nach dem Messebesuch in wenigen Minuten das Riesenrad „London Eye“ besteigen.
Briten lieben numismatische Schätze aus der eigenen Geschichte
Auf den ersten Blick gibt es kaum Unterschiede zwischen der Coinex und einer deutschen Sammlerbörse wie beispielsweise der Numismata oder den Messen in Dortmund, Hannover oder Stuttgart. Die typisch britischen Sammlerstücke bildeten den Schwerpunkt der Angebote. Also beispielsweise
Gründonnerstagssätze aus vergangenen Jahrhunderten, Prägungen aus der Epoche vor der Dezimalisierung des britischen Pfunds aus allen erdenklichen Jahrgängen und in jeglichen Erhaltungsstufen. Deutsche Münzen sucht man auf der Coinex vergebens, nur einzelne Exemplare sind in Weltmünzenalben zu finden.
Wertvoller Schinken: Begehrte Münzenbücher für ein paar hundert Euro
Die Londoner Münzenbörse ist stattdessen vor allem wegen der vielen Originale der britischen Numismatik einen Besuch wert: Der
Buchhändler Douglas Saville hatte eigens für die Messe eine Auswahl seiner historischen Münzliteratur aufgebaut. Die Händlerorganisation hat ihm dafür extra ein paar Bücherregale bereitgestellt. Im schummrigen Licht wirkte sein Stand wie eine kleine Bücherstube. Während des Messetages entwickelte sich das Messe-Antiquariat zu einem beliebten Treffpunkt und große Geldscheine wechselten gegen Jahrhunderte alte Münzliteratur den Besitzer.
Staatliche Prägestätte als Münzenhändler
Kurios wirkte aus deutscher Sicht auch der Stand der britischen „
Royal Mint“: Die offizielle Münzprägestätte des Vereinigten Königreiches war mit einem Stand ihrer numismatischen Fachabteilung vertreten. Allerdings nicht, um die Gedenkmünzen des Jahres 2018 anzubieten, sondern Raritäten aus vergangenen Jahrhunderten zu Preisen im gehobenen vierstelligen Bereich. Der Staat als Münzenhändler – was in Deutschland undenkbar scheint, ist in Großbritannien inzwischen völlig normal: Eine Abteilung der Royal Mint ist ausschließlich mit dem An- und Verkauf historischer Münzen sowie der Echtheitsprüfung von eingereichten Sammlerstücken beschäftigt. In Großbritannien steht die Royal Mint somit im direkten Wettbewerb mit kommerziellen Grading-Anbietern.
Grading steckt in den Kinderschuhen: Briten mögen ihre Münzen „roh“
In Bezug auf das
Grading, also die kommerzielle Einstufung von Münzen, sind die Sammler in Großbritannien und Deutschland übrigens erstaunlich nah beieinander. Sowohl hierzulande als auch auf der Insel gewinnt diese Form der Zertifizierung von Münzen an Bedeutung. Die Mehrzahl der Sammler macht um die Plastik-Slabs jedoch noch einen großen Bogen: Etwa 10 bis 20 Prozent der feilgebotenen Ware befanden sich in Slabs, die überwältigende Mehrheit der Münzen wird „raw“ angeboten, also „roh“ – und dieser Ausdruck ist nicht negativ besetzt, sondern verdeutlicht die besondere Wertschätzung der Briten gegenüber einer historischen Rarität, die sie aus nächster Nähe betrachten oder befühlen können.
Handel mit Europa auf Standby: Brexit verunsichert Händler
Während das Grading in Großbritannien noch in den Kinderschuhen steckt, bewegte ein ganz besonderes Thema wohl fast alle Händler: Der Brexit, der Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union, sorgt auch auf dem Börsenparkett für eine große Unsicherheit. Viele Händler halten sich bezüglich neuer vertraglicher Verpflichtungen mit deutschen Handelspartnern vor dem 29. März 2019 zurück, weil sie einen Absturz des britischen Pfunds infolge eines ungeregelten Brexit und damit massive Verluste für ihr Geschäft befürchten. Sorge, dass sie von ihren britischen Sammlerkollegen schief angeschaut werden, müssen deutsche Messebesucher jedoch nicht haben – die Händler treten durchweg warmherzig und mit britischer Höflichkeit auf, manche schämen sich regelrecht für den EU-Austritt und wollen das Vertrauen ihrer Handelspartner trotz der Unsicherheit bewahren.
Innovative „Coin Hunt“-Serie: Von Münzenjagd nichts zu sehen
Für Verwunderung sorgte bei so manchem Besucher der Coinex der Umstand, dass die wohl innovativste Münzenserie aus Großbritannien auf der Messe weit und breit nirgendwo zu bekommen war: Die „Great British Coin Hunt“-Serie besteht aus 26 Münzen zu 10 Pence und zeigt jeweils einen Buchstaben des Alphabets sowie ein typisch britisches Motiv. Doch der Plan der Royal Mint, die Briten mit dieser Serie spielerisch an das Münzensammeln heranzuführen, geht bislang nicht auf. Denn im Umlauf sind die liebevoll gestalteten Münzen bisher nicht zu finden. Nur an ausgewählten Orten wurden einzelne Buchstaben in Umlauf gebracht. Doch selbst auf der Coinex-Messe gab es keine Möglichkeit, das britische Münzen-Alphabet zu vervollständigen – schade, das war eine vergebene Gelegenheit.
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Fotos/Grafik: Sebastian Wieschowski" rel="gallery" href="https://blog.mdm.de/?p=1713">
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Platz 3 – "Big Phil"
Prägestätte: Münze Österreich
Den Startschuss zum unausgesprochenen Größenwettstreit gab unser Nachbarland: Die Münze Österreich feierte das 15-jährige Jubiläum ihres erfolgreichen Wiener Philharmonikers 2004 mit dem Großkaliber "Big Phil" – zum Alter passend, geprägt in einer 15er Auflage.
[caption id="attachment_1824" align="aligncenter" width="415"]

Das Design stammt vom kleinen Original, hier 1 Unze[/caption]
Gestalterisch orientiert sich Big Phil am kleinen Original, das bei einem Durchmesser von 37 Millimetern eine Unze und somit exakt 31,10 Gramm Feingewicht auf die Goldwaage bringt. Man nehme die Rahmendaten der
Bullionmünze, vervielfache sie und hat den Big Phil mit stolzen 31,1 Kilogramm Gewicht, 37 Zentimetern Durchmesser und zwei Zentimetern Dicke. Ein weiterer Unterschied ist gravierend: Kommt der kleine Philharmoniker noch mit einem Nennwert von 100 Euro zurecht, kommen beim Rekordexemplar noch drei Nullen dazu – 100.000 Euro sind notiert. Je nach aktuellem Goldpreis kommt der große Philharmoniker heute auf einen Materialwert von rund einer Million Euro. Der Ruhm als größte Münze der Welt war zwar nicht von langer Dauer, in Europa hält Big Phil diesen Rekord jedoch bis heute.
Platz 2 – "Big Maple Leaf"
Prägestätte: Royal Canadian Mint
[caption id="attachment_1821" align="alignright" width="185"]

Foto: RCM[/caption]
Nach nur drei Jahren holte die
Royal Canadian Mint den Titel der weltweit größten Münze 2007 nach Kanada. Ob das "Big Maple Leaf" nun tatsächlich eine Antwort auf Big Phil oder ein lange geplanter Präge-Coup war, bleibt Spekulation. Dass die kanadische Prägestätte
Talent für Innovation hat, beweist sie zumindest regelmäßig. Im Original bringt es der Bullion-Bestseller aus Kanada auf 30 Millimeter Durchmesser bei einer Dicke von 2,87 Millimetern und dem Unzen-Feingewicht von 31,10 Gramm. Nicht nur diese Maße, auch die Spezifikationen von Big Phil verblassen neben der großen Version: Das Multi Maple zählt
53 Zentimeter Durchmesser,
drei Zentimeter Dicke und sagenhafte
100 Kilogramm Gewicht. Ihr Nennwert beträgt eine Million kanadische Dollar. Zum Vergleich: Das Anlagependant hat bei einer Unze einen Nennwert von 50 Dollar. Geprägt wurden seinerzeit nur sechs Exemplare.
Eines davon sorgte im Frühjahr 2017 für reichlich Schlagzeilen, weil es – damals auf fast vier Millionen Euro Wert beziffert –
in einem nächtlichen Einbruch aus einem Münzkabinett auf der Berliner Museumsinsel verschwand. Dass die mutmaßlichen Täter später gefasst wurden, bleibt ein schwacher Trost – der Big Maple Leaf selbst ist bis heute nicht wieder aufgetaucht. In Anbetracht von nur fünf "Artgenossen" weltweit gehen Polizei und Experten davon aus, dass der Big Maple Leaf inzwischen eingeschmolzen wurde – anonym veräußern dürfte sich bei der enormen Bekanntheit zumindest schwierig gestalten. Der Größenrekord war zu dieser Zeit aber schon längst weitergezogen.
Platz 1 – "Red Kangaroo"
Prägestätte: Perth Mint
2011 zog der Rekord also abermals weiter. Von Rekordhalter zu Rekordhalter wird die Auflage kleiner, die Spezifikation gewaltiger. Und wenn schon eine gigantische Goldmünze, dann doch bitte mit dem Nationaltier.
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Foto: Perth Mint[/caption]
Das "Red Kangaroo" aus der australischen
Perth Mint misst
80 Zentimeter im Durchmesser und ist allein
12 Zentimeter dick. Hinter so großen Zahlen versteckt sich entsprechend viel Gold:
1,012 Tonnen wiegt das XXL-Känguru. Das entspricht etwa dem Gewicht eines Kleinwagens oder eines stattlichen Eisbären. In diesen Dimensionen kommt man mit herkömmlicher Münzprägung natürlich nicht weit, beinahe jeder Arbeitsschritt war ein Unikum. Da das Känguru-Motiv der klassischen Goldunze jährlich wechselt, kann man hier nicht von
dem Känguru-Bildnis sprechen. Dürfen es beim Original auch mal zwei Beuteltiere sein, belässt der Superlativ es bei einem. Insgesamt ist die Darstellung – bis hin zum Queen-Elizabeth-Porträt auf der Wertseite – jedoch identisch zur Minivorlage. Als Nennwert steht eine Million australische Dollar zu Buche, beim Gesamtwert fast 40 Millionen Euro. Das Titelvideo der Perth Mint zeigt den Weg goldenen zum Riesen-Känguru.
Ob und wann dieser publikumswirksame Rekord noch mal weiter wandert, bleibt abzuwarten. Stand heute gilt zunächst: Prägen ist Silber, Riesen sind Gold." rel="gallery" href="https://blog.mdm.de/?p=1797">
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Bullionmünzen - das Beste aus zwei Welten
Barren trifft auf Sammlermünze und bietet als "Bullionmünze" für Edelmetall-Anleger, bevorzugt aus Gold, das Beste aus beiden Welten. Auch wenn es bei Bullionmünzen primär um den hohen Feingehalt geht, haben sich ein paar Anlagemünzen als unangefochtene Hauptdarsteller dieser schönen goldenen Welt etabliert. Während deutsche Sammler und Anleger weiter auf eine eigene, nationale Bullionmünze warten müssen, werden weltweit zahlreiche Klassiker geprägt. Nach den
3 größten Münzen der Welt bleiben wir dem Motto "
Goldener Herbst" treu und stellen hier im MDM-Blog die beliebtesten fünf Gold-Bullions vor:
1. Krügerrand
Der rot-goldene
Krügerrand aus Südafrika ist der unangefochtene Superstar unter den Anlagemünzen: Als er seinen Siegeszug 1967 begann, war an unkomplizierten Edelmetallkauf – erst recht in Form von Münzen – noch nicht zu denken. Gleichzeitig etablierte der Krugerrand, wie er in seinem Mutterland heißt, die Unze als prägende Maßeinheit im Goldhandel. Die Motivseite zeigt den Namensgeber der Münze, den ehemaligen südafrikanischen Präsidenten Paul Kruger. Mit der Springbock-Antilope findet rückseitig zudem Südafrikas Nationaltier seinen Platz.
Trotz buchstäblich goldener Zeiten in den Siebzigerjahren fand der Run auf den Krügerrand 1986 ein jähes Ende: Als Reaktion auf die Apartheidspolitik wurde Südafrika mit internationalen Handelsbeschränkungen belegt – ein Embargo, das bis 1999 Bestand hatte. Nach der Jahrtausendwende gelang das Comeback. Heute besitzt der Krügerrand unter allen Anlagemünzen in Gold den größten Marktanteil. Seine markante Farbe verdankt der Klassiker übrigens dem Kupferanteil, der neben 91,67 Prozent Gold verwendet wird. Zum 50. Geburtstag 2017 wurden auch Versionen in Silber und Platin eingeführt.
In einem eigenen Beitrag hat sich Sebastian Wieschowski den Krügerrand genauer angesehen.
2. Gold Maple Leaf
Der kanadische Maple Leaf in Gold kann dem Krügerrand in Sachen Bekanntheit durchaus das Wasser reichen. Seit 1979 prägt die
Royal Canadian Mint ihre goldene Anlagemünze mit dem charakteristischen Ahornblatt ("maple leaf") und einem Porträt von Königin Elizabeth II. als Staatsoberhaupt auf der Wertseite. Anders als der Krügerrand, weist der berühmte goldene Ahorn einen Goldfeingehalt von 999,9 Tausendsteln, in Spezialeditionen sogar von 999,99 Tausendsteln auf. Im Jahr 1988 kamen auch hier Silber- und Platinversionen ins Portfolio.
Mit den jüngeren Jahrgängen des Maple Leaf setzte die Royal Canadian Mint vor allem in puncto Fälschungssicherheit neue Maßstäbe: Kleinste Lasergravuren und zusätzliche Radiallinien machen Münzfälschern seither das Leben schwer. Gleichzeitig begründeten die Kanadier so ihren Status als einer der größten Innovatoren im Bereich Anlagemünzen.
3. Känguru
Die Geschichte der australischen Känguru-Goldmünze begann 1986 verhältnismäßig unspektakulär – und unter anderem Namen. Damals verausgabte die
Royal Perth Mint ihre neugeschaffene Goldmünzen-Serie "Australian Nugget". Wenngleich die Motive geschichtsträchtig an bedeutende Goldfunde erinnerten – der große Erfolg stellte sich erst mit des Australiers liebstem Wappentier als Motiv ein. Statt eines gleichbleibenden Münzbildes, wie etwa beim Krügerrand, erfährt das "Känguru" jährlich einen Motivwechsel. Mal mit einem, mal mit mehreren Kängurus verziert, ist die Feingoldmünze so auch für klassische Sammler von speziellem Interesse.
4. Wiener Philharmoniker
Seit 1989 teilt das traditionelle Wiener Orchester seinen Namen mit einem echten Goldstück aus der
Münze Österreich: dem Wiener Philharmoniker. Weltruhm auf ihrem jeweiligen Gebiet genießen beide. Die einzige Gold-Anlagemünze Europas mit Euro-Nennwert (bis 2001 Schilling) ist gleichzeitig auch die meistverkaufte auf unserem Kontinent und zweifelsohne einer der Exportschlager Österreichs. Das Motiv ist seit den Anfangstagen geblieben: Die Bildseite zeigt mit Horn, Fagott, Harfe, Cello, Violen und Violinen Instrumente des berühmten Namensvetters, während die Wertseite die Orgel im Goldenen Saal des Musikvereins abbildet. Wie die meisten Bullionmünzen, kam auch der "Phil" mit den Jahren neben der klassischen Goldunze zu zahlreichen Sondereditionen und Stückelungen.
5. American Gold Eagle
Als amerikanische Antwort auf den Krügerrand brachte die
United States Mint 1986 erstmals ihren American Gold Eagle auf den Markt. Mit einem Goldfeingehalt von 91,67 Prozent ähneln sich auch die Legierungen, nur, dass der Gold Eagle zusätzlich Silber enthält und daher etwas heller ist. Mit ihren Motiven – dem namensgebenden Adler und der Freiheitsgöttin "Lady Liberty" – symbolisiert die Anlagemünze beidseitig uramerikanische Werte: Freiheit und Unabhängigkeit. Auffällig ist hier auch die Schreibweise des Prägejahrs, das bis 1991 in römischen Ziffern, seither jedoch in arabischer Zahlenschreibweise angegeben wird.
Neben den beschriebenen Top 5 haben sich weitere Bullionmünzen einen hohen Stellenwert bei Anlegern und Sammlern erarbeitet:
- Lunar-Serie II, Australien
- Gold-Panda, China
- Britannia, Großbritannien
- American Buffalo, USA
Silber-Bullionmünzen auf dem Vormarsch
Unsere Top 5 der Gold-Anlagemünzen haben mit den Jahren jeweils auch silberne Ableger bekommen, die sich wachsender Beliebtheit erfreuen. Während der Krügerrand erst seit 2017 auf dem Silbermarkt mitmischt, feiert das kanadische Maple Leaf 2018 bereits seinen 30. Geburtstag. Neben dem silbernen "Phil" aus Österreich rangiert die Ahorn-Münze ganz oben in den Verkaufscharts – für den Anlagewert ist ein hoher Grad der Etablierung stets von Vorteil. Die australische Perth Mint ist gleich mit mehreren Silber-Bullions im Rennen: Neben dem Känguru unter anderem auch mit dem Kookaburra und dem Koala. Wie bei den Gold-Bullions überragt der Materialwert für gewöhnlich deutlich das aufgeprägte Nominal.
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für Einsteiger haben wir das Sammelgebiet vor einiger Zeit hier schon mal grob vorgestellt – sorgt vor allem der innere Wert: Als im Jahr 1871 das Reich gegründet wurde, sollte der Wert der gemeinsamen Währung durch Gold und Silber abgesichert sein – und so konnten die Untertanen nicht nur mit unedlen Kleinmünzen (auch „
Scheidemünzen“ genannt) bezahlen, sondern auch mit schweren Silbermünzen und glänzenden Goldstücken. Insbesondere die 20-Mark-Goldmünzen wurden von den vier Königreichen Preußen, Württemberg, Sachsen und Bayern in hoher Auflage geprägt, sodass sie bis heute nah am reinen Goldpreis gehandelt werden – sie sind also auch für Edelmetall-Anleger interessant. Und so mancher Gold-Fan legt sich inzwischen statt der
klassischen Anlageprägungen wie „Philharmoniker“ oder „Krügerrand“ vor allem die historischen Goldmünzen aus dem Kaiserreich in den Tresor.
Golddeckung sorgte für Stabilität der Mark im Kaiserreich
Die Geburtsstunde der deutschen Goldwährung, deren legendäre Stabilität bis heute bekannt ist, ereignete sich am 4. Dezember 1871. Damals wurde das „
Gesetz, betreffend die Ausprägung von Reichsgoldmünzen“ eingeführt. Die nötigen Rohstoffe stammten größtenteils aus dem Deutsch-Französischen Krieg von 1870 bis 1871. Insgesamt war die Mark des Kaiserreichs zu einem Drittel mit Gold gedeckt. Das heißt: Jeder Reichsbürger konnte seine Kleinmünzen und die Banknoten, die ab 1910 zum gesetzlichen Zahlungsmittel wurden, jederzeit zu einem festgelegten Kurs in Gold eintauschen. Ab dem 1. Januar 1876 war die Mark im gesamten Reichsgebiet kursgültig und ersetzte diverse regionale Währungen.
Im Jahr 1888 waren sogar alle drei deutschen Kaiser nacheinander auf den 20-Mark-Goldmünzen aus Preußen zu sehen:
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20-Mark-Goldmünzen wurden zum gehüteten Schatz
Obwohl der Goldgehalt des kaiserlichen Geldes entscheidend zur Stabilität und zum exzellenten Ruf der Mark beitrug, waren die Goldmünzen im täglichen Umlauf kaum anzutreffen. Immerhin soll um das Jahr 1900 herum der Monatslohn eines Hafenarbeiters in Hamburg etwa 60 Mark betragen haben, während ein Chemiearbeiter ungefähr 120 Mark verdiente. Ein Herrenanzug war bereits ab 10 Mark zu bekommen, ein Tisch lag bei etwa 8 Mark. Im Klartext: Das 20-Mark-Stück war zu Kaisers Zeiten das, was heutzutage eine Banknote zu 200 oder 500 Euro ist.
Sparen mit Goldmünzen als (unerwünschter) Volkssport im Kaiserreich
Mit einem Nennwert von 20 Mark, einem Raugewicht von 7,9649 Gramm und einem Feingehalt von 7,1684 Gramm Feingold entwickelte sich die „Doppelkrone“ allerdings schnell zu einem beliebten Sparschwein für die sparsamen Reichsbürger. Historiker gehen davon aus, dass die auffällig geringe Auflagenzahl der kleineren 10-Mark-Münzen daher rührt, dass die Reichsregierung versuchen wollte, den Bürgern das Sparen zu erschweren. Dennoch landeten viele „Doppelkronen“, wie die 20-Mark-Stücke auch genannt wurden, im Sparstrumpf oder in einer kleinen Schatulle, die vom Familienoberhaupt wie ein heiliger Gral gehütet wurde.
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20-Mark-Goldmünze - Kleiner Adler - 1888[/caption]
Seltene Jahrgänge mit Rekordpreisen
Die 20-Mark-Goldmünzen aus dem Kaiserreich sind ein unmissverständliches Beispiel für die Unvergänglichkeit von Gold und die Wertstabilität dieses Metalls für eine Währung. Während viele andere Recheneinheiten untergegangen und die Münzen in der Schrottpresse verschwunden sind, bekommt man bis heute 20-Mark-Goldmünzen bei seiner Hausbank sowie bei Münzhändlern wie MDM. Besonders spannend für Sammler: Neben den Goldmünzen aus den großen Königreichen gibt es auch entsprechende Stücke in geringer Auflage aus den kleineren Bundesstaaten. Und deren Wert kann schwindelerregende Höhen erreichen: Im Jahr 2011 wurde ein 20-Mark-Stück aus dem Herzogtum Sachsen-Coburg-Gotha aus dem Jahre 1872 bei einer Auktion für sensationelle 130.000 Euro versteigert.
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Fotos/Grafik, wenn nicht anders ausgewiesen:
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Zwar nahm bis zum Jahr 1902 seine Mutter die Amtsgeschäfte wahr, doch de jure war das Baby von Geburt an ein gekröntes Haupt. Und die Spanier konnten ihrem König beim Heranwachsen auf den Münzen zusehen – sein Konterfei wurde mehrfach aktualisiert. Zur Übernahme der Amtsgeschäfte im Jahr 1902 erschien dann eine jugendliche Darstellung des damals 16-Jährigen.
Münzen halten auch Monarchen den Spiegel vor
Die Münzen mit dem Bildnis von Alfonso XIII. aus Spanien machen deutlich: Münzen sind nicht nur alltägliche Gebrauchsgegenstände, sie sind zeitgeschichtliche Dokumente und geben nicht nur Aufschluss über die Graveurskunst vergangener Epochen, sondern auch über den Alterungsprozess langgedienter Staatsoberhäupter.
Das beste Beispiel ist zweifelsohne die britische Königin Elizabeth II.: Die Queen ist nicht nur die meistportraitierte Monarchin der Welt, sondern auch das Staatsoberhaupt mit den meisten Facelifts auf einer Münze. Bis heute hat die Royal Mint das Bildnis ihrer Majestät insgesamt vier Mal angepasst, zuletzt im Jahr 2015.
Queen Elizabeth: Von der jungen Königin zur Jahrhundert-Monarchin
Weil vor Elizabeth II. kein anderes Staatsoberhaupt solange die Regentschaft innehatte, wurden die Graveure der Royal Mint vor eine durchaus pikante Aufgabe gestellt: Wie lassen sich die unzweifelhaften Zeichen der Zeit auf dem Antlitz der Königin, die immerhin von Gottes Gnaden in ihr Amt gesetzt wurde, millionenfach in die Geldbörsen der Untertanen übertragen?
Die Royal Mint setzte jedoch ein Zeichen und verzichtete auf numismatisches Make-Up, stattdessen wird die gealterte Queen in einer ausgesprochen würdigen und naturgetreuen Form auf die Umlaufmünzen sowie Gedenkmünzen aus Großbritannien gebracht. Die Münzen zeigen die Queen genauso, wie man die alte Dame kennt und in aller Welt wertschätzt.
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Von Altersteilzeit keine Spur: Monarchen aus aller Welt arbeiten bis ins hohe Alter
Mit ihrem ersten Arbeitstag am 6. Februar 1952 – bis zum 70. Thron-Jubiläum ist es also kein allzu weiter Weg mehr – hat die britische Königin nicht nur in numismatischer Hinsicht einen Rekord aufgestellt. Doch manche ihrer Amtskollegen blicken auf eine ähnlich lange Regentschaft zurück und ließen ihre Portraits auf Münzen ebenfalls mehrfach anpassen. Darunter Margarethe II. von Dänemark (sie bestieg den Thron im Jahr 1972) sowie Carl XVI. Gustaf von Schweden (seit 1973). Rekordverdächtig war auch die Regentschaft von Bhumibol Adulyadej (Thailand, 1946–2016), Hirohito (Japan, 1926–1989) und Fürst Rainier III. (Monaco, 1949–2005).
Maria Theresia: Münzen als Marketing-Instrument
Es ist wohl kaum ein Herrscher-Leben so umfangreich auf Münzen und Medaillen dokumentiert, wie das von Erzherzogin Maria Theresia von Österreich. Geboren im Jahr 1717 in Wien, regierte die Habsburgerin von 1740 bis zu ihrem Tod im Jahr 1780. Maria Theresia tat sich nicht nur als resolute Staatenlenkerin hervor, sie setzte Münzen und Medaillen gekonnt ein, um ihr Volk über die neuesten Entwicklungen am Hofe im Bilde zu halten – also beispielsweise Hochzeiten ihrer Kinder oder den Tod ihres geliebten Mannes Franz, seit dem sie sich nur noch mit Witwenschleier abbilden ließ. Und natürlich wurde Maria Theresia für die meisten neuen Medaillen jeweils mit überarbeitetem Bildnis in Szene gesetzt, sodass insgesamt mindestens 40 Jahre ihres Lebens auf Medaillen nachvollzogen werden können.
Es braucht also nicht zwingend Fotografien oder Gemälde, um Herrscher zu porträtieren – manchmal tut es auch eine Münze.
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Fotos/Grafik, wenn nicht anders ausgewiesen: Sebastian Wieschowski
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Fast 75 Prozent minus bei Bitcoin und über 20 Prozent Verlust bei Aktien – viele Investoren trauen dem Braten an der Börse nicht mehr und suchen eine Alternative: Goldmünzen werden zur bevorzugten Selbstverteidigungs-Strategie für Sparer und Anleger. Doch worauf sollte man vor dem ersten Goldkauf achten?
An der Börse lief es im vergangenen Jahr alles andere als rund – über 20 Prozent hat der Deutsche Aktienindex „DAX“ seit seinem Allzeithoch im Januar 2018 verloren und befindet sich damit in einem so genannten „Bärenmarkt“ – so wird eine längere Phase fallender Kurse bezeichnet. So mancher Anleger hält nun Ausschau nach einem sicheren Hafen. Für alle Edelmetall-Neulinge beantworten wir die wichtigsten Fragen für einen erfolgreichen Start in die aufregende Welt des Edelmetall-Investments.
Motivauswahl: Eine numismatische Weltreise
Speziell für Anleger wurden besondere Anlageprodukte entwickelt, so genannte „Bullionmünzen“. Hierbei handelt es sich um Münzen, die im jeweiligen Ausgabeland theoretisch als Zahlungsmittel einsetzbar wären, wegen ihres deutlich höheren Edelmetallwertes jedoch nicht an der Supermarktkasse auftauchen. Der Großvater aller Edelmetall-Anlagemünzen ist der „Krügerrand“ aus Südafrika. Er begründete 1967 das moderne Edelmetall-Investment. In den 1980er Jahren legten die US Mint mit den American Eagle-Goldmünzen sowie die Royal Canadian Mint mit Goldmünzen, auf denen das Ahornblatt („Maple Leaf“) zu sehen ist, nach. Heutzutage sind insbesondere die Goldmünzen aus Australien beliebt, weil sie in höchster Prägequalität und mit geringen Auflagen für Anleger hergestellt werden. Außerdem hat sich die Münze Österreich mit ihrem "Philharmoniker" einen festen Platz auf dem Markt für Bullion-Goldmünzen erarbeitet und ist bei ihren Nachbarn in der Schweiz und Liechtenstein äußerst beliebt.
Die Top 5 der bliebtesten goldenen Bullionmünzen stellen wir hier vor.
Bei Goldmünzen ist die Unze das Maß aller Dinge

Als Klassiker im Bereich der Goldmünzen zur Wertanlage gilt die volle Unze zu exakt
31,1034768 Gramm – diese Goldmünzen werden überall auf der Welt gehandelt und lassen sich problemlos an- und verkaufen. Durch eine intelligente Stückelung des Investments und einen Kauf von großen und kleinen Goldmünzen sichern sich Anleger für den Fall ab, dass sich ein plötzlicher Bedarf an Liquidität ergibt. Die Anleger müssten dann lediglich die Goldmünzen veräußern, welche dem benötigten Betrag entsprechen.
Stückelung des Investments: Clevere Anleger setzen auf kleine und große Münzen
Mit den Goldmünzen, die bei Edelmetallhändlern sowie Münzhandelshäusern zu bekommen sind, ist es für Anleger problemlos möglich, so gut wie jeden beliebigen Betrag in Gold anzulegen – mithilfe von größeren und kleinen Münzen wird der gewünschte Betrag unkompliziert in Gold abgebildet. Die meisten Goldmünzen, die zu Investment-Zwecken als Bullionmünzen verkauft werden, gibt es bereits mit Gewichten von 1/10 Unze sowie 1/4 Unze, daneben gibt es außerdem Goldmünzen zu 1/2 Unze. Bei der Auswahl von geeigneten Goldmünzen sollten Anleger berücksichtigen, dass bei größeren Goldmünzen die Fixkosten für Herstellung und Vertrieb proportional geringer ins Gewicht fallen als bei Goldmünzen im Miniaturformat.
Numismatik und Investment wachsen weiter zusammen
Neben modernen Bullion-Goldmünzen erfreuen sich inzwischen auch solche Goldmünzen besonderer Beliebtheit bei Anlegern, die eigentlich vor allem in Sammleralben von Numismatikern zu finden sind: historische Goldmünzen. Diese eignen sich ebenfalls als Investment. Denn zu früheren Zeiten wurde Gold neben Silber als wichtiges Münzmetall verwendet, sodass die meisten Staaten der Welt in vergangenen Epochen auch Goldmünzen für den täglichen Zahlungsverkehr hergestellt haben.
Das beste Beispiel kommt aus der Schweiz: Die Goldvreneli ist eine historische Umlaufmünze der Eidgenossen. Die Goldmünze Vreneli ist inzwischen zwar nicht mehr im täglichen Zahlungsverkehr in der Schweiz anzutreffen, doch viele Menschen haben eine Vreneli als Erinnerungsstück aufbewahrt.
Bullionmünzen aus Gold: Klassiker auf dem Edelmetallmarkt
Für angehende Edelmetall-Investoren gilt also: Auch heute zählen Goldmünzen nicht nur zu den wichtigsten Produkten in der modernen Numismatik, sondern sind bei Edelmetall-Fans eben auch die beliebteste Anlageform. Sie werden für Sammler meistens mit besonders niedrigen Auflagen hergestellt und sind daher zu gesuchten Raritäten geworden, die auch als sicheres Investment geeignet sind. Ihr Kauf kann noch dazu unkompliziert abgewickelt werden. Viele Käufer schätzen zudem die Tatsache, nicht in ein abstraktes Finanzprodukt zu investieren, sondern in einen echten Wert, den sie anfassen und mit nach Hause nehmen können.
Die Grundlage für einen eigenen, heimischen Goldschatz zu legen, ist also gar nicht so schwer.
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Vreneli musste mehrfach überarbeitet werden
Die Eidgenossen waren außer sich vor Wut: Eigentlich sollte das Sinnbild der Schweiz um die Jahrhundertwende würdevoller gestaltet werden, doch die „Vreneli“ – mit ihrem offenem Haar und selbstbewusster Pose – wurde als Angriff auf die guten Sitten verstanden.
Eine junge Frau, die ihr Haar aufreizend nach hinten wirft – dieses Motiv war vor über 100 Jahren geeignet, um eine Münze zu einem Politikum werden zu lassen. Denn als die Schweiz im Jahr 1896 einen Entwurf für eine neue Goldmünze beschließen wollte, gab sie den Graveuren folgenden Auftrag mit auf den Weg: Die Münze sollte laut eidgenössischem Finanzdepartement ein „schweizerisches, nationales“ Motiv mit einer allegorischen oder historisch-symbolischen Darstellung der Schweiz aufweisen.
Offenes Haar? Geht gar nicht!
Der Graveur Fritz Ulisse Landy legte daraufhin seine „Goldvreneli“ vor. Die strengen Herrschaften im Finanzministerium jedoch waren alles andere als begeistert. Sie nahmen unter anderem Anstoß an einer Stirnlocke, welche die Vreneli auf dem vorherigen Entwurf zu frivol erscheinen ließ. Zudem verlangten sie, dass das Haar der Vreneli mit einem Band gebändigt werden möge.
Erst nach einem Jahr war die Regierung zufrieden
Nach diversen Eingriffen seitens des Graveurs war die Frau auf den Vreneli-Goldmünzen den kritischen Betrachtern der Regierung reif genug, um auf die Geldbörsen der Schweizer losgelassen zu werden. Im Jahr 1897 war es dann also endlich soweit: Die ersten Goldmünzen wurden geprägt. Und während die Fachwelt sich auch weiterhin nicht mit den Vreneli-Goldmünzen anfreunden wollte, wurde die junge Dame, deren Name sich aus der Verniedlichung des Mädchennamens „Verena“ ergibt, von der Schweizer Bevölkerung mit Freude aufgenommen.
Vreneli wird bis heute von Generation zu Generation weitergegeben
Bis heute ist die Vreneli ein Symbol für Wohlstand und Sicherheit in der Schweiz, fast jeder Haushalt besitzt mindestens ein Exemplar der „Goldvreneli“. Stolz wird sie von Generation zu Generation weitervererbt und besonders als Geschenk zu besonderen Anlässen ist die Vreneli gern gesehen. Inzwischen gilt die Goldvreneli als numismatische Botschafterin der Schweiz. Sie ist deutlich weiter verbreitet als ihre Vorgängerin, die „Helvetia“-Goldmünze. Die Schweiz hat bis heute einen exzellenten Ruf als Heimat von hochwertig hergestellten Münzen. Von der Prägestätte „Swissmint“ werden unter anderem Bi-Metall- sowie Gedenkmünzen in Gold herausgegeben.
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Die Vreneli-Goldmünzen sind bei Sammlern und Anlegern besonders beliebt, weil sie bei Münzen- und Edelmetallhändlern nah am aktuellen Goldpreis verkauft werden. Zudem lassen sich einzelne Jahrgänge aufstöbern, deren Auflage äußerst niedrig ist: So wurden von 1904 bis 1906 nur 100.000 Stück geprägt, während es die üblicherweise verkauften Jahrgänge 1922, 1927 und 1930 jeweils auf mehrere Millionen Stück bringen. Der Jahrgang 1935 wurde zu Anlagezwecken sogar über 20 Millionen mal geprägt.
Vreneli löste ihre Vorgängerin „Helvetia“ ab
Die Vorbereitungen für die Ausgabe der Vreneli-Goldmünzen begannen bereits im Jahr 1895, als der Schweizer Bundesrat eine Modernisierung des Münzbildes der bisherigen Goldmünzen beabsichtigte. Bis 1896 waren die „Helvetia“-Goldmünzen im Umlauf, die aus Sicht der führenden Eidgenossen jedoch zu jung und zu wenig würdevoll dargestellt waren. Auf der Rückseite der 20-Vreneli-Goldmünzen ist das Schweizer Wappenkreuz zu sehen, daneben die Jahreszahl sowie das Münzzeichen B für Bern.
XXL-Variante wird zu Rekordpreisen gehandelt
Neben den 20-Franken-Stücken aus der Schweiz gibt es noch eine Variante der „Goldvreneli“, die zu den seltensten Münzen der Schweiz zählt: Im Jahr 1925 gab die Schweizerische Nationalbank einmalig eine XXL-Prägung mit dem Bildnis der Vreneli zu 100 Franken aus. Nur 5.000 Stück wurden geprägt, inzwischen sollen sogar nur noch 3.800 Stück der großen Goldvreneli existieren. Die Liebhaberpreise für diese Münze liegen inzwischen im sechsstelligen Bereich.
Zudem gibt es eine besondere Rarität aus dem Jahr 1897: Damals wurden 29 Münzen der 20-Franken-Standardausführung der „Vreneli“ aus hellerem „Gondogold“ geprägt, welches aus einem Goldbergwerk in Gondo im Kanton Wallis stammte. Diese Münzen sind an einem kleinen Kreuz in der Mitte des Schweizerkreuzes zu erkennen.
Vom politischen Skandal zur vielfach geschätzten Goldmünze – die Schweizer Vreneli hat gezeigt, wie es geht.
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Lunar-Münzen
Edelmetall-Fans bevorzugen häufig Investmentmünzen nah am aktuellen Metallpreis – mit einer Ausnahme: Für die Lunar-Münzen aus Australien zahlen Sammler und Anleger gern einen Aufpreis, denn sie bekommen dafür Münzen in Spitzenerhaltung mit attraktiver Renditechance jenseits des Marktpreises für Gold und Silber.
In der Welt der Edelmetalle ist die Unze das Maß aller Dinge – und besonders im Bereich der Silbermünzen hat die Zahl der Sammler und Anleger in den vergangenen Jahren massiv zugenommen. Das ist nicht wirklich verwunderlich, denn: Bullionmünzen sind ein faszinierender und preiswerter Einstieg in das Edelmetall-Investment: Anfang Februar 2019 – übrigens das Jahr des Schweins – lag der Preis für eine Feinunze auf dem Weltmarkt bei etwa 14 Euro. Beim Blick in die Webshops von Edelmetall- oder Münzenhändlern fällt jedoch eine Serie aus dem Rahmen: die Lunar-Serie aus Australien. Einzelne Lunar-Exemplare werden für bis zu 100 Euro pro Stück gehandelt. Sogar neuere Jahrgänge liegen deutlich oberhalb des Silberpreises. Woraus resultiert dieser Aufschlag? Und lohnen sich die Extrakosten?
Geringe Nachfrage von damals sorgt heute für Seltenheitswert
Die Lunar-Münzen der Perth Mint haben sich in den vergangenen Jahren zu einem gefragten Sammelgebiet entwickelt. Im Jahr 1999 legte die australische Prägestätte erstmals eine Lunar-Silbermünze auf. Damals zeigte sie den Hasen. Doch weil vor der Jahrtausendwende kaum jemand zu Investmentzwecken sein Geld in Silber steckte, war die Nachfrage nach dem silbernen Hasen gering. Nur 63.644 Stück wurden geprägt. Jetzt, zwanzig Jahre später, ist dieser Jahrgang zu einer gesuchten Rarität geworden.
Vom Exoten zum Verkaufsschlager
Mit der Lunar-Serie in Silber hat die Perth Mint im Jahr 1999 ihr Bullion-Programm, das damals noch in den Kinderschuhen steckte, ergänzt. Neben dem Kookaburra, der 1990 erstmals veröffentlicht wurde, gab es keine klassischen Anlageprodukte. Nach dem schleppenden Start entwickelte sich die Lunar-Serie jedoch innerhalb kürzester Zeit zu einem Riesenerfolg. Die Nachfrage war so gewaltig, dass die Perth Mint im Jahr 2007 zu einer numismatischen Kuriosität gezwungen war: Weil die Goldversion der Lunar-Serie bereits im Jahr 1996 mit der Maus begonnen wurde und 2007 endete, wollte die Perth Mint beide Serien synchronisieren. Kurzerhand wurden die fehlenden Silbermotive – also Maus, Ochse und Tiger – allesamt im Jahr 2007 herausgegeben.
Zweite Lunar-Serie bringt 2008 den Durchbruch
Spätestens seit dem Jahr 2008 zählen die Lunar-Serien in Gold und Silber der Perth Mint zu den begehrtesten Bullion-Motiven. Mit einer Auflage von nur 300.000 Stück in Silber sowie 30.000 Stück in Gold und einer weltweiten Nachfrage sind die Lunare meistens bereits nach kurzer Zeit ausverkauft und haben je nach Motiv und Jahr unterschiedlich starke Sammleraufschläge entwickelt. Besonders selten ist der Tiger aus dem Jahr 2010. Gesucht sind neben der Ein-Unzen-Standardvariante auch die sonstigen Stückelungen zwischen einer halben Unze und einem Kilogramm – einzelne Ausgaben wurden nur wenige hundert Mal geprägt.
Kultureller Hintergrund fasziniert in aller Welt
Die Faszination "Lunar" resultiert allerdings nicht ausschließlich aus den niedrigen Prägezahlen. Die sagenumwobenen Tiere des chinesischen Mondkalenders bilden eine exotische Alternative zu konservativ gewählten Bullion-Motiven wie dem
Krügerrand oder dem
Maple Leaf. Einer Legende zufolge soll es ein Rennen zwischen verschiedenen Tieren gegeben haben und die Reihenfolge des Eintreffens der Tiere bestimmte deren Platz im Lunar-Zyklus. Aus diesem Grund beginnt der Mondkalender mit der Maus und endet mit dem Schwein, welches es bei dem Rennen lieber gemütlich angehen ließ.
Mondkalender: 12 Jahre, 12 Tiere
Bis heute zählen die chinesischen Tierkreiszeichen, auch als "shengxiao" bezeichnet, zu den bekanntesten Bestandteilen der chinesischen Kultur. So werden jeweils 12 Jahre durch 12 Tiere repräsentiert, wobei jedem Tier bestimmte Eigenschaften zugewiesen sind. Der vollständige Zyklus besteht aus Ratte (gelegentlich auch als Maus bezeichnet), Ochse, Tiger, Hase, Drachen, Schlange, Pferd, Ziege, Affe, Hahn, Hund und Schwein.
Sammeln und Anlegen: Lunar-Münzen verbinden beide Interessen
Die australische Lunar-Serie gilt wie kaum eine andere Produktreihe im Edelmetallbereich als Musterbeispiel für den Siegeszug der Bullionmünzen: Niedrige Auflagen, hochwertige Verarbeitung und ein Erstverkaufspreis mit einem geringen Aufschlag auf den reinen Silberwert sorgen dafür, dass viele Anleger gern ein paar Euro pro Münze draufzahlen. Profi-Investoren legen ihre Lunar-Münzen rollenweise für ein paar Jahre in den Tresor. Denn wie bei einem guten Whiskey oder anderen Genuss-Investments hat sich in der Vergangenheit meistens schon nach einem Jahr ein Wertzuwachs oberhalb des Silberpreises gezeigt.
Blick in die Zukunft: Was kommt nach „Lunar II“?
Mit Spannung erwarten Sammler und Anleger das Jahr 2020: Die zweite Lunar-Serie der Perth Mint ist 2019 mit dem Schwein zu Ende gegangen und die Nachfolge-Serie steht schon in den Startlöchern. Üblicherweise werden die neuen Motive im Spätsommer präsentiert, einen ersten Einblick gab die Perth Mint aber bereits hinter den Kulissen der World Money Fair in Berlin. Und Lunar-Fans werden aller Voraussicht nach von dem Facelift, das für die Lunar III-Serie zwischen 2020 und 2031 zu erwarten ist, nicht enttäuscht sein: Die Perth Mint bleibt ihrer gestalterischen Handschrift (naturgetreue Tiermotive, eingebettet in einen passenden Hintergrund) auch für die dritte Lunar-Auflage treu.
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Victorias Onkel, König Leopold I. – Belgien, 20 Francs (1865), 6,4 g, Gold (900/1000), ø 21 mm, sehr schön[/caption]
Dennoch bedeuten Ländergrenzen hier nicht automatisch familiäre Grenzen: Trifft sich Europas Hochadel zu Geburtstagen, Hochzeiten oder Taufen, geht es mitunter reichlich familiär zu – denn die Fürstenhäuser sind alle untereinander verwandt. Bildet man diesen weit reichenden Stammbaum in Goldmünzen ab, ergibt sich eine interessante Familiengalerie. Als Sammler konzentriert man sich früher oder später auf bestimmte Sammelgebiete – meistens zeitlich, geografisch, thematisch. Oder wie hier schlicht und einfach familiär. Erlaubt ist, was gefällt.
Großmutter und Schwiegervater Europas
Den Grundstein für diese familiären Verzweigungen in ganz Europa legte die Hochzeitspolitik des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts. Damals verheirateten die regierenden Monarchen ihre Kinder standesgemäß in andere Adelshäuser – auch, um den Frieden untereinander sicherzustellen. Ein Plan, der so nicht immer aufging, wie spätestens der Erste Weltkrieg bewiesen hat.
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Sie machten aus Europas Hochadel eine große, länderübergreifende Familie[/caption]
Dabei gilt die britische Königin Victoria, die von 1837 bis 1901 regierte, als „Großmutter Europas“. Ihre neun Kinder verheiratete die Monarchin geschickt in andere Fürstenhäuser. Dank ihrer 40 Enkel und 88 Urenkel hat sie sich so in fast allen adeligen Ahnentafeln Europas verewigt. Ihre älteste Tochter Victoria („Vicky“) vermählte sie mit dem späteren Kaiser Friedrich III. – so wurde Vicky deutsche Kaiserin. Königin Victorias ältester Sohn, der spätere Edward VII., heiratete ebenso hochkarätig wie seine Schwester: Seine Braut war die Tochter von Christian IX. von Dänemark, dem seine kluge Heiratspolitik den Ruf als „Schwiegervater Europas“ einbrachte.
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Königin Victoria I., die „Großmutter Europas“ – Großbritannien, ½ Sovereign (1901), 3,9 g, Gold (917/1000), ø 19 mm, sehr schön[/caption]
Adelige Brieffreundschaft
Die familiäre Verbundenheit blieb auch nach dem Tod Königin Victorias bestehen. Ein berühmtes Beispiel dafür ist der langjährige Briefwechsel zwischen den Cousins Kaiser Wilhelm II. und Zar Nikolaus II. Gegenseitige Ansprachen als „Lieber Willy“ und „Lieber Nicky“ zeugen von den freundschaftlichen Banden zwischen den verwandten Herrschern. Erst der Ausbruch des Ersten Weltkriegs 1914 bescherte der adeligen Brieffreundschaft ein jähes Ende.
Großbritannien: Sovereign, Königin Victoria
Schaut man wieder zurück auf den numismatischen Stammbaum,
führt am Sovereign oder Halb-Sovereign als Ausgangspunkt kein Weg vorbei: Bis zum Ersten Weltkrieg wurden die Goldmünzen, die erstmals im 15. Jahrhundert und
seit 1817 dauerhaft geprägt wurden, als Umlaufmünzen verwendet. Mit der Zeit erwarben sich die Sovereigns dann mehr und mehr den Ruf einer klassischen Anlagemünze. Der Sovereign diente dem jeweiligen Regenten als geprägtes Porträt – die „Großmutter Europas“ durfte, wie inzwischen ihre Ururenkelin Elizabeth II., sogar
auf verschiedenen Sovereign-Prägungen würdevoll altern. Formal ist der Sovereign bzw. Halb-Sovereign mit seinem Nominal von einem bzw. einem halben Pfund Sterling übrigens noch heute gültiges Zahlungsmittel.
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Königin Elizabeth II., Ururenkelin von Victoria und Christian IX. – Großbritannien, ½ Sovereign (1984), 3,9 g, Gold (917/1000), ø 19 mm, Polierte Platte[/caption]
Dänemark: 20 Kronen, König Christian IX.
Wer sich den goldenen „Schwiegervater Europas“, König Christian IX., in die Sammlung legen will, bekommt es mit dänischen Kronen zu tun. Unter seiner Regentschaft kam es münzgeschichtlich zu einem bedeutenden Schritt für Dänemark: 1873 führte man die Krone als Dezimalwährung ein. Den Anfang machten seinerzeit zwei Goldmünzen zu 10 und 20 Kronen. Schon ein Jahr später begann man, auch Silber- und Kleinmünzen zu prägen.
[caption id="attachment_3410" align="alignnone" width="524"]

König Frederik VIII. – Dänemark, 10 Kronen (1908), Gold (900/1000)[/caption]
Russland: 5 Rubel, Zar Nikolaus II.
Auch russische Rubel gibt die goldene Ahnengalerie der Royals und ihrer europäischen Verwandtschaft her: Zar Nikolaus II., der letzte Kaiser des Russischen Reiches, war ein Enkel von Christian IX. und angeheirateter Enkel von Königin Victoria. Die goldene (900/1000) 5-Rubel-Münze mit seinem Konterfei wurde nur bis 1911 geprägt.
[caption id="attachment_3402" align="alignnone" width="524"]

Zar Nikolaus II., Enkel von Christian IX. und angeheirateter Enkel von Victoria – Russland, 5 Rubel (1900), 4,3 g, Gold (900/1000), ø 21 mm, sehr schön[/caption]
Eine goldene Ahnengalerie des europäischen Hochadels bedeutet jede Menge Vielfalt: Zwischen Großbritannien, Belgien, Dänemark, dem Deutschen Kaiserreich, Griechenland, Rumänien, Russland und Spanien gibt es einige historische Goldstücke – sowohl als Sammlerstück
wie auch als Geldanlage.
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Wiener Philharmoniker gilt als Europas Bullion-Botschafter
Maple Leaf, Känguru und American Eagle: Die Edelmetallwelt ist fest in der Hand von englischsprachigen Nationen – mit einer Ausnahme. Eine Anlageprägung aus Österreich hat sich zu einer der meistverkauften Bullionprodukte der Welt entwickelt: der Wiener Philharmoniker, der neueste Teil unserer Reihe "Bullion-Klassiker vorgestellt":
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Jedes Jahr ist in der Nacht vom 31. Dezember auf den 1. Januar überall in Österreich ein faszinierendes Schauspiel zu beobachten: Menschen liegen einander in den Armen, greifen sich bei der Hand und beginnen ausgelassen zu tanzen. Egal ob in der Hauptstadt Wien oder auf dem Land, ganz Österreich hört in der Silvesternacht das Lied „An der schönen blauen Donau“ von Richard Strauß – am liebsten gespielt von den Wiener Philharmonikern, bevorzugt von einem der zurückliegenden Neujahrskonzerte des legendären Orchesters. Und am Nachmittag des Neujahrstages schauen Millionen Menschen in aller Welt die aktuelle Auflage des Neujahrskonzerts, das aus dem goldenen Saal des Wiener Musikvereins in der Wiener Innenstadt live übertragen wird. Für viele Menschen in Deutschland zählt das Neujahrskonzert zu den unangefochtenen Silvester-Traditionen, ähnlich wie der legendäre „Dinner for one“-Sketch.
Neuer Exportschlager für Österreich
So berühmt wie die Wiener Philharmoniker in der Welt der Klassik sind, ist inzwischen auch ein weiterer Exportschlager aus der Alpenrepublik. Und der lässt insbesondere die Herzen von Edelmetall-Anlegern und Münzensammlern höher schlagen: Der Wiener Philharmoniker hat sich seit dem 1989 zum numismatischen Botschafter der Republik Österreich entwickelt und ist in aller Welt in Tresoren von Investoren und Münzfreunden zu finden. Viele Edelmetallhändler, insbesondere in Deutschland, bezeichnen den Philharmoniker als meistverkaufte Goldanlagemünze überhaupt. Bei einzelnen Handelshäusern rangiert der Wiener Philharmoniker inzwischen sogar vor dem legendären Krügerrand, der bislang als Maß aller Dinge in der Welt der Edelmetallanlage-Münzen galt.
Amt wird zur Aktiengesellschaft
Bis zum Jahr 1989 wurde die Münzprägung in Wien über ein staatliches Münzamt abgewickelt, ehe eine Umwandlung des Amtes in eine Aktiengesellschaft erfolgte, die der Nationalbank gehört. In der Rückschau bedeutete diese Umwandlung den Startschuss für den großen Erfolg der
Münze Österreich, der bis heute anhält. Die Münzdesigner aus Wien konnten nun verstärkt auf aktuelle Trends innerhalb der Münzenszene reagieren und beispielsweise neue Münzmetalle ausprobieren, darunter Titan und Niob. Außerdem wurde die Münze Österreich noch im Jahr 1989 damit beauftragt, eine neuartige Investment-Münze zu entwickeln. Als Vorbild dienten
der Krügerrand aus Südafrika sowie diverse Goldunzen, die im Laufe der achtziger Jahre neu auf den Markt kamen – darunter der American Eagle aus den USA sowie
der Maple Leaf aus Kanada.
Mehrere Motive zur Auswahl
Demnach war das letzte Jahr des ausklingenden Jahrzehnts für die Mitarbeiter der Münze Österreich mit vielen neuen Entdeckungen und Abenteuern verbunden: Erstmals in der Geschichte der Zweiten Republik Österreich mussten sie größere Mengen an Gold zu Münzen verarbeiten. Zudem galt es, ein Motiv für die neue Investmentprägung zu finden. So war unter anderem ursprünglich das Benediktinerkloster Stift Melk als Motiv für die Goldmünze vorgesehen. Schlussendlich entschieden sich die Verantwortlichen allerdings für die Wiener Philharmoniker als Thema für die Investmentprägung aus Österreich. Denn dieses Orchester blickt auf eine mehr als 100-jährige Geschichte zurück und gilt als das wichtigste Konzertorchester der Welt.
Gleichbleibende Gestaltung sorgt für hohe Akzeptanz
Zu der hohen Akzeptanz der Wiener-Philharmoniker-Münzen trägt insbesondere die gleich bleibende Gestaltung seit 1989 bei: Zwar wurde der Nennwert der Goldmünzen im Jahr 2002 zur Einführung des Euro von 1000 Schilling auf 100 Euro umgestellt, ansonsten wurde die Optik der Münze jedoch bis heute nicht verändert. Sie zeigt auf der Wertseite die große Orgel im goldenen Saal des Wiener Musikvereins, in dem jedes Jahr das legendäre Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker aufgeführt wird. Auf der Bildseite sind diverse Musikinstrumente des Orchesters abgebildet.
Günstige Goldmünzen aus Wien
Neben der prächtigen Gestaltung der Goldmünzen spielt auch die Preisgestaltung eine wichtige Rolle für Anleger: Der Wiener Philharmoniker in Gold zählt zu den
günstigsten Anlagemünzen der Welt und ist allein deshalb bei vielen Investoren in Deutschland die erste Wahl. Der günstige Preis ergibt sich insbesondere durch die niedrigen Transportkosten, die von Österreich innerhalb der europäischen Union fällig werden. Während andere Bullionmünzen aufwändig per Schiff oder Flugzeug transportiert werden müssen, kann die Münze Österreich ihre Vertriebspartner innerhalb Europas auf kurzen Wegen beliefern. Diesen Preisvorteil gibt die Prägestätte an ihre treuen Kunden weiter, so dass Goldfans in Europa mit dem Philharmoniker das meiste Gold für ihr Geld im Bereich der Unzen-Münzen bekommen.
Wiener Philharmoniker in Silber bringt den Durchbruch
Den endgültigen Durchbruch schaffte die Münze Österreich aber erst im Jahr 2008 mit der Veröffentlichung einer silbernen Variante des Wiener Philharmonikers. Pünktlich zum Beginn des Silberbooms prägte die Münze Österreich ihren Silber-Philharmoniker in hoher Millionenauflage und konnte dadurch viele neue Anleger für ihre Investment-Produkte begeistern. Seitdem wird der Wiener Philharmoniker jedes Jahr in Millionenauflage geprägt und kann daher äußerst nah am Silberpreis verkauft werden. Zum 15. Geburtstag spendierte die Prägestätte ihrem Anlageklassiker in Gold einen großen Bruder: "Big Phil" bringt stolze 31,1 Kilogramm auf die Waage und wurde nur 15 mal geprägt. Mit diesem Rekordgewicht zählt die Sonderprägung noch heute zu den
3 größten Goldmünzen der Welt.
Nachteil Differenzbesteuerung
Einziger Wermutstropfen: Weil die Münzen innerhalb der Europäischen Union hergestellt wurden, können die Philharmoniker offiziell nicht mit der günstigen „Differenzbesteuerung“ angeboten werden. Dies ist ein massiver Wettbewerbsnachteil gegenüber den vielen anderen Bullionmünzen, die außerhalb der EU geprägt werden und demnach differenzbesteuert verkauft werden dürfen. Zwar sind vereinzelt auch Wiener-Philharmoniker-Silbermünzen mit Differenzbesteuerung auf dem Markt erhältlich – dies ist allerdings nur möglich, wenn der Händler die Münzen von einem Zwischenhändler außerhalb der EU beschafft hat.
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Fotos/Grafik, wenn nicht anders ausgewiesen:
Sebastian Wieschowski" rel="gallery" href="https://blog.mdm.de/?p=3742">
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Gestaltung des Sovereign.
Königin Victoria ist allgegenwärtig
Königin Victoria, wegen ihrer
klugen Heiratspolitik gern mal „Großmutter Europas“ genannt, prägte eine ganze Epoche, von der man ihretwegen heute als das „Viktorianische Zeitalter“ spricht. Und auch sonst ist Victoria vor allem in und um London noch allgegenwärtig: mit dem Victoria Memorial vor dem Buckingham Palast, mit dem Victoria and Albert Museum, in der U-Bahn (Victoria Line) oder am Hauptbahnhof (London Victoria Station).
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Goldenes Thronjubiläum verändert Münzbild
Als 1887 Königin Victorias Goldenes Thronjubiläum anstand, wurde das – die Briten feierten schon immer gern – auch numismatisch gewürdigt: Nachdem alle Münzen der vorangegangenen 50 Jahre das unverändert junge Porträt der Monarchin zeigten, wurde nun erstmals der „Jubilee Head“ geprägt. Passend zum goldenen Jubiläum handelte es sich um vier Münzen aus massivem Gold (917/1000) – auch „Jubilee Coinage“ genannt. Bei den über 125 Jahre alten Jubilee Head-Goldmünzen von Königin Victoria handelt es sich um die Nominale
½ Sovereign,
1 Sovereign,
2 Pfund (Doppelsovereign) sowie
5 Pfund. Dabei entspricht der Halb-Sovereign einem halben Pfund, der Sovereign einem Pfund. Andererseits bezeichnet man jene Münzen mit Victorias jüngerem Konterfei häufig auch als „
Young Head“.
Jubilee Head: Kein Platz für Eitelkeiten
Tatsache ist: Hier war kein Platz für Eitelkeiten. Denn als Jubilee Head bezeichnet man Victorias – inzwischen war sie beinahe 70 Jahre alt – gekröntes Bildnis im reiferen Alter. Als Umschrift ist auf dem Halb-Sovereign neben Victorias Namen der Wahlspruch „
Dei gratia“ (von Gottes Gnaden) eingeprägt – ein Titel, mit dem Herrscher gern ihre religiöse Verbundenheit und ihren christlichen Glauben unterstrichen. Dagegen bilden die anderen drei Münzen mit Jubilee Head die abgekürzte Losung „
D G REG F D“ ab: „Dei Gratia Regina, Fidei Defensor“ (Königin von Gottes Gnaden, Verteidiger des Glaubens). Bis heute findet diese lateinische Devise auf Pfundmünzen Anwendung.
[caption id="attachment_4292" align="alignnone" width="1200"]

Der Halb-Sovereign (u.r.) weicht in der rückseitigen Gestaltung von der klassischen Form ab.[/caption]
Schmale Auflagen beim Jubilee Head
Während die beiden Sovereign-Münzen einige Jahre lang – konkret bis 1893 – ausgegeben wurden, sind die 2- und 5-Pfund-Münzen absolute Exoten. In ihrem einzigen Prägejahr 1887 wurden extrem kleine Auflagen produziert. Wurden von der 2-Pfund-Goldmünze
91.345 Exemplare geprägt, waren es bei der 5-Pfund-Goldmünze sogar nur
53.844 Stücke. Wie die Zeit es bei Münzen häufig will, sind heutzutage natürlich keine kompletten Auflagen mehr erhalten. Einen Unterschied weisen übrigens auch die Rückseiten der Sovereigns mit Jubilee Head auf. Wie bei den Umschriften der Bildseite, sticht der Halb-Sovereign hervor. Im Gegensatz zu den höheren Nominalen, zeigt er rückseitig nicht klassisch den Heiligen Georg zu Pferd beim Kampf mit dem Drachen, sondern einen Wappenschild.
[caption id="attachment_4294" align="alignnone" width="535"]

Young Head, Jubilee Head, Old Head auf 1/2- und 1-Sovereign-Goldmünzen (Avers)[/caption]
Old Head zeigt gealterte Victoria
Im Jahr 1893 wurde das Münzbild schließlich nochmals verändert. Fortan und bis zu Victorias Tod 1901 zeigte es eine würdig gealterte Herrscherin. Auf diesem letzten Münzporträt, „
Old Head“ genannt, trägt die mächtigste Frau des 19. Jahrhunderts Schleier und Diadem. Obgleich Victoria bereits im Januar 1901 starb, prägte die
Royal Mint den „Old Head“ ehrenhalber auch in den Folgemonaten des Jahres noch.
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Babenberger-Bundesgoldmünze aus Österreich
Der Babenberger von 1976 – die erste Goldmünze der Münze Österreich in der Zweiten Republik Österreich. Häufig wird der Krügerrand aus Südafrika als Großvater der modernen Goldanlagemünzen bezeichnet. Dabei wird jedoch vergessen, dass der Babenberger entscheidenden Anteil daran hat, dass das Edelmetall-Investment inzwischen bei Jung und Alt so beliebt ist.
Im Jahr 1976 gab es im Nachbarland einen guten Grund für die Ausgabe einer besonderen Gedenkmünze: 1976 jährte sich die Einsetzung der Babenberger als Adelsgeschlecht zum 1000. Mal. Wenngleich heutzutage vor allem das Haus Habsburg, welches erst nach 1246 an die Macht kam, als prägendes Adelsgeschlecht angesehen wird: Die Markgrafen- und Herzogsfamilie Babenberger stammte ursprünglich aus Oberfranken und regierte von 976 bis 1246. So gelten die Babenberger als Begründer des ursprünglichen Österreich. Auf sie geht beispielsweise die heutige österreichische Flagge zurück, die bereits seit 1192 als Lehensfahne genutzt wurde. Auf der Goldmünze ist Herzog Friedrich II., der letzte Erbe der Babenberger, zu Pferd zu sehen.
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Fester Goldpreis durch Bretton-Woods-System
Mit der Einführung der ersten 1000-Schilling-Bundesgoldmünze waren die Österreicher im Jahr 1976 recht früh dran. Immerhin war an einen freien Handel mit Gold noch ein paar Jahre zuvor überhaupt nicht zu denken: Das so genannte „Bretton-Woods-System“ sah nicht nur feste Wechselkurse zwischen den wichtigsten Weltwährungen vor, sondern auch einen festen Preis für Gold in US-Dollar – und damit ein Goldverbot in den USA. Wegen des fixen Preises für Gold war das gelbe Metall für die meisten Anleger als Investment-Vehikel schlicht uninteressant.
Goldpreis entfesselt in den Siebziger Jahren
Dies änderte sich jedoch schlagartig nach dem Zusammenbruch besagten Bretton-Woods-Systems: Im Mai 1972 stieg der Goldpreis nach der Aufhebung des festen Umtauschkurses von 35 auf 50 US-Dollar. Genau ein Jahr später hatte sich die Notierung bereits auf über 100 US-Dollar verdoppelt. Eine starke Inflation in Verbindung mit enttäuschenden Konjunkturdaten sowie der Ölkrise sorgten dafür, dass viele Anleger im Laufe der 1970er Jahre zu Goldfans wurden. Doch sie hatten lediglich eine Möglichkeit, ihr Geld in Gold anzulegen: Der Krügerrand hatte sich zum Maß aller Dinge entwickelt.
Run auf den Babenberger
Mit der Babenberger-Bundesgoldmünze stellte Österreich im Jahr 1976 sozusagen einen europäischen Krügerrand vor: Ab dem 22. Oktober 1976 waren die Münzen bei österreichischen Banken und Sparkassen verfügbar und wurden sehr nahe am damals aktuellen Goldpreis verkauft. Dies hat dazu geführt, dass in ganz Österreich ein regelrechter Run auf diese Münze eingesetzt hat. Offenbar wollten viele Bürger ein bisschen Geld in Gold tauschen. Da tat sich der Babenberger als eine sehr unkomplizierte Möglichkeit hervor, in Edelmetalle zu investieren. Wegen ihres Nennwertes bekam die Münze auch den Spitznamen „Goldener Tausender“. Mit einem Feingehalt von 900/1000 Teilen Gold und einem Rohgewicht von 13,5 Gramm ergibt sich ein Feingoldgehalt von 12,15 Gramm.
Goldrausch in den Alpen
Bereits am ersten Ausgabetag war die Startauflage ausverkauft, so dass das österreichische Hauptmünzamt – wie die Münze Österreich damals noch hieß – seinerzeit eine zweite Auflage prägen musste. Ein wahrer Goldrausch schwappte über die Alpen. Insgesamt wurden 1,8 Millionen Stück geprägt. Dabei handelt es sich beim Babenberger durchaus um einen Vorläufer der modernen Bullionmünzen, die in den 1980er Jahren ihren Siegeszug fortsetzen. Dann nämlich eroberten der Maple Leaf aus Kanada, der American Eagle aus den USA oder die Britannia aus Großbritannien den Investment-Markt.
Vorläufer des Wiener Philharmoniker
Nachdem Österreich in den 1970er Jahren das Tempo vorgelegt hatte und der Babenberger zum Inbegriff des sicheren Hafens für Sparer in ganz Österreich geworden war, wurde es jedoch wieder ruhig um die Goldmünzenprägung in der Alpenrepublik. Viele Österreicher griffen mangels Alternativen auf den Krügerrand zurück. Erst 1989 kehrte Österreich mit einer neuen Edelmetall-Anlagemünze auf den Markt zurück. Inzwischen hat sich der
Wiener Philharmoniker nach dem Krügerrand zur Nummer Zwei der Bullion-Goldmünzen entwickelt. Bei manchen Edelmetallhändlern hat er den Krügerrand im Hinblick auf die verkauften Exemplare sogar längst überholt.
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Fotos/Grafik, wenn nicht anders ausgewiesen:
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seltenen Sovereign-Goldmünzen mit Jubilee Head (Königin Victoria) geschaut. Anlässe gibt es bei den britischen Nachbarn allzeit genug: Thronjubiläen, royale Hochzeiten, royaler Nachwuchs. Erst vor wenigen Tagen jährte sich der Geburtstag der Jahrhundert-Monarchin Königin Victoria zum 200. Mal. Kaum vier Wochen später, am 30. Juni 2019, steht bereits das nächste Jubiläum im Partykalender. Dann nämlich ist es auf den Tag genau 125 Jahre her, dass die Tower Bridge eröffnet wurde. Bänder durchschneiden, Grußworte sprechen – eine klassische Monarchenaufgabe. Trotzdem übernahm bei der Eröffnung der Tower Bridge 1894 diese Pflicht aber gar nicht die Königin selbst. Vertreten wurde sie durch den Kronprinzen, den damaligen Fürsten von Wales und dessen Ehefrau Alexandra von Dänemark.
Ewiger Thronfolger
Seinerzeit galt der spätere König Edward VII. noch als ewiger Thronfolger – Prinz Charles könnte darüber heute wahrscheinlich nur müde lächeln. Wenngleich Victoria sonst keine allzu großen Stücke auf ihren Sohn hielt, überließ sie ihm solch repräsentative Aufgaben bereitwillig. Auch, weil sie sich seit dem frühen Tod ihres Gemahls Prinz Albert von Sachsen-Coburg und Gotha 1861 weitestgehend aus der Öffentlichkeit zurückzog und sich beinahe exzessiv in ihrer Witwenschaft vergrub. Bereits die Grundsteinlegung der monumentalen Hänge- und Klappbrücke am 21. Juni 1886 – begleitet von Salutschüssen aus dem benachbarten Tower of London – nahm Edward vor. Womöglich hat man damals ja auch eine Zeitkapsel mit Münzen oder anderen symbolischen Zeitzeugnissen und Glücksbringern in den Grundstein und somit ins Fundament der Tower Bridge eingelassen? Sovereigns unter der Tower Bridge – so unwahrscheinlich das ist, so spektakulär wäre dieser Fund.

[accordion title="
Zahlen und Fakten zur Tower Bridge" close="1"] Gesamtlänge: 244 m
Längste Stützweite: 61 m
Pfeilerhöhe: 65 m
Höhe Fahrbahn: 9 m
Höhe Fußgängerbrücke: 43 m
Baubeginn: 21. Juni 1886
Eröffnung: 30. Juni 1894[/accordion]
Victorias letzter Sovereign
Ob im Fundament verewigt oder nicht: Numismatische Zeitzeugen gibt es natürlich trotz dessen. Beispielsweise den letzten Sovereign (verschiedene Nominale) von Königin Victoria. Geprägt wurde die Goldmünze (917/1000) ab 1893. Dieses Porträt, auch als „Old Head“ bekannt, sollte das letzte ihrer 63-jährigen Regentschaft sein. Nach Victorias Tod im Jahr 1901 wurde aus dem ewigen „Kronsohn“ schließlich König Edward VII. (deutsch Eduard VII.). Anfangs ungewohnt, aber der Lauf der Dinge: Im Folgejahr verschwand Victorias Münzbild mit Schleier und Diadem dann endgültig aus den Prägemaschinen der
Royal Mint.
Keine Rekorde, aber ein Sovereign
Infolgedessen kam nun der neue König zu „seinem“ Sovereign (verschiedene Nominale, 917/1000). Es sollte der einzige bleiben. Knapp zehn Jahre war Edward VII. König des Vereinigten Königreichs von Großbritannien und Irland sowie (wie bereits Victoria) Kaiser von Indien, das zu dieser Zeit noch britische Kolonie war. Im Gegensatz den Rekorden, die seine Mutter bzw. seine Urenkelin jeweils aufstellten, eine verschwindend geringe Zeitspanne. Demnach wurde während seiner Regierungszeit auch nur ein einziges, unverändertes Münzbild auf die Gold-Sovereigns geprägt.
Berühmte Umlaufgoldmünze
Nicht nur die Tower Bridge, auch die Sovereigns Königin Victorias und König Edwards VII. überdauerten das 19. und 20. Jahrhundert. Unter Sammlern, Anlegern und Münzliebhabern genießt der Sovereign mit seinem Ursprung als Umlaufgoldmünze große Berühmt- und auch Beliebtheit. Damit gilt er – unabhängig von der Ausgabe – als
Flaggschiff unter den historischen Anlagemünzen. Vorderseitig ehrt der Sovereign jeweils den Regenten seiner Prägezeit, rückseitig ist seit 1817 – bis auf wenige Ausnahmen – stets der heilige St. Georg im Kampf mit dem Drachen abgebildet. Letzteres zählt zweifelsohne zu den berühmtesten Münzmotiven der Welt. Spricht man beispielsweise beim Wiener Philharmoniker vom numismatischen Botschafter Österreichs, ist der Sovereign zweifelsohne das britische Pendant. Als Kolonialmacht besaß Großbritanniens Royal Mint zur Zeit Edwards neben London übrigens auch Zweigstellen in Sydney, Melbourne, Perth (Australien) und Ottawa (Kanada). Die Niederlassungen in Bombay (Indien) und Pretoria (Südafrika) öffneten erst im bzw. nach dem Ersten Weltkrieg.
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Aktien runter, Gold rauf
Die krisengeplagte Weltwirtschaft verschafft dem Goldpreis sein jüngstes Hoch. Wo die nächste Hürde liegt.
Gold vergeht nicht. Das gilt nicht zuletzt dann, wenn die Welt und ihre geopolitischen Angeln ins Wanken geraten und eine Rezession der Weltwirtschaft droht. Für Aktienmärkte sind das die denkbar schlimmsten Szenarien. Drohende US-Zinssenkungen, der Handelsstreit um Import-Zölle zwischen China und den USA, der Nahost-Konflikt, das Brexit-Chaos zwischen Großbritannien und der Europäischen Union – wann immer politische Rahmenbedingungen Wirtschaft und Börse in Aufruhr versetzen, war Gold bisher die ewige Anleger-Konstante für sicheres Investment. Eben eine echte Krisenwährung. Das beweist das Edelmetall auch aktuell: Am Freitag erreichte der Juni-Aufwärtstrend beim
Goldpreis seinen bisherigen Peak. Eine Feinunze Gold (31,1 Gramm) dotierte auf
1.358 US-Dollar (USD) – der höchste Stand seit April 2018. Aktuell stehen 1.334 USD zu Buche
(Stand 17. Juni 2019, 12:42 Uhr). Die nächste spannende Marke ist bereits in Augenschein: Sollte der Goldpreis über den Widerstand von 1.375 USD klettern, würde das ein Ende der Seitwärtsbewegung bedeuten, die seit gut drei Jahren im Preisdiagramm zu beobachten ist. Am Wochenende gelang dieser Meilenstein noch nicht.
Deutsche lieben ihr Gold
An den deutschen Anlegern kann das nicht liegen: Hierzulande erfreut sich
Gold als Wertanlage ungebrochener Beliebtheit. Eine aktuelle Studie der ReiseBank und der
Steinbeis-Hochschule Berlin zeigt auf, dass die Deutschen ihren Goldbestand seit 2016 nochmal um etwa 250 Tonnen erhöht haben – insgesamt kommen die Privathaushalte auf rund 8.900 Tonnen. Zum Vergleich: Die Bundesbank hat etwa 3.370 Tonnen Gold in ihren Tresoren. Bei den privaten Anlegern haben
Goldmünzen und -barren die Nase vorn – der Studie zufolge pro Kopf (Alter über 18 Jahre) immerhin durchschnittlich 71,0 Gramm, während der Durchschnitt beim Goldschmuck nur auf 58,0 Gramm kommt. Eine weitere Erkenntnis sagt: 91 Prozent der Gold-Anleger sind zufrieden mit ihrem Investment in das gelbe Glück. Kein Wunder also, dass 78 Prozent noch weiter in Gold investieren wollen.
Experten: Goldpreis soll weiter steigen
Experten rechnen dennoch damit, dass der Gold-Vulkan seinem Ausbruch entgegenstrebt. Das würde automatisch einen größeren
Run auf beliebte Goldunzen wie den südafrikanischen Krügerrand oder das australische Känguru bedeuten. Wer mit dem Gedanken liebäugelt, Gold – in Form von Barren, Münzen oder Schmuck – ins eigene Anlageportfolio aufzunehmen, ist gut beraten, jetzt die Augen aufzuhalten.
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Experten sehen weiteren Anstieg
Mit dem Goldkurs ist es so eine Sache: Geht es Wirtschaft und Politik schlecht, profitiert der Goldpreis zwangsläufig. Gold als sicherer Hafen – darauf ist Verlass. Gestern kletterte der Goldkurs schon auf den höchsten Stand seit Mai 2013.
Als Goldanleger ist man ja durchaus leidgeprüft. Nach dem historischen Hoch von 1.920 Dollar je Feinunze (31,1 Gramm) im September 2011 gab es beim Goldkurs kaum noch rosige Zeiten oder nennenswerte Ausbrüche nach oben.
Seit Mai legt das Edelmetall jedoch einen rasanten Aufstieg hin, scheiterte aber bislang an der 1.370 Dollar-Hürde. Mit der Kursnotierung von 1.439 Dollar pro Unze erreichte das Edelmetall am Dienstag schließlich ein neues Sechs-Jahres-Hoch. Der ersehnte Ausbruch! Wenngleich der Goldpreis sich inzwischen bereits etwas konsolidiert hat – daraus könnte sich durchaus eine langfristige Gold-Rallye entwickeln. Gleichzeitig gilt die Marke von 1.400 Dollar als magische Grenze, über deren Dotierung ungewöhnlich viele Investoren einsteigen.
Finanzwirtschaft beeinflusst Goldkurs
Dieser Aufwärtstrend ist weiterhin vor allem den Notenbanken zu verdanken. Weitere Zinssenkungen sind nach wie vor – sowohl bei der Europäischen Zentralbank (EZB) als auch bei der US-Notenbank (Fed) – ein großes Thema. Da es keine regelmäßigen Erträge erwirtschaftet, ist Gold im Gegensatz zu anderen Anlageprodukten praktisch immun gegen niedrige Zinsen. Auch darauf baut der Status von Gold als beständiger Krisenwährung. Das Inflationsrisiko steigt, die Renditen fallen – Umstände, die stets zuverlässig auf den Goldkurs einzahlen. Nebenher
wirkt sich auch ein schwacher Kurs des US-Dollar auf den Goldpreis aus. Der ist nämlich Haupt-Handelswährung für Edelmetalle wie Gold und Silber. Je schwächer der Dollar-Kurs, umso günstiger können Käufer außerhalb des Dollarraums zuschlagen. So steigt zuerst die Nachfrage und dann gleichsam auch der Goldkurs selbst.
Handelskonflikte schüren Krisen
Eines der zuverlässigsten Zugpferde für den Goldpreis ist unbestritten auch das wirtschaftliche und politische Krisenpotential auf der Welt. Urheber sind hier vor allem die USA mit ihren Handelskonflikten, insbesondere dem Zollstreit mit China. Dazu kommt die Auseinandersetzung mit dem Öl- und Bankensektor des Irans, wo die USA ein strikter formuliertes Atomabkommen durchdrücken wollen. Von Diplomatie ist in diesen Tagen und Themen nur wenig zu spüren. Zumal auch hier Wechselwirkungen mit der Wirtschaft bestehen.
Wie geht es weiter mit dem Goldkurs?
Wenngleich der Goldpreis sich stets auf eine langfristige Entwicklung berufen kann, wirken wichtige Termine und Rahmendaten in Politik und Finanzwirtschaft sich dennoch kurzfristig als Kursveränderer aus. Für das Wochenende ist
am Rande des G20-Gipfels ein Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump und Chinas Staatspräsident Xi Jinping geplant. Auch Verfallstermine an der Edelmetallbörse COMEX wirken sich entsprechend aus. Experten gehen jedoch weiterhin davon aus, dass der Goldkurs seinen Peak noch vor sich hat. Es lohnt sich also durchaus, den aktuellen Gold-Hype weiter genau zu beobachten.
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Edelmetalle als Geldalternative zu den klassischen Geschenkanlässen immer mehr an Bedeutung.
2. Schmuck hat vor allem ideellen Wert
Ein Ring oder eine Kette mag schön aussehen, doch wer mit diesen Geschenken auch bleibende Werte weitergeben möchte, sollte umdenken. Bei Schmuckstücken wird vor allem die handwerkliche Leistung bezahlt, der reine Metallwert ist meist überschaubar. Und wenn Ringe oder Ketten eines Tages über Altgold-Ankäufer zu Geld gemacht werden sollen, erhält der Besitzer nur noch einen Bruchteil des Betrages, der früher einmal dafür bezahlt wurde.
3. Kleine Goldbarren mit Symbolkraft
Besonders beliebt als kleines Präsent sind Mini-Goldbarren mit einem Gewicht von einem Gramm. Es gibt diese kleinen Goldbarren in optisch ansprechenden Blister-Verpackungen oft sogar mit einem Bezug zum konkreten Geschenkanlass. Edelmetall-Profis wissen aber: Weil die Prägekosten bei diesen kleinen Investmentprodukten überproportional ins Gewicht fallen, haben kleine Goldbarren vor allem einen ideellen Wert, beim späteren Weiterverkauf müssen häufig Abstriche gemacht werden.
4. Silberunzen fürs Mini-Budget
Im Preisrahmen zwischen 15 und 30 Euro sind die klassischen Silber-Anlagemünzen mit Abstand die beste Wahl. Hier bekommen Käufer das meiste Edelmetall für ihr Geld und die Gewissheit, dass der Beschenkte eines Tages keine Abstriche beim Weiterverkauf machen muss. Und wenn neben dem Sachwert auch die Optik eine Rolle spielen soll, gibt es zahlreiche prächtige Silber-Bullionmünzen, wie den
Kookaburra sowie den Koala aus Australien oder den Panda aus China. Hier ein paar Beispiele:
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5. Historische Goldmünzen für spendable Schenker
Ab einem Budget zwischen 200 und 300 Euro bekommen Edelmetall-Käufer bereits vollwertige Investmentprodukte, mit denen sie bleibende Werte weitergeben können. Ein besonders gutes Preis-Leistungs-Verhältnis weisen im Bereich der Goldmünzen die historischen Handelsprägungen auf, die auch
Kurantmünzen genannt werden. Mit diesen Münzen werden nicht nur Werte verschenkt, sondern immer auch ein Stück Geschichte. Denn die historischen Goldstücke waren in früheren Zeiten tatsächlich als Zahlungsmittel im Umlauf. Beispielsweise die
20-Mark-Münzen aus dem Kaiserreich:
[gallery ids="2308,2307,2306"]
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6. Gold-Anlagemünzen als Investition in die Zukunft
Für besondere Anlässe sind auch die klassischen Goldunzen eine diskrete und ästhetische Form, größere Geldmengen zu verschenken. Anstelle eines Geldbündels kann eine Goldmünze mit dem Gewicht einer Unze stets in einer unauffälligen Schmuckschatulle verpackt werden. So lässt sich das edle Geschenk zudem ohne Probleme unauffällig in jedem Haushalt verstecken.

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7. Fokus auf Standardware
Damit die Beschenkten eines Tages von ihrer goldenen oder silbernen Rücklage profitieren, ist es grundsätzlich ratsam, auf Standardware zurückzugreifen. Damit sind in erster Linie Münzen mit dem Gewicht von einer Unze gemeint. Zudem eignen sich in Gold etwa Barren ab Gewichten von 100 Euro. Diese Produkte weisen einen besonders geringen Spread – gemeint ist der Abstand zwischen An- und Verkaufspreis – auf.
Fotos/Grafik: Sebastian Wieschowski" rel="gallery" href="https://blog.mdm.de/?p=4491">
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20-Francs-Goldmünzen Napoleon, Typ 1-4[/caption]
Welchen Mut kann derjenige besitzen, der vor einem Wechsel des Glücks zittert? Der wahre Heldenmut besteht darin, über das Elend des Lebens erhaben zu sein.
Der gute Diktator?
Als im Sommer 1789 die Französische Revolution ausbrach und die Losung „Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit“ (Liberté, Égalité, Fraternité) sich Weg brach, war der inzwischen zum Offizier ernannte Napoleon mittendrin. Zwar missfielen ihm die damit einhergehenden Ausschreitungen, im Fokus stand zu jener Zeit für ihn aber ohnehin die Freiheit seiner Heimat Korsika von Frankreich. Und während sich Frankreich und Korsika durch die turbulente Dekade der Revolution kämpften, machte Napoleon militärisch weiter Karriere. Wenngleich er sich mit Korsika überwarf, genoss er beim Volk einen hohen Beliebtheitsstatus, galt als militärischer Nationalheld. Indes ermöglichte ihm ein Staatsstreich 1799 – inzwischen war er mit Joséphine de Beauharnais verheiratet –, Erster Konsul der Französischen Republik zu werden. Damit war Napoleon de facto zum Alleinherrscher Frankreichs, einer verfassungsseitig verdeckten Diktatur, aufgestiegen. Beinahe nach Art eines Schülers, der begierig lernt, begleitet, wächst, nur um seinen Meister schließlich – nicht ohne eine gewisse Kaltschnäuzigkeit – zu überragen.
[caption id="attachment_4605" align="aligncenter" width="360"]

Die ersten beiden Typen der 20-Francs-Goldmünzen zeigen das Prägejahr entsprechend des Revolutionskalenders, der offiziell von 1792 bis 1805 galt.[/caption]
Grande Nation reformiert sich
Was radikal klingt, sorgte innenpolitisch überwiegend für zufriedene Bürger. Eine Volksabstimmung bescheinigte ihm 1804 die Kaiserwürde und so krönte Napoleon sich zum Kaiser der Franzosen. Als Volkssouverän löste er sich so auch vom Gottesgnadentum. Mit ihm an der Spitze wuchs die Grande Nation zu neuen Höhen mit Errungenschaften, die teils noch heute Bestand haben. Sowohl Frankreichs Zivilrecht als auch das Bürgerliche Gesetzbuch (BGB) in Deutschland basieren auf Napoleons
Code civil. Darüber hinaus gehen u.a. der Bau des Pariser
Arc de Triomphe sowie das metrische System auf sein Konto.
[caption id="attachment_4601" align="alignnone" width="600"]

20-Francs-Goldmünzen Napoleon Typ 5, Bildseite[/caption]
Numismatische Revolution
Doch auch zwischen Finanzwelt und Numismatik hinterließ Napoleon seine Spuren: Unter seiner Herrschaft zählte und zahlte man ab 1795 in Europa erstmals in einer
Dezimalwährung – Frankreich führte den Franc zu 10 Décimes und 100 Centimes ein, der die Livre ablöste. Es dauerte nicht lange und die neue Hundertstel-Einteilung verbreitete sich europaweit. Wenn man so will, Napoleons numismatische Revolution.
[accordion title="Übersicht aller 20-Francs-Goldmünzen Napoleons" close="1"]
- 20-Francs-Goldmünze Konsul Napoleon Bonaparte, 1802–1804 (AN XI / AN 12)
- Bildseite: Porträt (barhäuptig)
- Umschrift: „Bonaparte Premier Consul“ (= Erster Konsul), das Prägejahr entspricht der neuen Zeitrechnung nach dem Revolutionskalender, der offiziell von 1792 bis 1805 galt
- Wertseite: Wert im Kranz, darunter Prägejahr
- Umschrift „République Française“
- 20-Francs-Goldmünze Kaiser Napoleon I., 1804–1805 (AN 12–14)
- Bildseite: Porträt (barhäuptig)
- Umschrift: „Napoleon Empereur“ (= Kaiser), auch hier entspricht das Prägejahr dem Revolutionskalender (siehe auch Typ 1)
- Wertseite: Wert im Kranz, darunter Prägejahr
- Umschrift „République Française“
- 20-Francs-Goldmünze Kaiser Napoleon I., 1806–1807
- Bildseite: Porträt (barhäuptig)
- Umschrift: „Napoléon Empereur“
- Wertseite: Wert im Kranz, darunter Prägejahr
- Umschrift „République Française“
- 20-Francs-Goldmünze Kaiser Napoleon I., 1807–1808
- Bildseite: Porträt (mit Kranz)
- Umschrift: „Napoleon Empereur“
- Wertseite: Wert im Kranz, darunter Prägejahr
- Umschrift „République Française“
- 20-Francs-Goldmünze, 1809-1814
- Bildseite: Porträt (mit Kranz)
- Umschrift: „Napoleon Empereur“
- Wertseite: Wert im Kranz, darunter Prägejahr
- Umschrift „Empire Française“
- 20-Francs-Goldmünze, 1815
- Bildseite: Porträt (mit Kranz)
- Umschrift: „Napoleon Empereur“
- Wertseite: Wert im Kranz, darunter Prägejahr
- Umschrift „Empire Française“
[/accordion]
[caption id="attachment_4602" align="alignnone" width="600"]

20-Francs-Goldmünzen Napoleon Typ 5, Wertseite[/caption]
Napoleon wackelt
Einfluss auf Europa und die Welt – den besaß Napoleon also damals wie heute. Schon bald nach Erlangen einer größeren Macht verstrickte der vormals gefeierte Feldherr sich und sein Land jedoch in außenpolitische Rangeleien, unter anderem mit Großbritannien, Preußen und Russland, die Frankreich den Krieg erklärten. Erst 1807 schlossen die Parteien den
Frieden von Tilsit. In Folge dessen verhängte Napoleon eine Kontinentalsperre gegen Großbritannien. Fast ganz Kontinentaleuropa befand sich nun mehr oder weniger unter seiner Kontrolle. Damit verlor der Machthaber sich mehr und mehr in einer Herrschaft der Willkür. Jedoch nicht ohne militärische und politische Gegenwehr: 1814 wurde Napoleon auf die Insel Elba verbannt.
Napoleon und die Herrschaft der Hundert Tage
Doch nicht mal ein Jahr später witterte er erneut seine Chance und kehrte 1815 für die
Herrschaft der Hundert Tage ins immer noch unzufriedene Frankreich zurück. Österreich, Russland, Großbritannien und Preußen wurden hellhörig und erneuerten ihre Allianz aus dem Vorjahr. Schlussendlich kostete ein weiterer Feldzug Napoleon endgültig alle Macht:
Spätestens seit ABBA kennt jeder die Schlacht bei Waterloo, in der er vernichtend geschlagen wurde. Noch im selben Jahr wurde der ehemalige Kaiser auf die britische Insel St. Helena verbannt, wo er 1821 schließlich starb.
[caption id="attachment_4599" align="alignnone" width="600"]

Napoleons letzte 20-Francs-Goldmünze (Typ 6), Wertseite[/caption]
Napoleons 20-Francs-Goldmünzen
Es ist ein hausgemachter Vorteil vieler Münzen, dass sie stets als geprägtes Fotoalbum mit Tagebuchcharakter fungieren. Auch im Fall von Napoleon, dessen Goldmünzen – heute für Sammler wie für Anleger gleichermaßen attraktiv – seine politische und militärische Vita deutlich abbilden. Trugen die ersten
goldenen Franc-Münzen noch Nominale zu 20 und 40 Francs, kamen unter späteren Herrschern weitere Nennwerte (5, 10, 50 und 100 Francs) hinzu. Geprägt wurden sie jeweils aus massivem Gold in einer Feinheit von 900/1000 und in sogenannter
Wendeprägung (oder auch
Französische Prägung). Dreht man die Münzen seitlich um 180 Grad, ist das Gepräge auf Bild- und Wertseite genau entgegengesetzt ausgerichtet. Im Gegensatz dazu sind beispielsweise deutsche Münzen in Kehrprägung gesetzt. Während seiner Herrschaft wurden insgesamt sechs verschiedene 20-Francs-Typen, übrigens alle mit einem Gewicht von 6,4 Gramm bei 21 Millimetern Durchmesser, mit Napoleons Konterfei geprägt.
[caption id="attachment_4603" align="alignnone" width="600"]

Napoleons letzte 20-Francs-Goldmünze (Typ 6), Bildseite[/caption]
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Mitte Juni markierte er sein Jahreshoch, schon
Ende des Monats wurde das Sechs-Jahres-Hoch geknackt. Letzteres wurde nun erneut überboten: Über Nacht wurde die Feinunze – ein Standardgewicht von 31,1 Gramm – zeitweilig für
1.555,07 US-Dollar gehandelt. Beim Euro notierte der Goldpreis sogar ein neues
Allzeithoch: 1.393,68 Euro je Feinunze standen hier zu Buche.
[caption id="attachment_4659" align="alignnone" width="663"]

Die Goldpreis-Hausse geht weiter (Quelle:
goldpreis.de)[/caption]
Unterschiedliche Währungen, unterschiedliche Rekorde
Spricht man beim Goldpreis von Rekorden – seien sie besonders hoch oder doch eher tief angesiedelt –, gilt es, genau auf die Währung zu achten. Bedingt durch die Schwankungen im Wechselkurs, bedeutet ein Allzeithoch in Euro nicht zwangsläufig auch eines in Dollar. Dort steht nach wie vor das historische Hoch von 1.920 Dollar je Feinunze aus dem September 2011 ganz oben. Damals pendelte der Euro-Dollar-Wechselkurs bei etwa 1,40 Dollar je Euro. Wohingegen wir uns aktuell, gut 30 Cent darunter, bei 1,11 Dollar bewegen.
Goldpreis-Rallye geht weiter
Die jüngsten Rekordnotierungen kommen nicht von ungefähr: Erst am Freitag kam es zur jüngsten Eskalation im amerikanisch-chinesischen Handelsstreit. Zuerst kündigte China neue Strafzölle auf US-Importe an, ehe US-Präsident Donald Trump gleichzog und abermals höhere Strafzölle auf chinesische Produktionen androhte – ein neuerliches Twitter-Gewitter inklusive:
[caption id="attachment_4658" align="alignnone" width="727"]

Twittert wie Dynamit: US-Präsident Donald Trump (Quelle: twitter.com/realdonaldtrump)[/caption]
Inzwischen sind die Wogen wieder etwas geglättet, bereits am Rande des G7-Gipfels im französischen Biarritz zeigten sich beide Parteien etwas diplomatischer und
verwiesen auf die Fortsetzung ihrer Verhandlungen. Das ist auch dem Goldpreis anzumerken, der aktuell bei 1.532,33 Dollar bzw. 1.378,15 Euro rangiert
(Stand 26. August 2019, 13:05 Uhr). Dennoch scheint eine wirkliche Einigung in weiter Ferne. Damit dürfte die Hausse – also der Anstieg des Kurses – fleißig weitergehen. So hat der Goldpreis alle Chancen, bald auch in amerikanischer Währung ein neues Allzeithoch einzufahren.
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Künstlerin der Goldmünze im Titelbild: Agatha Kill, Köln („UNESCO Weltkulturerbestadt – Quedlinburg“, 2003)
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Goldpreis auf Euro-Basis einen neuen Allzeitrekord verbuchen. Seitdem geht es weiter nach oben. Wenngleich der Goldpreis in US-Dollar ein neues historisches Hoch erst noch erreichen will, war das Überwinden der 1.500-Dollar-Marke ein ambitioniertes Signal.
Politik und Wirtschaft halten Goldpreis den Rücken frei
Der Goldpreis glänzt weiter! Nachdem es schon Ende August tägliche gute Nachrichten aus dem Goldsektor gab, bewegte sich der Kurs in Euro-Dimensionen zuletzt bei 1.413,07 Euro. Beste Rahmenbedingungen sind nach wie vor gegeben: Der amerikanisch-chinesische Handelsstreit soll zwar in weiteren Verhandlungen einem möglichst friedlichen Ende zugeführt werden. Bisher sind genau die aber noch nicht mal terminiert. Im britischen Parlament hingegen wurde der Brexit-Showdown bereits heute eingeläutet. Premierminister Boris Johnson und die Gegner eines No-Deal-Brexits zum 31. Oktober 2019 buhlen jetzt energischer denn je um die Konditionen, unter denen Großbritannien die Europäische Union verlassen wird.
200-Tage-Linie gibt Auskunft
„Langfristig geht beim Krisenklassiker noch weit mehr“, schreibt etwa
Focus Money. Eine Meinung, die Finanzexperten bestätigen. Dabei hilft auch die 200-Tage-Linie. Hierbei werden jeweils die Schlusskurse der letzten 200 Handelstage genommen und in ihrem Durchschnitt miteinander verbunden. Ein Gradmesser für den Goldpreis, der zuletzt vergleichsweise steil aufwärts zeigt. Überdies gilt die
200-Tage-Linie erfahrungsgemäß als valider Indikator. Aktuell verläuft diese magische Trendlinie bei 1.330 US-Dollar. Infolgedessen wird ein weiträumiges Unterschreiten der 200-Tage-Linie auch als Verkaufssignal gedeutet. Derzeit geht es jedoch rasant in die andere Richtung.
[caption id="attachment_4679" align="alignnone" width="578"]

Glänzende Aussichten beim heutigen Goldkurs (Quelle: goldpreis.de)[/caption]" rel="gallery" href="https://blog.mdm.de/?p=4677">
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Der Prozess gegen die mutmaßlichen Täter zieht sich bis heute. Und: Ebenfalls bis heute ist die XXL-Prägung verschwunden. Kriminalisten vermuten, dass sie längst kleingemacht und zu Ketten, Ringen oder anderen unauffälligen Gold-Gegenständen verarbeitet wurde. Seitdem darf der „Big Maple Leaf“ mit Fug und Recht als „größte gestohlene Goldmünze“ bezeichnet werden. Lässt man das Adjektiv „gestohlen“ weg, ist die Prägung der Royal Canadian Mint kein Weltrekordhalter mehr. Immerhin ist es den Mitbewerbern aus Australien gelungen, eine Münze herzustellen, die noch zehnmal schwerer ist als das Berliner Diebesgut.
Rennen um die größten Goldmünzen der Welt
Bereits vor einigen Jahren haben gleich mehrere Prägestätten erkannt, dass Größe durchaus ein schlagkräftiges Argument ist, um auf die eigenen Produkte aufmerksam zu machen. Und bis heute schauen nicht nur Edelmetall-Fans genau hin, wenn irgendwo eine Rekordmünze – zuletzt das goldene Riesenkänguru vor der New Yorker Börse – ausgestellt wird. Mit entsprechenden numismatischen Attraktionen möchten die Prägestätten vor allem solche Kunden erreichen, die zuvor nichts mit Münzen oder Edelmetallen zu tun hatten. Über das Staunen hinaus sollen sie dann ins Grübeln kommen, ob sie einen Teil der Altersvorsorge nicht besser in Gold und Silber anlegen sollten. Und so liefern sich internationale Prägestätten seit Jahren ein Rennen um die größten Goldmünzen der Welt.
Es folgen die drei Gewinner der sinnbildlichen Olympischen Spiele der Numismatik:
1. Platz: Red Kangaroo (Australien)
Während die Graveure der australischen Perth Mint üblicherweise mit feinstem Gerät vorgehen, mussten sie im Oktober 2011 Hammer und Meißel hervor holen, um letzte Details in das Bild einer besonderen Goldmünze einzuarbeiten: Mit einem Durchmesser von 80 Zentimetern und einer Dicke von 12 Zentimetern stellt die Rekordmünze
Red Kangaroo alle vorherigen Münzen-Monumente in den Schatten. Für die XXL-Ausgabe des Roten Riesenkängurus wurde
eine Tonne Gold verarbeitet. Versehen wurde die Münze mit einem Nennwert von einer Million australischen Dollar.
Schweres Gerät für die größten Goldmünzen der Welt
Aufgrund der massiven Größe der Rekord-Goldmünze konnte dieses besondere Bullion-Produkt nicht – wie üblich bei Münzen – geprägt werden, sondern musste gegossen werden. Diese Herstellungsart greift meistens nur bei Goldbarren. Mithilfe der Hochöfen, die in der Perth Mint zur Verfügung standen, wurde eine Tonne Flüssiggold produziert und in eine passgenaue Gussform gegeben. Nach mehreren Stunden hatte sich das Flüssiggold gesetzt. Anschließend wurde es in wochenlanger Feinarbeit von Hand überarbeitet. Hierfür wurde sogar eine eigens konzipierte Rändelungsmaschine eingesetzt, die die Münze mit einem Riffelrand versah. Bereits im Jahr 2012 (hierbei handelt es sich auch um das offizielle Prägejahr) wurde die Münze ins Guinness-Buch der Rekorde aufgenommen, ehe sie bis 2014 auf Promotion-Tour durch Asien und Europa ging. Im Herbst 2019 lag ihr Wert bei rund 45 Millionen Euro.
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2. Platz: Big Maple Leaf (Kanada)
Bereits lange vor dem spektakulären Raub im Berliner Bodemuseum war das kanadische Ahornblatt in der Welt der Münzen als Rekordhalter bekannt. Die 100-Kilo-Variante der „Maple Leaf“-Anlagemünze entstand 2007. Ihr Durchmesser lag bei 53 Zentimetern, die Dicke bei drei Zentimetern. Insgesamt stellte die Royal Canadian Mint von dieser Sondermünze sechs Exemplare her. Eines davon befindet sich im Besitz von Königin Elizabeth II., die auch die Wertseite ziert. Eigens für die extragroße Sonderausgabe hat die Royal Canadian Mint eine neue Gestaltung ihres legendären Maple-Leaf-Motivs vorgenommen und zeigt auf der Bildseite gleich drei Ahornblätter. Die Münze wurde standardmäßig mit einem Ständer aus Klavierlack ausgeliefert. Der Nennwert liegt bei einer Million kanadischer Dollar.
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3. Platz: Big Phil (Österreich)
Im Vergleich zu den beiden vorgenannten Rekordhaltern wirkt die einst größte Goldmünze der Welt inzwischen beinahe klein: Im Jahr 2004 präsentierte die Münze Österreich anlässlich des
15. Geburtstags der Anlagemünze Wiener Philharmoniker die Sonderausgabe
Big Phil. Der große Philharmoniker kommt auf ein Gewicht von 1000 Unzen Gold, was ungefähr 31,1 Kilogramm entspricht. Dabei bringt er immerhin 37 Zentimeter Durchmesser und eine Dicke von zwei Zentimetern sowie einen Nennwert von 100.000 Euro mit.
Anlässlich der Vorstellung der damaligen Rekordmünze wurde eigens das Riesenrad im Wiener Prater mit dem Motiv der Philharmoniker-Goldmünzen geschmückt. Ein Exemplar der auf 15 Stück limitierten Sonderprägung befindet sich im Besitz eines deutschen Edelmetallhändlers, der die Münze in seiner Kundenhalle ausstellt.
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Deutschland holt sich anderen Münzrekord
Während Deutschland in der Welt der Goldmünzen freilich wenig zu melden hat, ist der
Staatlichen Münze Berlin im Jahr 2018 ein echter Überraschungscoup in Feinsilber gelungen. Zum 200. Geburtstag von Karl Marx stellte sie die größte Silbermedaille der Welt her. Stattliche 2000 Unzen bringt die Sonderprägung auf die Waage, das entspricht einem Gewicht von ungefähr 62 Kilogramm entspricht.
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Bildquellen:
Känguru und Big Phil: Sebastian Wieschowski
Giant Maple: Staatliche Museen zu Berlin, Münzkabinett, Fotograf: Reinhard Saczewski
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Queen’s Beasts: Vom englischen Löwen bis zum Hannoveraner Pferd
Wer sich für Edelmetall-Investment interessiert, dürfte keine Probleme haben, dieses kuriose Tierkabinett ohne Spickzettel aufzuzählen. Denn die zehn Figuren der Queen's Beasts-Skulpturenserie sind Vorbild für eine beliebte Anlagemünzenserie in Gold, Silber und Platin. Im Jahr 2016 stellte die britische Royal Mint die Serie mit folgendem Prägeprogramm vor:
- 2016/1: Lion of England
- 2017/1: Griffin of Edward III
- 2017/2: Red Dragon of Wales
- 2018/1: Unicorn of Scotland
- 2018/2: Black Bull of Clarence
- 2019/1: Falcon of the Plantagenets
- 2019/2: Yale of Beaufort
- 2020/1: White Lion of Mortimer
- 2020/2: White Greyhound of Richmond
- 2021/1: White Horse of Hanover
Die britischen Biester sind bei Anlegern insbesondere deshalb beliebt, weil es sich bei den Anlagemünzen um die ersten Bullionprodukte handelt, die standardmäßig mit einem Gewicht von zwei Unzen Silber hergestellt wurden. So fallen im Vergleich zu zwei separaten 1-Unzen-Münzen die Prägekosten nicht so stark ins Gewicht. Somit bieten sie das beste Preis-Leistungs-Verhältnis aller Silbermünzen. Aufgrund der starken Nachfrage gab die Royal Mint ab 2017 die Queen‘s-Beasts-Silbermünzen auch in einer XXL-Ausführung zu zehn Unzen heraus. Außerdem sind die Beasts auch in Gold und Platin erhältlich:
Metall |
Gewicht |
Durchmesser |
Dicke |
Feinheit |
Nennwert |
Gold |
¼ oz |
22,00 mm |
1,6 mm |
999,9 |
25 GBP |
Gold |
1/1 oz |
32,69 mm |
2,7 mm |
999,9 |
100 GBP |
Silber |
2 oz |
38,61 mm |
6,00 mm |
999,9 |
5 GBP |
Silber |
10 oz |
89,15 mm |
6,00 mm |
999,9 |
10 GBP |
Platin |
1/1 oz |
32,69 mm |
2,7 mm |
999,5 |
100 GBP |
Als Urheber der Skulpturenserie gilt der Künstler James Woodford, der von 1893 bis 1976 lebte. Jede der Gips-Figuren bringt ein Gewicht von rund 320 Kilogramm auf die Waage. Die Tiergestalten halten jeweils ein Wappenschild, auf denen die Insignien der Familien zu sehen sind, für die das jeweilige Tier steht.
[caption id="attachment_4879" align="aligncenter" width="300"]

Gemeinsame Wertseite[/caption]
Durchbruch für die Royal Mint
Für die Royal Mint bedeuteten die Münzen den Durchbruch in der Bullion-Welt. Während die Queen‘s Beasts-Münzserie in Rekordzeit in die Riege der weltweit beliebtesten Anlagemünzen aufstieg, fristete die gleichnamige Skulpturenserie direkt nach Ende der Krönungsfeierlichkeiten ein Schattendasein. Die Figuren wurden zuerst eingelagert und den einzelnen Commonwealth-Staaten angeboten – offenbar ohne gesteigertes Interesse. Erst nach längerer Überlegung sagte die kanadische Regierung zu, die Statuen im Juni 1959 nach Kanada verschiffen zu lassen. Jedoch blieben die Gipstiere in Kanada erneut mehrere Jahre eingemottet. Schließlich wurden sie 1967 nachträglich bemalt und können inzwischen im Canadian Museum of History bestaunt werden.
Nicht limitiert, aber sehr gefragt
Obwohl die Royal Mint bis heute keine tatsächlichen Prägezahlen der Bullionmünzen veröffentlicht hat und diese stets unlimitiert entsprechend der jeweils aktuellen Nachfrage herstellt, haben sich die Anlagemünzen inzwischen zu regelrechten Sammlerstücken entwickelt. Insbesondere die Ausgaben der Jahre 2016 und 2017 werden mittlerweile mit einem deutlichen Aufschlag auf den reinen Metallwert gehandelt. Und der Royal Mint ist mit dieser Erweiterung der Produktpalette ein strategisch wichtiger Coup gelungen: Bislang wurde man in der Welt der Edelmetalle eher als Exot betrachtet. Schließlich prägte man jahrzehntelang ausschließlich die Anlagemünze
Britannia sowie die Handelsmünze
Sovereign. Mit den Queen’s Beasts gelang eine wahre Imagekorrektur.
Nachfolger der Queen’s Beasts
Zwar blickt die Royal Mint auf eine lange Geschichte in der britischen Münzprägung zurück und zeichnet inzwischen auch für die Münzproduktion Dutzender anderer Staaten verantwortlich, doch den Edelmetall-Markt teilten stets andere Prägestätten untereinander auf. Mit den Queen’s Beasts hat die Royal Mint zu ihren Mitbewerbern aus Australien, Kanada und Österreich aufgeschlossen. Fragt sich, wer die motivseitig limitierten Queen’s Beasts beerben wird. Spätestens im Jahr 2021 dürfte ein Nachfolgeprodukt auf den Markt kommen, das bereits mit Spannung erwartet wird.
Fotos/Grafik, wenn nicht anders ausgewiesen:
Sebastian Wieschowski
[button href="https://www.mdm.de/grossbritannien-2017-gold-silber-muenzen-queens-beasts?wk=1787777&utm_medium=social&utm_source=mdmblog&campaign=socialmedia/blog" target="_blank" rel="noopener color="blue"]Lion of England (2017)[/button]
[button href="https://www.mdm.de/silber-gold-gedenkmuenzen-grossbritannien-2017-queens-beast?wk=1787777&utm_medium=social&utm_source=mdmblog&campaign=socialmedia/blog" target="_blank" rel="noopener color="blue"]Unicorn of Scotland (2017)[/button]
[button href="https://www.mdm.de/gedenkmuenzen-grossbritannien-2018-the-red-dragon?wk=1787777&utm_medium=social&utm_source=mdmblog&campaign=socialmedia/blog" target="_blank" rel="noopener color="blue"] Red Dragon of Wales (2018)[/button]
[button href="https://www.mdm.de/grossbritannien-2019-falke?wk=1787777&utm_medium=social&utm_source=mdmblog&campaign=socialmedia/blog" target="_blank" rel="noopener color="blue"] Falcon of the Plantagenets (2019)[/button]
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Kurantmünze aus dem Deutschen Kaiserreich[/caption]
Weltkrieg besiegelt Ende der Golddeckung
Wie sehr sich die Zeiten in numismatischer Hinsicht geändert haben, wird besonders beim Blick auf die Münzprägung im Deutschen Kaiserreich eindrucksvoll deutlich: Pfennig-Münzen wurden aus Bronze hergestellt, größere Umlaufmünzen zu einer halben und einer ganzen Mark enthielten einen hohen Silberanteil. Daneben gab es Zahlungsmittel zu 5, 10 und 20 Mark mit einer Legierung von 900/1000 Teilen Gold. Erst mit dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges rückte die Reichsregierung vom garantierten Umtausch von Papiergeld in Gold ab und besiegelte damit de facto das Ende der Golddeckung der deutschen Mark.
Kurantmünzen erobern Europa
Auch wenn
das Deutsche Kaiserreich nicht Mitglied der 1865 gegründeten
Lateinischen Münzunion (LMU) war, ähnelt die kaiserliche Prägepolitik doch stark den einheitlichen Gewichten und Größen, die die LMU-Mitgliedsländer festlegten. So waren bis in das 20. Jahrhundert hinein in ganz Europa goldene und silberne Kurantmünzen normaler Bestandteil des Geldverkehrs. Durch die Deckung mit Edelmetallen sollten Stabilität, Konkurrenzfähigkeit und Akzeptanz im grenzüberschreitenden Handel gewährleistet werden.
Wiedergeburt als Investment
Das Zeitalter goldener und silberner Münzen als Zahlungsmittel ist längst vorbei. Doch die einstigen Prägungen gehören keinesfalls ins Altmetall, sondern feiern eine fulminante Wiedergeburt:
Silbermünzen mit Umlauferscheinungen sind als sogenanntes „Junk Silber“ zum Kilopreis zu bekommen. Deshalb haben viele Edelmetallhändler Kurantmünzen längst ins Sortiment aufgenommen. In der Numismatik wird das Gegenteil einer Kurantmünze als
Scheidemünze bezeichnet. Hier liegt der Nennwert also deutlich über dem Metallwert.
[caption id="attachment_4292" align="aligncenter" width="1200"]

Kurantmünzen aus Großbritannien[/caption]
Akzeptiert und erschwinglich
Ein Blick in die Geschichte der Münzprägung macht deutlich: Kurantmünzen sind so alt wie die Numismatik selbst. Bereits vor Christus wurden Handelsmünzen in Gold geprägt. Das Beispiel der Lateinischen Münzunion aus dem 19. Jahrhundert macht deutlich, dass Gold und Silber bereits vor über 100 Jahren gewichtige Argumente im Welthandel waren. Und auch heute sind Kurantmünzen bei Anlegern begehrt. Nicht zuletzt, weil sie in aller Welt bei Edelmetallhändlern akzeptiert werden und auch bei kleinen Anlagebeträgen im Gegenwert von wenigen hundert Euro erschwinglich sind. Zudem bieten die meisten Kurantmünzen ein gutes Euro-pro-Gramm-Verhältnis. Denn anders als bei neuwertigen Münzen fallen die Prägekosten hier nicht mehr ins Gewicht. Schließlich wurden genau die bereits vor über 100 Jahren bezahlt.
Alter, Feingehalt und Marktwert ermöglichen Steuerbefreiung
In Deutschland freuen sich Sammler und Edelmetallanleger zudem über eine unkomplizierte Behandlung von Kurantmünzen bei der Mehrwertsteuer. Wenn mehrere Regeln erfüllt sind, fällt für die Münzen keine Mehrwertsteuer an. Dafür müssen die Kurantmünzen nach dem Jahr 1800 geprägt sein und einen Feingehalt von mindestens 900/1000 Stücken Gold enthalten. Zudem müssen sie offizielles Zahlungsmittel gewesen sein oder weiterhin sein. Außerdem darf der aktuelle Handelspreis nicht mehr als das 1,8-fache des aktuellen Goldwertes ausmachen. Gut zu wissen: Die gängigen Kurantmünzen aus dem 19. Jahrhundert erfüllen diese vier Kriterien ohne Probleme.
[caption id="attachment_3413" align="aligncenter" width="960"]

Kurantmünze aus Griechenland[/caption]
Kurantmünzen als Krisenvorsorge
Obendrein sind Kurantmünzen für viele Anleger eine ganz praktische Form der Krisenvorsorge. Sie möchten auf große Stückelungen verzichten, weil sie bezweifeln, dass im Krisenfall eine Goldunze oder ein Goldbarren im täglichen Tauschhandel einsetzbar wären. Dagegen erscheint eine Münze, die aktuell einen Gegenwert von 200 bis 300 Euro hat, als geeignet, im Falle eines Zusammenbruchs des Währungssystems für Waren des täglichen Bedarfs eingetauscht zu werden.
Weltrekord für Großbritannien
Zu den beliebtesten Kurantmünzen zählt neben den
Goldmünzen des Deutschen Kaiserreichs vor allem eine Schweizer Goldprägung: Die Goldvreneli war zwischen 1897 und 1949 auf den schweizerischen Goldmünzen zu sehen und wurde in dieser Zeit fast 60 Millionen Mal geprägt. Weltrekordhalter bei der Münzprägung ist allerdings noch eine andere Kurantmünze. Der
Sovereign aus Großbritannien wurde erstmals 1489 und in der aktuellen Version seit 1817 geprägt. Anders als bei der
Vreneli laufen die Münzprägemaschinen mit Sovereign-Prägestempeln bis heute – die Nachfrage nach dieser Kurantmünzen-Legende ist ungebrochen.
Fotos: MDM
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„Die Welt“ später beschreibt: Schnell verbreitete sich die frohe Kunde, wonach an der Mosel das ganz große Geld zum Greifen nah sei.
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Foto: GDKE-Rheinisches Landesmuseum Trier, Thomas Zühmer.[/caption]
Goldschatz von Trier fördert fast 20 Kilogramm Münzen zutage
Zurück in 2019. Was sich vor 26 Jahren in der einstigen Residenzstadt abspielte, kann mit Fug und Recht als Goldrausch bezeichnet werden – und teilweise wohl auch als Verstoß gegen das Schatzregal. Dieser rechtlichen Regelung zufolge werden nämlich herrenlose, bis dahin verborgene Schätze, mit ihrem Auffinden automatisch Staatseigentum – eines weiteren Übertragungsaktes bedarf es nicht. So hätte auch der Inhalt eines aufgefundenen Bronzegefäßes – insgesamt 2.518 Münzen mit einem Gewicht von stattlichen 18,5 Kilogramm – zur Untersuchung eigentlich sofort an das
Rheinische Landesmuseum in Trier weitergegeben werden müssen. Dies taten dann auch immer mehr Schatzsucher, offenbar aus Angst vor Strafe und der Erkenntnis heraus, dass sich römische Goldmünzen nicht mal eben so zu Geld machen lassen. Mit einer Ausnahme: „Einer hat in der Nacht davon sogar sieben für Bier ausgegeben“, berichtete der 2018 verstorbene Numismatiker Karl-Josef Gilles.
Materialwert sechsstellig, wissenschaftlicher Wert unschätzbar
Der „Goldschatz von Trier“ ist als Sternstunde in die numismatische Geschichte eingegangen. Denn der wissenschaftliche Wert des Fundes lag weit über dem Materialwert von mindestens 700.000 Euro. Dass die Münzen für die Forschung genutzt werden konnten, war einem großen Zufall zu verdanken: Ein Bagger hatte im Keller des Mutterhauses einer Ordensgemeinschaft zufällig das besagtes Bronzegefäß aufgerissen. Zuerst wurden die Münzen gar nicht entdeckt – sie vermischten sich mit dem Aushub.
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Foto: GDKE-Rheinisches Landesmuseum Trier, Thomas Zühmer.[/caption]
Enormer Aufwand
Nachdem ein Großteil des Münzschatzes geborgen (oder Hobby-Raubgräbern abgenommen) wurde, begann eine wissenschaftliche Untersuchung, wie sie in der deutschsprachigen Archäologie wohl selten vorkommt. Ganze 20 Jahre lang arbeiteten Forscher am Rheinischen Landesmuseum an der Katalogisierung des Münzschatzes. Die Münzen stammen aus der Zeit zwischen 63 und 196 nach Christus und zeigen insgesamt 40 römische Kaiser und sonstige Persönlichkeiten. Hier handelt es sich sozusagen um das
„Who is Who“ der römischen Politik von Nero bis Mark Aurel.
Aureus als Stabilitätsanker des Welthandels
Wer den Trierer Goldmünzenschatz heutzutage im Rheinischen Landesmuseum besichtigt, erhält zweifelsohne einen Eindruck von der Werthaltigkeit der Währungen von anno dazumal. Bei den Fundstücken handelt es sich wahrlich um numismatische Legenden: Der „Aureus“ war die wichtigste Kurantmünze des Römischen Reiches, sie war mit Gold gedeckt und wurde vor allem im Handel eingesetzt. Über 400 Jahre war diese Goldprägung das Maß aller Dinge im grenzüberschreitenden Handel im gesamten europäischen Raum. Das Gewicht eines „Aureus“ liegt üblicherweise bei 8,19 Gramm. Um 300 nach Christus wurde der „Aureus“ durch den „Solidus“ ersetzt – der Name änderte sich also, doch das Metall blieb gleich: Auch künftig setzten die Römer auf Gold.
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Foto: GDKE-Rheinisches Landesmuseum Trier, Thomas Zühmer.[/caption]
Goldschatz von Trier: Archäologischer Lottogewinn
In der Tagespresse wurde der Fund seinerzeit als „archäologischer Lottogewinn“ bezeichnet – denn es sind vor allem solche spektakulären Entdeckungen, die die numismatische Forschung große Schritte voranbringen. So wurden im Münzfund von Trier mehr als 80 neue Münztypen identifiziert, beispielsweise mit dem Konterfei von Didius Julianus (133-193), der nur knapp drei Monate als Kaiser regierte. Außerdem entdeckten die Forscher auf den Münzen diverse nachträgliche Gravuren, sogenannte „Graffiti“. Und sie können erklären, warum bestimmte Münzen häufig, andere dagegen nur selten in dem Münzlot zu finden sind: Schwerere Münzen wurden eingeschmolzen und zu neuen, leichteren Münzen verarbeitet.
Immer noch ungelöste Rätsel
Während der berühmte-berüchtigte Goldschatz von Trier inzwischen vollständig katalogisiert ist und zu den großen Attraktionen des Landesmuseums in Trier gilt, wird die eigentliche Geschichte hinter den Goldmünzen wohl immer geheim bleiben. Als gesichert gilt lediglich, dass die Goldmünzen keinem römischen Millionär gehörten, sondern von einem Verwalter verwahrt wurden. Der Numismatiker Karl-Josef Gilles erklärte gegenüber der Tageszeitung „Die Welt“, dass sich zur Zeit der Prägung eines Teils des Münzschatzes gerade eine Pest durch das römische Reich fraß.
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Foto: GDKE-Rheinisches Landesmuseum Trier, Thomas Zühmer.[/caption]
Was wurde aus dem Hüter der Münzen?
Möglicherweise ist der Hüter der Münzen selbst auch Opfer dieser Pest geworden? Oder musste er im Zuge des Krieges zwischen Kaiser Septimius Severus und Gegenkaiser Clodius Albinus – dieser tobte kurze Zeit später – flüchten? Dieses Mysterium wird wohl nie mit letzter Gewissheit aufgeklärt werden. Ebenso wenig der Verbleib von rund 100 bis 200 weiteren Münzen, die bis heute nicht wiederaufgetaucht sind. Doch der Goldschatz von Trier ist derart bedeutend, dass er wohl noch in 500 Jahren ausgestellt werde, wie das Museum anlässlich des 25. Jubiläums des Fundes im Jahr 2018 deutlich machte.
Titelfoto: Foto: GDKE-Rheinisches Landesmuseum Trier, Thomas Zühmer
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dem Bericht zufolge für Händler in Schweden unrentabel werden, Bargeldzahlungen entgegen zu nehmen. Der Tod der
Krona kommt also schneller als gedacht. Bisher war die schwedische Reichsbank noch davon ausgegangen, dass spätestens 2030 Schluss ist mit dem Geklimper und Geraschel in schwedischen Geldbörsen.
Digitale Krone als sichere Alternative
Zwar handelt es sich bei dem 24. März 2023 lediglich um ein fiktives Datum, das aufgrund hypothetischer Annahmen festgelegt wurde – und womöglich spielte dabei auch der Wunsch nach einer möglichst breiten Öffentlichkeitswirkung eine Rolle – doch die Schritte in Richtung einer bargeldlosen schwedischen Gesellschaft sind kaum zu übersehen. Sogar auf Flohmärkten und in der Kirche werden Kleinstbeträge mit Kreditkarte oder Smartphone-Apps bezahlt. Zudem weigern sich immer mehr Einrichtungen, Bargeld überhaupt anzunehmen. Um den privaten Bezahldiensten entgegen treten zu können, arbeitet die Reichsbank bereits seit 2016 am Pilotprojekt
E-Krone – zinslos und wertbasiert. Damit soll zugleich eine staatliche Digital-Alternative zum Bargeld geschaffen werden.
Münztradition endete bereits 2011
Das wohl deutlichste Zeichen für den schleichenden Abschied von der schwedischen Krona als Münzgeld liegt bereits einige Jahre zurück: Im Jahr 2002 kam es zum Verkauf der schwedischen Prägestätte („Myntverket“) an die Mitbewerber aus Finnland. Im Jahr 2008 wurde die Produktion der schwedischen Münzen dann von der „Rahapaja Oy“ aus Finnland übernommen. Dieses Verfahren gilt bis heute. Im Jahr 2011 wurden die Myntverket-Tore schließlich für immer geschlossen.
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Die Königliche Münzprägestätte Stockholm 2009[/caption]
Prägestätten kämpfen ums Überleben
Das Schicksal der schwedischen Münzfabrik, die über mehrere Jahrhunderte hinweg die Währung ihres eigenen Landes herstellte, ist allerdings kein Einzelfall in Europa. Im Jahr 2017 schreckte die königlich-privilegierte Prägestätte Belgiens mit der Nachricht auf, wonach schon 2018 die letzte Münze in Brüssel geprägt werden sollte. Betroffen von der Schließung war unter anderem der renommierte Graveur Luc Luycx, der seinerzeit die Bildseite der Euromünzen geschaffen hatte. Weil die Prägestätte defizitär war, hatte die Regierung des Königreichs bereits seit 2010 entsprechende Pläne verfolgt. Inzwischen werden die belgischen Umlaufmünzen bei den
Nachbarn in den Niederlanden hergestellt. Eine Entscheidung, die nicht wirklich überraschend kam, gehört doch die Prägestätte in Utrecht der belgischen Heylen-Unternehmensgruppe.
Deutschlands Prägestätten vorerst sicher
Mit den prominenten Beispielen aus Schweden und Belgien haben kritischen Zeitgenossen, die ohnehin eine Bargeld-Abschaffung befürchten, reichlich Gesprächsstoff. Allerdings halten sich die übrigen Münzfabriken in Europa bislang recht stabil am Markt. Zwar kommt es immer wieder zu Diskussionen, ob Deutschland tatsächlich fünf Prägestätten benötigt, doch dass einer der Prägebuchstaben A, D, F, G oder J aus dem Kanon der Münzzeichen gestrichen wird, ist eher unwahrscheinlich. Stattdessen treten die Prägestätten der einzelnen Staaten noch stärker in Konkurrenz zueinander. Auch in Deutschland buhlen die fünf Fabriken in Berlin, München, Stuttgart, Karlsruhe und Hamburg um private Prägeaufträge.
Großbritannien glänzt mit Einfallsreichtum
Dass Prägestätten trotz der Abschaffung kleiner Umlaufmünzen eine Zukunft haben können, zeigen diverse Anbieter in Europa. Man denke nur an die
Royal Mint aus Großbritannien, die seit Jahrzehnten dutzende Staaten aus aller Welt zu ihren Kunden zählt und Münzen mit exotischen Motiven und Nennwerten am laufenden Band produziert. Selbstbewusst gilt hier auch der Slogan
Established for tomorrow. Und die traditionsreiche Prägestätte hat vor wenigen Jahren eine weitere Innovation vorgestellt, die deutlich macht, dass man im kleinen Örtchen Llantrisant in Wales nicht an ein baldiges Ende der Münzproduktion denkt: Mit der
Royal Mint Experience wurde eine Erlebnisausstellung samt Prägestätten-Besichtigung geschaffen, die sich zu einem Publikumsmagneten entwickelt hat. Mit diesem Schritt, der eine logistische Meisterleistung und zusätzliche Sicherheitsvorkehrungen erforderlich machte, möchten die Briten ihren Bürgern und Gästen aus aller Welt einen Einblick in die hochspezialisierte Herstellung von Bargeld geben und für Transparenz sorgen.
Kein flächendeckendes Prägestätten-Sterben
Von einem flächendeckenden Sterben der Prägestätten kann also keine Rede sein. Zumal es bei den Beispielen aus Schweden und Belgien durchaus ökonomisch nachvollziehbare Erklärungen gibt. Die grenzüberschreitende Zusammenarbeit bei der Münzprägung ist kein neues Phänomen. So zeichnet die
Suomen Rahapaja aus Finnland beispielsweise für die Prägung von Euromünzen aus Estland, Griechenland, Luxemburg, Slowenien, Zypern und Irland verantwortlich. Und einige Länder in Europa kommen seit Jahrzehnten komplett ohne nationale Münzfabrik aus. So hat
das kleine Island, dem wir erst kürzlich einen Besuch abgestattet haben, beispielsweise seine Umlaufmünzen bei der britischen Royal Mint sowie der Royal Canadian Mint in Kanada herstellen lassen.
Private Konkurrenz und neue Geschäftsfelder
Die verbliebenen Münzfabriken müssen sich allerdings verstärkt der Frage stellen, womit sie künftig ihr Geld verdienen wollen, wenn immer mehr Länder auf Münzen verzichten. Darüber hinaus schläft die Konkurrenz nicht. Private Prägestätten wie die „Pobjoy Mint“ aus Großbritannien oder die „Germania Mint“ aus Polen erobern sich erfolgreich einen Markt. Neue Geschäftsfelder müssen erschlossen werden. Wie das aussehen könnte, machen die Kollegen der Banknotenfabriken vor. So erfreut sich beispielsweise die französische Wertpapierdruckerei Oberthur seit einigen Jahren eines zunehmenden Auftragsvolumens für
die europaweit beliebten „Null-Euro“-Souvenirbanknoten. Vielleicht schauen sich die Münzprägestätten dieses Geschäftsmodell ja ab und prägen demnächst eine Null-Euro-Münze?
Bildquelle: Kungliga Myntet i Stockholm, Kungsholmen – Wikimedia Commons, Holger.Ellgaard (CC BY-SA 3.0)" rel="gallery" href="https://blog.mdm.de/?p=4928">
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Royal Canadian Mint oder der
Perth Mint in Australien.
Gold statt Gelb in der Perth Mint

20 Sprachen, 60 Länder, 33 Emmy Awards, 32 Jahre auf Sendung – es war nur eine Frage der Zeit, bis die Popkultur-Helden der Zeichentrickserie
„The Simpsons“ auch ihre eigenen Münzen bekommen. Waren es seit Jahresbeginn 2019
reine oder teilkolorierte Silberunzen aus der Perth Mint, die dank einer Lizenz des US-Fernsehsenders Fox die gelben Trickfiguren erstmals auf numismatischen Boden holten, geht es nun mit einer Goldmünzen-Serie weiter. Die erste Feingold-Ausgabe der Reihe zeigt Familienoberhaupt „Homer Simpson“. In Sachen Design hat Australiens älteste Prägestätte auf das bekannte Motiv der Silberunze zurückgegriffen. Homer darf sich also auch auf der neuen Münze mit seinem legendären „D’OH“-Ausruf ärgern. Der gehört schließlich genauso zu der gelben Ikone, wie sein geliebtes Duff-Beer oder ein Zuckerguss-Streusel-Donut – die Abbildung des Letzteren ist also nur logisch. Auf der Wertseite zeigt die 100-Dollar-Münze neben numismatischen Angaben wie Nominal und Ausgabejahr klassisch das Porträt von Queen Elizabeth II.
[accordion title="Numismatische Daten" close="1"]Auflage: 500
Ausgabejahr: 2020
Ausgabeland: Tuvalu
Prägestätte: Perth Mint, Australien
Material: Feingold (999,9/1000)
Nominal/Währung: 100 Dollar
Maße: 32,60 mm
Gewicht: 1 Unze (31,11 g)[/accordion]
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Hologramm erweckt Gold Maple Leaf zum Leben

Zweifelsohne: Wenn es um technische Innovationen, besondere Prägematerialien oder
ausgeklügelte Sicherheitssysteme geht, ist die Royal Canadian Mint einer der – vielleicht sogar der – Vorreiter weltweit. Mit der Ausgabe ihrer Goldmünzen stellen sich die Kanadier von jeher einer Prestigefrage. Schon das erste
Maple Leaf – das geprägte Abbild von Kanadas berühmtem Ahornblatt – vor 40 Jahren brachte all das auf den Punkt, war es doch die erste 24-Karat-Goldanlagemünze (999/1000) überhaupt. Diese Feinheit wurde schon 1982 auf 99,99 und anschließend, im Jahr 2007, sogar auf 99,999 Prozent Goldanteil gesteigert. Hier spricht man zurecht von purem Gold. Sollte nun ebenfalls eine Besonderheit in den Ausgabekalender: ein vierteiliges
Gold-Set mit Hologramm-Effekt. Diese Regenbogenfarbigkeit kommt durch die Prägequalität Reverse Proof doppelt gut zur Geltung – hier befindet sich das Hochglanz-Motiv nämlich auf mattem Hintergrund.
[accordion title="Numismatische Daten" close="1"] Auflage: 500
Ausgabejahr: 2020
Ausgabeland: Kanada
Material: Feingold (999,99/1000)
Prägequalität: Reverse Proof
Prägestätte: Royal Canadian Mint
Nominal: 1 bis 50 Kanadische Dollar
Maße: 14,1 mm | 16 mm | 20 mm | 30 mm
Gewicht: 1/20 Unze | 1/10 Unze | 1/4 Unze | 1 Unze[/accordion]
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O Canada: Maple-Leaf-Set mit Swarovski-Kristall

Auch ihr 2020er
Silbermünzen-Set hat die Royal Canadian Mint ganz speziell gestaltet: Zum 40. Jahrestag der Ernennung von „O Canada“ zur kanadischen Nationalhymne, wird die 1-Unzen-Münze des Fünfer-Satz Maple Leafs mit einem rubinroten Swarovski-Kristall versehen, die Ahornblätter sind in gleichem Farbton abgebildet. Um der Hymne selbst, die erst durch den „National Anthem Act“ vom 1. Juli 1980 ihren Status erhielt, gerecht zu werden, weist das 1-Unzen-Stück noch eine weitere Besonderheit gegenüber den anderen Stückelungen auf: Ein kurzes Notenband zeigt die ersten Töne der Melodie. Das Jubiläumsdatum im Münzrand hingegen enthalten alle fünf Gewichte des Sets.
[accordion title=" Numismatische Daten" close="1"]Motiv: Maple Leaf
Auflage: 3.000
Ausgabejahr: 2020
Ausgabeland: Kanada
Material: Feinsilber (999,9/1000)
Prägequalität: Reverse Proof
Währung: Kanadische Dollar
Maße: 38 mm | 34 mm | 27 mm | 20 mm | 16 mm
Gewicht: 1/20 | 1/10 | 1/4 | 1/2 | 1 Unze[/accordion]
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Nächste Weltneuheit aus Kanada: Multifaceted Animals
[caption id="attachment_4941" align="alignnone" width="459"]

Tierköpfe schauen uns von 6-mm-Relief entgegen (Bild: Royal Canadian Mint)[/caption]
Kanada zum Dritten: Mit der Ausgabe „Wolf“ eröffnete man im August die neue Silberunzen-Serie
„Multifaceted Animal Head“, vor wenigen Tagen erschien die zweite Münze „Grizzly Bär“. Abermals ein innovativer Coup der Royal Canadian Mint – bisher hat noch keine Prägestätte Münzen mit derart ausgestaltetem Relief (sechs Millimeter) verausgabt. Damit kommen die Münzen der Serie auf ziemlich genau die gleiche Höhe wie fünf übliche Silberunzen im Stapel, wie ein Vergleichsfoto im Blog der Prägestätte zeigt. Entsprechend schnell war die erste 25-Dollar-Feinsilber-Münze ausverkauft. Die Wildtier-Motive stammen vom Künstler Claude Thivierge, der die Köpfe aus jeweils 435 unterschiedlich großen Polygonen schuf. Dadurch entsteht eine Optik, die den Betrachter glauben lässt, er sei in einem diamantbesetzten Spiegelkabinett unterwegs. Mit dem Motiv Luchs wird die Serie im Dezember komplettiert. In einem kurzen
Youtube-Clip geben die Kanadier Einblick in die Prägung der Weltneuheit.
[caption id="attachment_4949" align="alignnone" width="1000"]

In ihrem Blog macht die RCM den direkten Höhenvergleich (Bild: Royal Canadian Mint)[/caption]
Nicht nur für Comic-Fans interessant

Die Nachricht, dass
Comic-Held Asterix eine eigene 2-Euro-Münze bekommt, kam weit über die französische Grenze hinaus enorm gut an. Mit passenden
Gold- und Silbermünzen hat die Monnaie de Paris inzwischen nachgelegt. Hier kommen neben dem berühmtesten aller Gallier (100-Euro-Goldmünze) auch sein Kumpel Obelix (50-Euro-Goldmünze) und dessen Hund Idefix (10-Euro-Silbermünze) zu numismatischen Ehren. Dabei ist jede Vorderseite eine kleine Zeitreise durch die zeichnerische Entwicklung der jeweiligen Figur, ergänzt um zahlreiche Sprechblasen, die an den Ursprung als Helden aus dem Comic-Heft erinnern. Rückseitig sind alle drei Ausgaben identisch: In einem ebenfalls cartoonhaft gestalteten Knall scheint Asterix förmlich aus der Münze zu springen.
[accordion title="Numismatische Daten Goldmünze „Asterix“" close="1"] Auflage: 500
Ausgabejahr: 2019
Ausgabeland: Frankreich
Material: Gold (999/1000)
Prägequalität: Polierte Platte (PP)
Prägestätte: Monnaie de Paris
Nominal: 100 Euro
Währung: Euro
Maße: 31,00 mm
Gewicht: 15,55 g [/accordion]
[accordion title="Numismatische Daten Goldmünze „Obelix“" close="1"] Auflage: 500
Ausgabejahr: 2019
Ausgabeland: Frankreich
Material: Gold (999/1000)
Prägequalität: Polierte Platte (PP)
Prägestätte: Monnaie de Paris
Nominal: 50 Euro
Währung: Euro
Maße: 22,00 mm
Gewicht: 7,78 g [/accordion]
[accordion title="Numismatische Daten Silbermünze „Idefix“" close="1"] Auflage: 3.000
Ausgabejahr: 2019
Ausgabeland: Frankreich
Material: Silber (900/1000)
Prägequalität: Polierte Platte (PP)
Prägestätte: Monnaie de Paris
Nominal: 10 Euro
Währung: Euro
Maße: 37,00 mm
Gewicht: 22,20 g [/accordion]
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Letzter leuchtender Tiertaler aus Österreich

Seit 2016 verausgabt die Münze Österreich
3-Euro-Gedenkmünzen mit Tiermotiven. Mit dem Motiv „Flusskrebs“ ist die 12. und zugleich letzte Ausgabe der Serie
„Tier-Taler“ erschienen. Wie schon sämtliche Vorgänger, war die Ausgabe zügig ausverkauft. Übrigens machte die Serie nicht nur durch ihr ungewöhnliches Nominal auf sich aufmerksam, sondern auch durch die Gestaltung der Prägungen. Was bei Tageslicht nach einer normalen teilkolorierten Kupfer-Nickel-Münze aussieht, beginnt in der Dunkelheit zu leuchten. Zumindest an den fluoreszierenden Umrissen, wenn die Münze vorher mittels Lichts aufgeladen wurde. Das gleiche Prinzip kennt man etwa von Ziffernblatt und Zeigern eines Weckers. Mit dem Flusskrebs als Motiv hat die Serie den denkbar besten Abschluss erwischt – der ist nämlich nicht nur dämmerungs- und nachtaktiv, sondern auch „Fisch des Jahres 2019“.
[accordion title="Numismatische Daten" close="1"] Auflage: 50.000
Ausgabejahr: 2019
Ausgabeland: Österreich
Material: Kupfer/Nickel
Prägequalität/Erhaltung: Stempelglanz
Nominal/Währung: 3 Euro
Maße: 34,00 mm
Gewicht: 16,00 g[/accordion]
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Dinosaurier mit Superlativ als Nachfolger
[caption id="attachment_4946" align="alignnone" width="528"]

Bild: Münze Österreich[/caption]
Die gestalterisch identische Nachfolgeserie steht schon in den Startlöchern: Am 6. November 2019 kommt der erste
„Dino-Taler“ der Serie „Super Saurier“, der Spinosaurus Aegyptiacus. Auf den größten Fleischfresser folgen bis zum dritten Quartal 2022 elf weitere Dinosaurier mit elf paläontologischen Superlativen vom härtesten Panzer bis zu den schärfsten Krallen u.v.m., wobei die Auflage im Gegensatz zu den Tier-Talern auf 65.000 Stücke erhöht wurde.
[accordion title="Numismatische Daten" close="1"] Auflage: 65.000
Ausgabejahr: 2019-2022
Ausgabeland: Österreich
Material: Kupfer/Nickel
Nominal/Währung: 3 Euro
Maße: 34,00 mm
Gewicht: 16,00 g[/accordion]" rel="gallery" href="https://blog.mdm.de/?p=4931">
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Nachfolger für die „UNESCO“-Welterbeserie bekanntgegeben
Mit der kürzlich verausgabten 100-Euro-Goldmünze „UNESCO Welterbe – Dom zu Speyer“ endete das beliebte deutsche Münzprogramm nach 16 Münzen. Die Nachfolge war bisher unklar. Jetzt lüftete das Bundesfinanzministerium das Geheimnis um die Fortsetzung des Nominals.
Natur und (Musik-)Kultur werden auf den deutschen Goldmünzenserien zu 50 und 20 Euro bereits thematisiert. Wie aber geht es ab 2020 mit den deutschen 100-Euro-Goldmünzen weiter? Weitere Welterbestätten? Ganz andere Motive? Bisher gab es für Sammler des beliebten Programms noch Fragezeichen. Bettina Hagedorn, Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister der Finanzen, nutzte die feierliche Vorstellung der letzten Unesco-Münze und setzte das sehnlichst erwartete Ausrufezeichen: Von 2020 bis 2022 wird die dreiteilige 100-Euro-Goldmünzenserie „Säulen der Demokratie – Einigkeit und Recht und Freiheit" realisiert.
Kurzes Programm auch für 100-Euro-Goldmünzen
Nachdem in der Vergangenheit eher auf lange Serien gesetzt wurde – neben den 100-Euro-Goldmünzen bilden die jährlichen 2-Euro-Gedenkmünzen noch bis 2022 die deutschen Bundesländer ab – liegt inzwischen in der Kürze die Würze. Schon die beliebten 5-Euro-Münzen mit Polymerring („Klimazonen der Erde“) sind auf fünf Ausgaben limitiert, zum 10-Euro-Bruder „Luft bewegt“ wird es insgesamt drei Münzen geben. Nun bekommen auch die 100-Euro-Goldmünzen ihren Dreiteiler. Jede der geplanten Ausgaben stellt eine unserer demokratischen Säulen ins Zentrum: „Einigkeit“, „Recht“ und „Freiheit“. Die Erstausgabe „Einigkeit“ kommt, mit dem traditionellen Ausgabezeitpunkt Anfang Oktober auch thematisch perfekt terminiert, nächstes Jahr passend zum 30. Jahrestag der Deutschen Einheit. Das diesjährige Mauerfall-Jubiläum hingegen, bekam kürzlich seine eigene 2-Euro-Münze.
Gelebte Werte geprägt
Wer 2022 alle drei goldenen Halbunzen der Serie nebeneinander legt, kommt damit auch auf das numismatische Abbild der deutschen Nationalhymne. „Diese Worte", wird die Staatssekretärin auf der Seite des
Deutschen Münzen Magazins zitiert, „stehen nicht nur für abstrakte Ideen, sondern für gelebte Werte unserer Gesellschaft, die wir bewahren und beschützen müssen“. Niedergeschrieben hat sie der Dichter Hoffmann von Fallersleben schon vor fast 200 Jahren. Bekanntermaßen entstammt die deutsche Nationalhymne der dritten Strophe seines Gedichts „Das Lied der Deutschen“.
Erstes Motiv vielleicht schon bald bekannt
Wie genau diese abstrakten Themen abgebildet werden, ist noch nicht bekannt. Wie bei allen deutschen Münzen, wird darüber in einem Künstlerwettbewerb entschieden. Dort wählt eine fach- und sachkundige Jury jeweils ihre drei Favoriten aus den eingereichten Entwürfen und gibt diese als Empfehlung an das Bundeskabinett. Die eingereichten Münzdesigns stellen wir,
wie auch schon bei der 2019er Münze, hier im Blog vor. Dem Deutschen Münzen Magazin zufolge könne man zu Beginn des kommenden Jahres mit einer offiziellen Bekanntgabe des ersten Motivs rechnen. Vielleicht gibt es dann sogar schon das komplette Motiv-Trio.
100-Euro-Goldmünzen: Spezifikationen bleiben
Wer unabhängig von den Motiven vor allem ein Fan der Spezifikation ist, wird auch von den zukünftigen 100-Euro-Goldmünuzen nicht enttäuscht. Auch die „Säulen der Demokratie“ werden als 28-Millimeter-Halbunzen mit Riffelrand und einem Feingewicht von 15,5 Gramm aus Feingold (999,9/1000) geprägt. An der Herstellung der Stempelglanz-Münzen werden nach wie vor alle fünf deutschen Prägestätten – Berlin (A), München (D), Karlsruhe (G), Stuttgart (F) und Hamburg (J) – zu gleichen Teilen mitwirken.
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Künstlerin der Goldmünze im Titelbild: Agatha Kill, Köln („UNESCO Weltkulturerbestadt – Quedlinburg“, 2003)" rel="gallery" href="https://blog.mdm.de/?p=4987">
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Royal Canadian Mint.
Pulsierender Maple Leaf
Schon in der Oktober-Ausgabe unserer Reihe kamen wir an zwei besonderen Variationen des berühmtesten Ahornblatts der Welt nicht vorbei. Nach Hologramm-Effekt und Swarovski-Kristallveredelung gibt es nun erneut eine Spezialausgabe: der pulsierende Maple Leaf. Die neue Technologie der 2-Unzen-Silbermünze ist das Produkt einer Kooperation mit der Universität Ottawa. Beim Kippen der Münze scheint sich das Ahornblatt zu dehnen und zusammenzuziehen. So entsteht der Eindruck, es sei in Bewegung, also pulsierend. Erzeugt wird dieser dynamische optische Effekt mittels klitzekleiner Spiegel, die auf die Prägestempel graviert werden.
[caption id="attachment_5163" align="alignnone" width="391"]

Bildquelle: Royal Canadian Mint[/caption]
[accordion title="Numismatische Daten" close="1"]Auflage: 3.000 Exemplare
Ausgabejahr: 2020
Ausgabeland: Kanada
Prägestätte: Royal Canadian Mint, Kanada
Material: Feinsilber (999,9/1000)
Nominal/Währung: 10 Kanadische Dollar
Maße: 50,00 mm
Gewicht: 2 Unzen[/accordion]
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2-Euro Münzen aus Deutschland und Frankreich zum Thema 30 Jahre Mauerfall
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Quelle: Monnaie de Paris, Künstler Bildseite 2-Euro-Münze 2019: Künstlerinitiative East Side Gallery e.V. für Schamil Gimajev[/caption]
Der 30. Jahrestag des Mauerfalls ist numismatisch auch über die Ländergrenzen hinaus ein gefragtes Thema. Dabei hat sich vor allem die Monnaie de Paris aus Frankreich mit interessanten Ausgaben hervorgetan. Große Aufmerksamkeit erhielt vor allem eine schlichte Kupfer-Nickel-Münze zum Jubiläum. Bis auf geringe Abweichungen
entschieden sich Deutschland und Frankreich für eine motivgleiche 2-Euro-Gedenkmünze.
[accordion title="Numismatische Daten" close="1"]Ausgabejahr: 2019
Ausgabeland: Bundesrepublik Deutschland/Frankreich
Material: Kupfer/Nickel
Nominal/Währung: 2 Euro
Maße: 25,75 mm
Gewicht: 8,5 g[/accordion]
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Münze in Federform: Adlerfeder
3.000 Federn, zum Beispiel die eines Adlers, können eigentlich nicht so viel wiegen. Wenn sie aus der Royal Canadian Mint kommen, bringen sie jedoch schnell mehr als 93 Kilogramm auf die Waage. Inspiriert von den Federn eines Adlers, brachte die Prägestätte eine Feinsilbermünze zu einer Unze heraus, die exakt jene Form aufweist – von den Rillen am Rand bis zum gravierten Federschaft in der Mitte. Dabei soll die Feder-Münze als besondere Hommage an den Adler als Kulturikone der indigenen Völker Kanadas verstanden werden, die Stärke, Friede, Weisheit und Ehre symbolisiert. Spirituell gelten die Flügelfedern des Adlers als Götterboten für Gedanken und Gebete an die Geisterwelt. Wie so häufig, liegen weitere Besonderheiten auch bei dieser Silberunze mit Gravur und Relief im Detail. Neben der Feder selbst, genießt auch das Adlerauge eine hohe Symbolkraft. So zeigt die Wertseite der Münze den Adler im Nordwestküsten-Formline-Stil – mit dem Auge, das auf seine scharfe Sicht und Intelligenz hinweisen soll.
[caption id="attachment_5165" align="alignnone" width="390"]

Bildquelle: Royal Canadian Mint[/caption]
[accordion title="Numismatische Daten" close="1"]Auflage: 3.000 Exemplare
Ausgabejahr: 2019
Ausgabeland: Kanada
Prägestätte: Royal Canadian Mint, Kanada
Material: Feinsilber (999,9/1000)
Nominal/Währung: 20 Kanadische Dollar
Maße: 16,83 mm x 59,95 mm
Gewicht: 1 Unze[/accordion]
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Silbermünze „Eistaucher“ – Erstausgabe der neuen Serie Real Shapes:
[caption id="attachment_5166" align="alignnone" width="390"]

Bildquelle: Royal Canadian Mint[/caption]
Kanada zum Dritten! Mit dem „Eistaucher“ eröffnet die Royal Canadian Mint ihre neue sechsteilige Serie „Real Shapes“. Der Vogel aus der Gattung der Seetaucher ist ein guter Bekannter der Prägestätte: Liebevoll „Loonie“ genannt, ziert der „Common Loon“ seit 1987 die kanadischen 1-Dollar-Münzen und löste seinerzeit die Banknote dieses Nominals ab. Genau das ist das Ziel der Real-Shapes-Münzen: Sie soll eine neue Sicht auf das Design der kanadischen Umlaufmünzen erzeugen. Die zweite Münze der Real-Shapes-Serie bringt Emanuel Hahns Karibu-Porträt des 25-Cent-Stücks in Form. Übrigens ist das Rentier ein echter Oldie: Hahns Design stammt bereits aus dem Jahr 1937.

[accordion title="Numismatische Daten" close="1"]Auflage: 1.200 Exemplare
Ausgabejahr: 2020
Ausgabeland: Kanada
Prägestätte: Royal Canadian Mint, Kanada
Prägequalität/Erhaltung: Polierte Platte
Material: Feinsilber (999,9/1000) mit 24-Karat-Vergoldung
Nominal/Währung: 50 Kanadische Dollar
Gewicht: 100,0 g[/accordion]
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Dreifarbige Gold- und Silbermünzen feiern den Eiffelturm
[caption id="attachment_5168" align="alignnone" width="391"]

Bildquelle: Monnaie de Paris[/caption]
Schon seit 2016 bringt die Münzserie „Schätze von Paris“ halbjährlich die schönsten Gebäude der französischen Hauptstadt zu Metall. In diesem Jahr ist der Eiffelturm dran. Nicht ohne Grund: 2019 jährt sich die Fertigstellung von Paris‘ Wahrzeichen Nummer eins zum 130. Mal. Deshalb heben die Gold- und Silberprägungen aus der
Monnaie de Paris ihre Stadt der Lichter mit dem "Eiffelturm bei Nacht" besonders hervor – zum Einsatz kommen neben Gold und Silber auch schwarzes und weißes Rhodium. So soll die Strahlkraft des meistbesuchten Denkmals der Welt – immerhin mehr als sieben Millionen Besucher jährlich – möglichst realistisch abgebildet werden. Im Original sorgen 20.000 kleine Lampen für das Blinkkonzert nach Einbruch der Dunkelheit – fünf Minuten zu jeder vollen Stunde bis 1 Uhr nachts. Ihre Rückseite – eine moderne Abbildung der zentralen Arrondissements der Stadt plus Ausgabejahr, Nennwert und Serientitel – teilen sich die Münzen mit den anderen Motiven der „Trésors de Paris“-Reihe.
[caption id="attachment_5169" align="alignnone" width="234"]

Bildquelle: Monnaie de Paris[/caption]
[accordion title="Numismatische Daten Silbermünze" close="1"]Auflage: 3.000 Exemplare
Ausgabejahr: 2019
Ausgabeland: Frankreich
Prägestätte: Monnaie de Paris, Frankreich
Material: Silber (900/1000), Veredelung mit Gold und schwarzem Rhodium
Prägequalität/Erhaltung: Polierte Platte (PP)
Nominal/Währung: 10 Euro
Maße: 37,0 mm
Gewicht: 22,2 g [/accordion]
[accordion title="Numismatische Daten Goldmünze" close="1"]Auflage: 500 Exemplare
Ausgabejahr: 2019
Ausgabeland: Frankreich
Prägestätte: Monnaie de Paris, Frankreich
Material: Gold (900/1000), Veredelung mit schwarzem und weißem Rhodium
Prägequalität/Erhaltung: Polierte Platte (PP)
Nominal/Währung: 200 Euro
Maße: 37,00 mm
Gewicht: 31,1 g [/accordion]
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als Großmutter Europas. Zeitlebens gab sie allerdings auch eine bedauernswerte Gestalt ab: Nach dem Tod ihres geliebten Gatten Albert ließ sie sich ganze vierzig Jahre lang – bis zu ihrem eigenen Tod im Jahr 1901 – mit leerem Blick und Witwenschleier ablichten, mied die Öffentlichkeit.
Womöglich würde kaum jemand auf den ersten Blick Queen Victoria auf der silbernen Gothic-Crown-Münze wiedererkennen. Geprägt wurde die Gothic Crown bereits 1847. Von der
heimischen Royal Mint wurde sie wenig bescheiden als „eine der schönsten und seltensten Münzen der Welt“ bezeichnet. In Fachkreisen gilt die Gothic Crown als numismatische Legende. Ihr Name geht auf die charakteristische Gestaltung dieser besonderen Crown-Münze zurück. Denn die junge Königin Victoria ist im mittelalterlichen Stil dargestellt, der sich damals in Großbritannien großer Beliebtheit erfreute. Die Königin blickt nach links. Dabei trägt sie eine reich verzierte Krone. Der Münzrand besteht aus dutzenden kleinen Kleeblättern und wird von der Spitze der Krone berührt.
Kleid mit Rosen, Disteln und Kleeblättern
Für die Inschrift wurde eine typisch mittelalterliche, gotische Schriftart gewählt. So, wie sie im Mittelalter und der Renaissance im europäischen Buchdruck zum Standard wurde und beispielsweise in den prächtigen Inkunabeln der damaligen Zeit oder in den Werken des deutschen Grafikers Albrecht Dürer zu finden ist. Zudem wurden viele öffentliche Gebäude, die während der Herrschaft Queen Victorias eröffnet wurden, mit gotischen Inschriften verziert – eine bewusste Rückbesinnung auf etablierte Werte in einer Zeit, in der durch die Industrialisierung bei der Herstellung von Möbeln, Büchern und anderen Gütern kaum noch Zeit war für feine Verschnörkelungen.
Auch die Königin wurde für das Münzbild typisch gotisch in Szene gesetzt. So trägt sie auf der Gothic-Crown-Münze ein besticktes, mit Rosen geschmücktes Kleid. Offensichtlich eine Reminiszenz an das englische Mutterland. Außerdem sind Disteln (als Symbol für Schottland) und Kleeblätter (für Irland) zu sehen. Ihre Haare sind zu einem Zopf geflochten, der kunstvoll um das Ohr gelegt ist und in der Krone verschwindet.
1847 eine Innovation: Königin mit Krone
Zum Zeitpunkt ihrer Erstausgabe war die Münze in mehrerlei Hinsicht eine Sensation. So hatte sich seit Karl II. (1630-1685) kein britischer Monarch mehr mit einer Krone auf Münzen abbilden lassen. Sein Vater zog es vor, sich mit einem Eichenkranz auf dem Kopf als Herrscher zu erkennen zu geben und die meisten Nachfolger taten es ihm gleich, um die Verbindung des Königs zum Volk in einer konstitutionellen Monarchie deutlich zu machen. Doch William Wyon, damaliger Chefgraveur der Royal Mint, setzte der Königin auch auf den Münzen nicht nur sprichwörtlich die Krone auf. Immerhin war Großbritannien in der Mitte des 19. Jahrhunderts eine Seemacht, während andere Staaten in Europa sich zeitgleich ihren Platz an der Sonne sichern wollten. Man könnte die Botschaft also auch folgendermaßen verstehen: Victoria ist der Herr – oder in diesem Fall die Herrin – im Hause Europa.
Gothic Crown: „verletzlich und diskret erotisiert“
Keine Frage, auch das Geschlecht spielt bei der Bewertung der britischen „Crown“-Münze, die von vielen Numismatikern als schönste Münze der Menschheitsgeschichte angesehen wird, eine Rolle. In der Tat dürfte es schwerfallen, eine vergleichbare Münze aus dem 19. Jahrhundert zu finden, die eine Frau in derart natürlicher Schönheit abbildet. „Wenn das Wort 'Schönheit' heute auf eine Münze angewendet wird, vermutet man auch, dass das Geschlecht des dargestellten Monarchen ein Faktor sein könnte“, mutmaßte beispielsweise der britische Numismatiker James Booth in einem Aufsatz für den Blog des britischen Auktionshauses „Baldwins“. Dabei beschreibt er die Darstellung der Königin auf der Münze folgendermaßen: „Victoria mit ihren halboffenen Lippen ist verletzlich und sehr diskret erotisiert.“
Schlussendlich trafen die Graveure mit der Rückbesinnung auf mittelalterliche Gestaltungselemente den Zeitgeist, der im früheren 19. Jahrhundert in Großbritannien herrschte. Damit hatte die Romantik den Neoklassizismus und dessen aufklärerische Symbolik zurückgedrängt.
Rätsel um geringe Auflage
Es gibt also viele gute Gründe für die hohe Bedeutung, die der Gothic Crown in der Rückschau beigemessen wird. Vor diesem Hintergrund ist es allerdings erstaunlich, dass im Jahr 1847 nur 8.000 Stück geprägt wurden. Was genau mit den Crown-Münzen geschah, ist nicht klar. Günther Schön und Helmut Kahnt, Autoren des „Weltmünzkatalog 19. Jahrhundert“, vermuten, dass sie nie in Umlauf gekommen sind. Laut Howard W. A. Linecar („British Coin Designs and Coin Designers“) sollten die 8.000 Exemplare ursprünglich von wenigen Londoner Banken in Umlauf gebracht werden. Tatsächlich wurden sie jedoch in Rekordzeit von Sammlern absorbiert – die wenigsten Münzen sind also in den Geldverkehr gelangt. Peter Seaby schreibt in "The Story of British Coinage":
„1846 bereitete William Wyon das Muster für ein neues Kronenstück vor. Darin ist die Königin mit einer gewölbten Krone und einem verzierten Gewand dargestellt. Die Königin war von dem Entwurf begeistert und im Jahr 1847 wurden 8.000 Stücke durch Banken ausgegeben. Möglicherweise wurden sie ursprünglich als Gedenkausgabe zum zehnten Jahrestag des Beitritts Victorias konzipiert. Es ist zweifelhaft, ob sie jemals für den Verkehr bestimmt waren, da ihre Herstellung in großen Mengen teuer gewesen wäre. Sie wurden mit größter Sorgfalt geprägt und viele, die ein Exemplar ergattert haben, haben diese gut geschützt, was anhand der Mengen deutlich wird, die immer noch im unverbreiteten Zustand gefunden werden."
Volksversion der Gothic Crown fiel durch
Weil es sich bei der Gothic Crown ohnehin um eine Münzgröße handelte, die die arbeitende Bevölkerung nur selten zu Gesicht bekam – immerhin hatte sie einen Gegenwert von fünf Schilling und wurde vor allem in den Krönungsjahren eines frisch gebackenen Monarchen geprägt – wurde mit dem gleichem Motiv ab 1851 eine Florin-Münze (sie entsprach zwei Schilling) geprägt, die bis 1887 in den meisten Jahrgängen eine hohe Millionenauflage erreichte. Kuriose Randnotiz: Für den ersten Florin-Jahrgang mit Queen Victoria im Jahr 1849 wurde das weit verbreitete „D.G.“ für „dei gratia“ (von Gottes Gnaden) weggelassen. Aus diesem Grund erfreute sich die Münze bei der Bevölkerung keiner großen Beliebtheit und wurde abschätzig als „Godless Florin“, also gottloser Florin, bezeichnet.
Vorsicht vor gefälschter Gothic Crown
Aber die junge Queen Victoria ist nicht nur das Objekt der Begierde für anspruchsvolle und zahlungskräftige Münzensammler, sie ruft auch Fälscher auf den Plan. Immer wieder tauchen Silbermünzen mit der Königin auf, die erstaunlich gut erhalten sind oder eine besonders ausdrucksstarke Patina aufweisen. Hier ist stets besondere Vorsicht geboten: Die meisten der 8.000 Originale sind stark abgenutzt. Nur wenige Exemplare sind unberührt erhalten. Immerhin ist die Gothic Crown wegen der vielen Details auf Avers und Revers durchaus eine harte Nuss für Fälscher. Häufig werden typische Charakteristika vergessen, beispielsweise die prägebedingte Erhöhung im unteren Bereich des Wappenschildes.
Bei Preisen im vier- bis fünfstelligen Bereich ist eine zeitgenössische Nachprägung der Gothic Crown für die meisten Sammler jedoch die einzige Möglichkeit, diese prächtige Münzlegende in ihre Sammlung aufzunehmen.
Fotos/Grafik, wenn nicht anders ausgewiesen:
Sebastian Wieschowski
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Bundesfinanzministerium nun gleich alle Motive der neuen 100-Euro-Goldmünzenserie.
Neue 100-Euro-Goldmünzen mit Prillwitz-Bildseiten
Im Münzwettbewerb zum Jahresende 2019 entschied sich die Jury für Bildseiten des Berliner Künstlers Bastian Prillwitz, der unter anderem auch für
das Motiv der 2018er 100-Euro-Goldmünzen verantwortlich zeichnete. Als symbolträchtige Motive für die titelgebenden Säulen der Demokratie stehen die Frankfurter Paulskirche (Einigkeit), das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe (Recht) sowie das Brandenburger Tor (Freiheit). Dabei ist die Bildsprache der drei 100-Euro-Goldmünzen geschlossen: relativ klassisch, detailreich, aber weitestgehend aufgeräumt.
Unverkennbarer Stil
Mit André Witting steckt hinter den einheitlichen Wertseiten ein Berliner Künstler, der zuletzt vor allem in Bezug auf
die deutschen Polymerring-Münzen auf sich aufmerksam machte, unter anderem mit der ebenfalls gemeinsamen Wertseite der 10-Euro-Münzen. Wer die Polymer-Zehner kennt, erkennt Wittings Stil auch in der neuen Serie der 100-Euro-Goldmünzen rund um die Grundfeste der deutschen Demokratie. Der Adler als Wappentier steht im Mittelpunkt, hat gleichzeitig reichlich Freiraum. Ergänzend enthält das Motiv der Wertseite den Schriftzug „BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND“, Wertziffer und Wertbezeichnung (100 Euro), das jeweilige Ausgabejahr (2020, 2021 oder 2022), die zwölf Europasterne sowie das Münzzeichen. Je nach Prägestätte also „A“ (Berlin), „D“ (München), „F“ (Stuttgart), „G“ (Karlsruhe) oder „J“ (Hamburg).
An der Spezifikation ändert sich nichts: Die Feingold-Halbunzen (999,9/1000) mit Riffelrand haben ein Feingewicht von 15,5 Gramm verteilt auf 28 Millimeter Durchmesser.
[button href="https://www.mdm.de/demokratie?wk=1862874&utm_medium=social&utm_source=mdmblog&campaign=socialmedia/blog/1862874" target="_blank" rel="noopener color="blue"]Ausgabe 2020 reservieren[/button]
Wie gefallen Ihnen die Motive? Wir freuen uns auf Ihre Meinung im Kommentarfeld!
Bildquelle: BVA
Fotograf: Hans-Joachim Wuthenow, Berlin;
Künstler (gilt für alle drei Ausgaben):
Bildseite: Bastian Prillwitz, Berlin
Wertseite: André Witting, Berlin" rel="gallery" href="https://blog.mdm.de/?p=5228">
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Krügerrand aus Südafrika, der
Maple Leaf aus Kanada oder
der Wiener Philharmoniker aus Österreich sind drei prominente Beispiele dafür.
Sovereign – älter als sein Jubiläum
Die historische Handelsmünze Sovereign wird bis heute von der "
Royal Mint" aus Großbritannien geprägt und blickt auf eine Geschichte zurück, die in der Welt der Münzen ihresgleichen sucht. Seit 1817 wird der Sovereign mit den aktuellen Abmessungen von 22,05 Millimetern (Durchmesser) und 1,52 Millimetern (Dicke) sowie einem Gewicht von 7,98 Gramm geprägt. Doch sein 200. Geburtstag, den die Royal Mint 2017 mit mehreren Sonderprägungen feierte, täuscht darüber hinweg, dass die Geschichte der Münze deutlich länger zurückreicht. Die Geburtsstunde lässt sich auf das Jahr 1489 zurückverfolgen, als erstmals ein britischer Monarch eine Goldmünze als "Sovereign" bezeichnete.
Numismatische Ahnengalerie
Seitdem wurden Nennwert und Gewicht mehrfach angepasst, auch die Gestaltung wandelte sich über die Jahrhunderte. So ist der Sovereign nicht nur ein faszinierendes Zeugnis der Numismatik, sondern auch eine Ahnengalerie der britischen Monarchie: Seit 1817 wurden ausnahmslos alle britischen Herrscher darauf abgebildet. Und auch in vorherigen Epochen war ein "Who is Who" der Monarchie auf den Goldmünzen zu sehen: Henry VII. als Begründer der Tudor-Monarchie gilt als der Erfinder der Münze. James I. machte 1603, dem Jahr seiner Thronbesteigung, mit einer Umbenennung des "Sovereign" in "Unite" seinen Herrschaftsanspruch als Vereiniger der schottischen und englischen Krone deutlich. Zwischenzeitlich wurde der Sovereign auch in den britischen Kronkolonien geprägt. Es gibt Exemplare aus Australien, Kanada, Südafrika und Indien.
Kontinuität zeigt Wirkung
Die heutige Beliebtheit des Sovereign lässt sich leicht erklären: Es gibt wohl kaum eine andere Münze, deren Entwicklung sich über eine so lange Zeit nachverfolgen lässt. Als Handelsmünze, die zwischenzeitlich in einem Großteil der Welt im täglichen Warenverkehr eingesetzt wurde, ist sie untrennbar mit dem Aufstieg Großbritanniens zu einer weltweiten Handelsmacht verbunden. Und dank der Kontinuität bei der Gestaltung des Sovereign ist die Goldmünze inzwischen wohl jedem Briten, egal ob Jung oder Alt, wohlbekannt: Auf der Rückseite ist der Heilige St. Georg im Kampf mit dem Drachen zu sehen.
Geprägtes Fotoalbum einer Jahrhundertmonarchin
Dieses Motiv des italienischen Graveurs Benedetto Pistrucci wird bis heute eingesetzt, gewandelt hat sich lediglich
das Bildnis des jeweiligen Monarchen. 1957 setzte die Produktion nach dem Zweiten Weltkrieg wieder ein. Und ganz nebenbei dokumentieren die seither geprägten Sovereigns auch das Leben einer Jahrhundertmonarchin: Das Bildnis von Elizabeth II. wurde seit 1957 insgesamt vier Mal angepasst, sodass auf den ersten Prägungen noch die junge Queen zu sehen ist.
Begehrtes Sammlerstück
Für Sammler ist der Sovereign deshalb auch aus gestalterischer Sicht hochspannend. Fünf verschiedene Queen-Elizabeth-Bildnisse, vier Darstellungen der legendären Queen Victoria und sechs weitere britische Könige gibt es darauf zu entdecken. Bei Händlern wird der Münzklassiker häufig nah am reinen Goldpreis gehandelt. Und obwohl als Anlagemünze meist in millionenfacher jährlicher Auflage geprägt, gibt es einzelne Jahrgänge geringer Auflagen, die von Sammlern gesucht werden: 2004 wurden nur 30.000 Stück geprägt. Und auch die Sammlerausgaben in "Proof"-Qualität sind bei Numismatikern begehrt.
Galeriefotos: Royal Mint Museum
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